Gedenkwand an die Opfer der Judenverfolgung in Oldenburg

Judith Polley

„Gedenkwand: Kein Ausweg ins Abstrakte“

Erste Begegnung: 30.04.2020 , vor dem PFL in der Peterstraße (gegenüber der ehemaligen jüdischen Synagoge)

Hintergrund:

10.November 2013 errichtet, 3.Juni 2015 Erneuerung aufgrund von Fehlern auf der Gedenkwand: es gab Rechtschreibfehler, aber auch inhaltliche Fehler, die durch erneute Recherche behoben wurden (es kamen 8 weitere Opfer hinzu)

Architekt Hans-Dieter Schaal

Erste Gedenkstätte für die jüdischen Opfer Oldenburgs.

Gedenkwand an 175 ehemalige jüdische OldenburgerInnen – Geburtsort, Geburtsdatum, letzte Wohnung in Oldenburg, Todestag/Datum der Deportation und Lager (KZ/VL)

Der letzte Wohnort der BürgerInnen wurde mit einem roten Punkt auf dem Stadtplan Oldenburgs nochmal gekennzeichnet. –> es gab einige Wohnungen, in denen die Juden und Jüdinnen zusammengepfercht wurden, sodass der letzte Wohnorte ihrerseits nicht freiwillig gewählt wurde und sich an bestimmten Punkten in der Stadt mehrere Wohnungen befanden (Kurwickstraße, Achternstraße, Uferstraße)

„Die konkreten Lebensgeschichten dieser Opfer werden direkt und unmittelbar mit den Verbrechen der nationalsozialistischen Zeit in Verbindung gesetzt. Diese Namen zwingen dazu, selbst Position zu beziehen – nicht nur im Kopf – auch im Herzen.“

„Das Projekt der Gedenkwand umfasst auch die Idee, die Schicksale der 175 Opfer detailliert sichtbar zu machen.“

Persönliche Eindrücke:

Erschrockenheit, wie viele jüdischen BürgerInnen aus Oldenburg zum Opfer wurden

Durch die Nennung der Orte und die Verdeutlichung auf der Stadtkarte bekommt es etwas sehr Persönliches; man kennt die Straßen heute noch; es wird dadurch sehr präsent

viel befahrener Ort; man kann dem Mahnmal nicht entkommen, dennoch fahren/gehen alle einfach vorbei (Autos, Radfahrer, Spaziergänger), vermutlich wissen viele nicht, was es für eine Gedenktafel ist, niemand hält Inne und wirft einen Blick drauf

Mahnmal tagtäglich präsent

Sehr modern, Platten sauber gehalten, auf dem Boden Unkraut, heruntergefallene Blätter und Äste

Ins Stadtbild eingefügt (unter einem Baum, am Straßenrand (Präsenz zeigen?), an einem Ort wo viel Verkehr ist)

Unwohlsein länger vor der Gedenktafel inne zu halten, sich die einzelnen Namen anzuschauen, da viele Menschen vorbeifahren