Eine kommentierte Auswahlbibliographie zum <ä>: (1) Warum und wann wird das Graphem verschriftet, wenn es doch zumeist nicht ausgesprochen wird? (2) In welchen Regionen wird /ɛː/ ausgesprochen? (3) Wie unterscheiden wir bei Gleichlautung konfligierende Wörter? (4) Wird das <ä> bei Kontakt mit DaF-/DaZ-Lernern eher ausgesprochen?
In der folgenden Literatur sollten sich Antworten auf die gestellten Fragen finden lassen. Die Werke sind nach Relevanz zur Beantwortung der Fragestellungen geordnet.
- Wolf Peter Klein (2018): Sprachliche Zweifelsfälle im Deutschen. Theorie, Praxis, Geschichte. Berlin, Boston. De Gruyter.
Kapitel: Phonetische Zweifelsfälle, native Wörter S.138-139
Klein schreibt in seinem Werk zum <ä> und stellt verschiedene Aussprachevariationen fest. Er merkt an, dass es durchaus unterschiedliche Wörter gibt die durch Gleichlautung Missverständnisse hervorrufen können. Es werden 5 verschiedene Aussprachevariationen das <ä> angenommen, so Klein.
- Peter Eisenberg (2013): Das Wort. Grundriss der deutschen Grammatik. Stuttgart. J.B. Metzler.
S.90-91
Eisenberg nimmt Grundlegend ein die Existenz des /ɛː/ als gespannten Laut an, merkt aber an, dass dessen Status umstritten ist.
- Nanna Fuhrhop ; Jörg Peters (2013): Einführung in die Phonologie und Graphematik. Weimar. J.B. Metzler.
S.49-50 & S.240-241
Peters nimmt einen Gespanntheitsunterschied zwischen /ɛ/ und /ɛː/ an. Er äußert sich dahingehend, dass ein Symetriefehler im Vollvokalsystem aufträte und dieser von vielen norddeutschen Sprechern duch Tilgung des /ɛː/ Lautes stattfände.
Fuhrhop erkennt Formzusmmenfälle und bietet Rechtfertigungen, warum graphematisch das Ä auftritt.
- An Stelle des Autors: Leibnitz-Institut für Deutsche Sprache (2016): AADG. Lang AE. Verfügbar unter http://prowiki.ids-mannheim.de/bin/view/AADG/LangAE (Abgerufen am 16.06.2020)
Das Leibnitz-Institut für deutsche Sprache hat untersucht, wo und wie das Ä ausgesprochen wird. Dabei wird das „Minimalpaar“, Sägen – Segen untersucht und weitere Wörter in ihrer Aussprachevariation beobachtet.
- Stefan Kleiner und Ralf Knöbl (2011): Hochdeutsch und hochdeutsch: regionale Gebrauchsstandards im gesprochenen Deutsch. In: Sprach Report.Informationen und Meinungen zur deutschen Sprache. Heft 2/2011 27. Jahrgang. Mannheim. Das Institut.
Kleiner und Knöbel belegen analog zur den Ergebnisen des Leibnitz-Instituts für deutsche Sprache unterschiedliche Aussprachevariationen für <ä>. Es handelt sich tatsächlich um die gleichen Inhalte, wie in der Internetquelle, nur gekürzt.
S.6-7
- Elmer H. Antonsen (1964): ZUM UMLAUT IM DEUTSCHEN. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur. Band 86: Heft Jahresband. Tübingen. Max Niemeyer.
Antonsen betrachtet unter anderem die Entwicklung des [æ] zum [e] im Althochdeutschen. Der Inhalt ist interssant für eine Randnotiz zur Entwicklung des Umlauts.
- Harald Haferland (2007): Mündlichkeit/Schriftlichkeit. In: Metzler Lexikon. Literatur. Begriffe und Definitionen. Hrsg.: Dieter Burdorf, Christoph Fasbender, Burkhard Moennighoff. 3. Aufl. Stuttgart. J. B. Metzler.
S.517-518
Haferland grenzt grundsätzliche Eigenschaften gesprochener und geschriebener Sprache voneinander ab. Dieses Werk ist relevant zur Eröffnung / bBeantwortung der Fragestellung (3), um einige besondere Anforderungen der Schriftsprache darzustellen.
- Anja Stukenbrock (2015): Deixis in der face-to-face-Interaktion. Kirchheim unter Teck, Göttingen. De Gryter.
S.1
Es wird lediglich eine Definition von „face-to-face“ genutzt, zur anreicherung der Wissenschaftlichen analyse mit gänigen Fachbegriffen.
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