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Bibliographie Verbzweit

Kommentierte Auswahlbibliographie

Annalena Kunz und Carolin Purk

„Weil das ist so nicht richtig“ (Verbzweitstellung)

Bei diesem Thema geht es um die Verbzweitstellung in Nebensätzen, ob es in der gesprochenen Sprache („weil das ist so nicht richtig“) eine andere Grammatik gibt, als in der geschriebenen Sprache („weil das so nicht richtig ist“) und woher dieses Phänomen stammt.

Antomo, Mailin; Steinbach, Markus (2010): Desintegration und Interpretation: Weil-V2-Sätze an der Schnittstelle zwischen Syntax, Semantik und Pragmatik. In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft. Jg. 29. H. 1. S.1-37.

In diesem Aufsatz von Antomo und Steinbach wird deutlich, dass man die Eigenschaften für Weil-V2-Sätze in den Bereichen der Syntaktik, Semantik und Pragmatik verordnen kann. Zudem werden die Syntax, sowie Eigenschaften von V2-Sätzen genauer erläutert. Es wird thematisiert, in welchen Kontexten ein Weil-V2-Satz verwendet werden kann bzw. in welchen nicht und warum es bei Weil-V2-Sätzen Mehrdeutigkeiten geben kann, die bei WVL nicht auftreten.

Gaumann, Ulrike (1983): „Weil die machen jetzt bald zu“: Angabe- und Junktivsatz in der deutschen Gegenwartssprache. Göppingen: Kümmerle.

Diese Arbeit beinhaltet die Zweitstellung des finiten Verbs in Nebensätzen. Es wird die Erst-, Zweit- und Endstellung thematisiert, Beispiele dargelegt und auch auf die historische Entwicklung eingegangen. Gerade die historische Entwicklung ist interessant für unsere Fragestellung.

Gohl, Christine; Günthner, Susanne (1999): Grammatikalisierung von weil als Diskursmarker in der gesprochenen Sprache. In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft. Jg. 18. H.1. S. 39-75.

Susanne Günthner und Christine Gohl gehen in diesem Artikel genauer auf die Verwendungsweisen des Wortes „weil“ im Sprachgebrauch ein und erläutern, ob es sich hierbei noch um eine Konjunktion handelt oder ob es als Diskursmarker fungiert. Die Analysen beruhen auf tatsächlichen Gesprächen, wodurch sie sehr realitätsnah und interessant erscheinen.

Kauschke, Christina (2012): Kindlicher Spracherwerb im Deutschen: Verläufe, Forschungsmethoden, Erklärungsansätze. Kap. 7: Erwerb syntaktischer Fähigkeiten. Berlin [u.a.]: De Gruyter. S.84-97.

In Kapitel 7 wird deutlich aufgeführt, welche Arten der Verbstellung es überhaupt gibt, warum und wie Kinder diese erlernen und wo Schwierigkeiten auftreten. Dieses Buch schien für uns interessant und hilfreich zu sein, da Sätze wie „Weil das ist so nicht richtig.“ gehäuft bei Kindern zu hören sind.

Reis, Marga (2013): „Weil-V2“-Sätze und (k)ein Ende? Anmerkungen zur Analyse von Antomo und Steinbach. In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft. Jg. 32. H. 2. S.221-262.

Dieser sehr umfangreiche Artikel von Reis aus sprachwissenschaftlicher Perspektive enthält die Unterscheidung von Verbzweitstellung und Verbletztstellung und nimmt dabei Bezug auf die Semantik, Pragmatik und Syntax. Sie stützt sich dabei auf die Analyse von Antomo und Stein und ist hilfreich für unser Thema, da wir den Artikel von Antomo und Stein ebenfalls als Literatur verwenden.

Schneider, Jan Georg (2011): Hat die gesprochene Sprache eine eigene Grammatik? Grundsätzliche Überlegungen zum Status gesprochensprachlicher Konstruktionen und zur Kategorie ‚gesprochenes Standarddeutsch‘. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik. Jg. 39. H. 2. S.165-187.

Schneiders Artikel enthält die Behauptung, dass „weil“ mit Verbzweitstellung nicht zum geschriebenen Standarddeutsch gehört, sondern ein Mündlichkeitsphänomen darstellt. Für unsere Arbeit ist diese Quelle nützlich, da sie thematisiert, dass die Verbstellung bedeutungsunterscheidend sein kann. Dies wird anhand von Beispielen deutlich gemacht.

 Stührenberg, Laurie (2016): Das »weil« und der Wandel. In: Rotkel: Blog. <https://blog.rotkel.de/das-weil-und-der-wandel/> (Stand: 07.06.2020).

In diesem Blogbeitrag geht es um dem Sprachwandel oder die veränderte Nutzung des Wortes „weil“ und der damit zusammenhängenden Veränderung der Verbstellung im Satz. Kurz und prägnant werden drei wesentliche Typen von Nebensätzen mit „weil“ vorgestellt.

Uhmann, Susanne (1998): Verbstellungsvariation in weil-Sätzen: Lexikalische Differenzierung mit grammatischen Folgen. In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft. Jg. 17. H. 1. S.92-139.

Im Artikel von Susanne Uhmann werden die Verbletztstellung sowie die Verbzweitstellung des finiten Verbs in „weil-Sätzen“ thematisiert. Für unser Thema ist es deshalb relevant, weil die Autorin neben den verschiedenen Verbstellungen auch auf die grammatikalischen Folgen der jeweiligen Verbstellung eingeht.

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