Close

Bibliographie Duzen

Hannah Schober

Duzen und Siezen (Höflichkeit)

Bei diesem Thema soll historisch und zumindest ansatzweise auch im Hinblick auf andere Sprachen ein Überblick über die Entwicklung der persönlichen Anrede(n) gegeben werden. Es wird nicht nur zwangsläufig nach der Notwenigkeit der Unterscheidung gefragt, sondern auch versucht, ein Anwendungsmuster herauszuarbeiten.

Simon, Horst J. (2003): Für eine grammatische Kategorie >Respekt< im Deutschen: Synchronie, Diachronie und Typologie der deutschen Anredepronomina. Kapitel 4: Diachronie der deutschen Anredepronomina. Tübingen: Max Niemeyer Verlag. S. 92-133.

Davon ausgehend, dass es im Deutschen die grammatikalische Kategorie des Respekts gibt, erläutert Simon die deutsche Höflichkeitsanrede. Er bettet seine grammatikalischen Beobachtungen in einen historischen Kontext ein, indem er die Entwicklung der Anrede, beginnend zu Zeiten des Althochdeutschen, analysiert.

Finkenstaedt, Thomas (1963): You and thou: Studien zur Anrede im Englischen. (Mit einem Exkurs über die Anrede im Deutschen). Kapitel 8: Exkurs über die Anrede im Deutschen. Berlin/Boston: De Gruyer. S. 232-248.

Finkenstaedt zeigt, dass es in der Vergangenheit auch im englischen Sprachraum eine Unterscheidung zwischen einer informellen und einer förmlichen pronominalen Anredeform gab. In einem Exkurs geht er auf das „du“ und „Sie“ in der deutschen Sprache ein und verdeutlicht, dass auch sie schon viele Jahre der Diskussion über die Anrede durchlief.

Besch, Werner (1998): Duzen, Siezen, Titulieren: zur Anrede im Deutschen heute und gestern. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht.

Besch zeigt, dass die Entscheidung, ob geduzt oder gesiezt wird, sowohl vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Wurzeln als auch durch individuelle Einschätzungen, getroffen wird. Er bespricht außerdem die Frage, welche Anrede wann angewandt wird und geht dabei auf unterschiedliche Lebensbereiche ein.

Adamzik, Kirsten (1994): Beziehungsgestaltung in Dialogen. In: Fritz, Gerd/Hundsnurscher, Franz (Hg.): Handbuch der Dialoganalyse. Tübingen: Max Niemeyer Verlag. S. 357-373.

Adamzik zufolge geht aus dem Zweiersystem der formellen und informellen Form der Anrede nicht hervor, um welche Art von Beziehung es sich handelt. Sie zeigt auf, welche unterschiedlichen Dimensionen Anreden, insbesondere in Dialogen, haben können.

Ammon, Ulrich (1972): Zur sozialen Funktion der pronominalen Anrede im Deutschen. In: Zeitschrift für Literaturwissenschaften und Linguistik. Bd. 2, Ausg. 7. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. S. 73-88.

In Ammons Artikel wird deutlich, dass das Thema der Anrede die Linguistik eng mit Gesellschaftlichem, der sozialen Orientierung und sozialen Beziehungen verknüpft. Ammon wendet die dialektisch-materialistische Methode an, um zu erklären, wie die Gesellschaft auf der Makroebene die Anrede in Sozialbeziehungen auf der Mikroebene beeinflusst.

1 thought on “Bibliographie Duzen

Comments are closed.