Gedenkstein für die 74 deportierten Sinti vom Ziegelhofgelände

Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Oldenburg gedenken der 74 Sinti-Opfer aus der Stadt Oldenburg und Umgebung, die zum größten Teil auf dem Gelände des Ziegelhofes am Friedhofsweg wohnten und zwischen 1938 und 1945 von dort deportiert und im nationalsozialistischen Holocaust in Auschwitz, Birkenau und anderswo ermordet wurden.

Ich habe den Gedenkstein für die 74 deportierten Sinti vom Ziegelhofgelände an der Ziegelhofstraße/Jägerstraße in Oldenburg besucht. Obwohl ich seit etwa fünf Jahren in der Nähe des Denkmals wohne, ist er mir vorher nicht aufgefallen. Auch aus diesem Grund fand ich diesen Ort sehr interessant und wollte ihn kennenlernen.

Ich habe mich beim Besuch etwas unwohl gefühlt, da die Straße relativ stark befahren ist und ständig Autos, Busse oder Fahrräder vorbeifuhren, während ich den Stein genau betrachtete, Fotos aus verschiedensten Perspektiven machte und sogar etwas vom Ort mitnahm. Ich konnte mich daher eher schwer auf den Gedenkort einlassen und fühlte mich auch etwas fehl am Platz, da ich eben nicht der „Gruppe“ der Sinti angehöre. Nichtsdestotrotz wollte ich mich dem Gedenkort annähern, indem ich die Texte auf dem Stein las und mir den Stein an sich genauer anschaute. Ich empfand die Darstellung eines Baumes mit einem ausgeprägten Riss in der Mitte als sehr ausdrucksstark. Durch einen Text aus dem Internet habe ich erfahren, dass der Baum 74 zum Teil herabfallende Blätter hat, welche für die Opfer stehen sollen. Der Spalt soll symbolisieren, dass die Nationalsozialisten versucht haben, die Gemeinschaft der Sinti und Roma zu spalten. Das Mahnmal wurde vom Bildhauer Eckart Grenzer in Sanstein gestaltet.