Johanna Schroeder Fundtück

Von der Gedenktafel für das KZ-Außenlager Porta Westfalica habe ich diesen Stein mitgenommen. Um die Gedenktafel und den gepflasterten kleinen Platz davor befanden sich bis auf ein paar herumliegende Stöcker, Graß und Blumen tatsächlich sehr wenig. Ungerne wollte ich der ohnehin schon ausgedünnten Rasenfläche nicht noch die wenigen Wildblumen entwenden, die dort wuchsen. Bevor ich den Ort verließ, ging ich noch einmal um die kleine Parkanlage, in der sich das Mahnmal befand. Dort entdecke ich dann diesen Stein, der mich durch Seine zunächst perfekt erscheinende Form und den durchgehenden Riss, der sich über die Oberfläche ziet, dazu brachte ihn aufzuheben und ihn genauer zu betrachten. Als ich ihn hoch nahm und von allen Seiten betrachtete, bemerkte ich die Einkerbung auf der Rückseite des Steins. Durch seine Strucktur, die natürliche Farbgebung und ganz besonders durch seine Merkmale strahlt dieser Stein etwas besonderes aus. -Er scheint zunächst oberflächlich nahezu perfekt zu sein, doch bei näherer Betrachtung ist er es nicht, dennoch strahlt er eine Ästhetik und Besonderheit aus. Da der Stein scheinbar nicht bewusst dort platziert wurde und nicht zu dem Mahnmal selbst gehörte, empfand ich bei meiner Entwendung keine Schuld oder Reue. Je länger der Stein bei mir zu Hause liegt und je länger ich über seine Bedeutung in diesem Zusammenhang nachdenke, desto mehr scheint sich eine Verbindung zwischen dem Stein und der Gedenktafel zu entwickeln.