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Äpfel sind leckerer als wie Birnen

„Du kannst Äpfel nicht mit Birnen vergleichen!“ – Oder doch?

Ob wir Äpfel mit Birnen vergleichen können und ob der Apfel leckerer als die Birne ist werden wir heute herausfinden. Naja, nicht so ganz. Also was besser schmeckt, ist natürlich Geschmackssache. Aber ob das Eine überhaupt grammatikalisch leckerer als das Andere sein kann und ob der Apfel leckerer als die Birne ist oder leckerer wie die Birne ist, werden wir heute rausfinden.

Bei der ganzen Grammatik kann man schon mal durcheinanderkommen. Vielleicht ist der eine oder andere ja gerade noch durcheinanderer. Aber das ist kein Problem, wir klären das auf!

Kann man denn nun das Adjektiv lecker überhaupt steigern? Und wann wird eigentlich mit als und wann mit wie verglichen? Diese Zweifelsfälle bringen viele von uns durcheinander. Nicht durcheinanderer, denn diese Steigerung funktioniert so nicht.

Kommen wir zur ersten Frage, nämlich ob man das Adjektiv lecker überhaupt steigern kann. Unter den Fachleuten nennt man die Steigerung auch Komparation. Wie wir wissen, gibt es für alles irgendwelche superklugen Begriffe. Die Steigerung findet durch unterschiedliche Stufen statt. Die erste Stufe, auch Positiv genannt, ist die Grundstufe. Bei dem Adjektiv lecker wäre das also ganz simpel lecker. Die zweite Stufe, Komparativ, lautet beim gleichen Adjektiv leckerer. Der Superlativ, so wird die dritte Stufe im Fachjargon genannt, ist das höchste der Gefühle. Bei lecker wäre das dann am leckersten. So würde man es also ausdrücken, wenn man die eine Apfelsorte ganz besonders gerne mag und viel lieber als alle anderen Apfelsorten. 

Wenn wir nun Äpfel mit Birnen vergleichen wollen, dann benötigen wir eines der sogenannten Vergleichsjunktoren. Damit sind Begriffe wie als und wie gemeint. Nur mithilfe eines solchen Wortes, kann man das Eine überhaupt mit dem Anderen vergleichen. 

Bei einem Vergleich mit als wird immer ein Gegenstand oder eine Sache (Komparandum) hinsichtlich einer bestimmten Eigenschaft (Vergleichsaspekt) mit einem anderen Gegenstand oder einer anderen Sache (Komparationsbasis) vergleichen. Bei dem Beispiel Äpfel sind leckerer als Birnen ist der Apfel das Komparandum, lecker der Vergleichsaspekt, er (hinter lecker) der Vergleichsauslöser, als die Identifizierung und Birnen die Komparationsbasis.

Bei wie sieht es ein wenig anders aus, denn wie drückt aus, dass sich zwei Sachen gleichen. Das Beispiel, Ich mag Äpfel so gerne wie Birnen, können wir auch auf die Einzelteile runterbrechen. Ich mag Äpfel ist dabei das Komparandum, so ist der Vergleichsauslöser, gerne stellt den Vergleichsaspekt dar, wie ist die Äquivalentsetzung und Birnen die Komparationsbasis.

Das ist ganz schön viel kompliziertes Fachwissen auf einmal. Aber keine Sorge, man kann das Ganze auch vereinfachen. 

Als verwenden wir bei Vergleichen, die eine Ungleichheit ausdrücken, wie verwenden wir bei Vergleichen, die eine Gleichheit ausdrücken. Wenn wir also ausdrücken wollen, dass wir das eine lieber als das andere mögen, nutzen wir den Vergleichsjunktoren als. Wenn wir aber ausdrücken wollen, dass wir Äpfel genauso gerne mögen wie Birnen, dann wird der Vergleich mit wie erstellt.

Wir können uns also merken anders als, gleich wie! Und somit sind Äpfel leckerer als Birnen, wenn dem denn auch der Geschmack entspricht. Nach meinem Geschmack sind Äpfel so lecker wie Birnen.

Wer mehr darüber wissen möchte, gelangt hier zur wissenschaftliche Analyse.