Gedenkstein für die 74 deportierten Sinti vom Ziegelhofgelände

Das Motiv des Steins besitzt eine starke symbolische Kraft, sodass man die hier geschilderten Geschehnisse auch visuell, nicht nur anhand eines Textes, wahrnehmen kann. Die Blumengestecke zeigten mir zwar, dass sich noch um den Stein gekümmert wird, jedoch waren diese schon sehr verwelkt, sodass die gesamte Szenerie einen eher ungepflegten Eindruck auf mich machte. Etwa eine Woche später jedoch fuhr ich erneut an dem Gedenkstein vorbei und sah, dass die Kränze nun abgeholt wurden. Für mich war dies erneut die Bestätigung, dass sich eine Gruppe von Menschen um diesen Ort kümmern muss.

Ich habe von diesem Ort einen Papierfächer, welcher aus einem der Blumenkränze gefallen war, nach Hause mitgenommen. Obwohl die Kränze schon seit langem verwelkt waren und sie mittlerweile wahrscheinlich eh im Müll liegen, hätte ich mich schlecht gefühlt, wenn ich einen solchen Papierfächer aus dem Kranz gezogen hätte. Diese wurden nämlich anlässlich des 75. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar 2020 dort abgelegt und „gehören“ damit für mich den Angehörigen der Opfer oder eben jenen, die die Kränze dort abgelegt haben.