Stolperstein in Berlin

von Angelique Huxol

Ein Stolperstein für Martha Liebermann in Berlin

Stolperstein für Martha Liebermann

Erster Eindruck:

Eher zufällig bin auch ich auf diesen Stolperstein gestoßen. Aufgefallen ist mir auch zunächst nicht der Stein selber, sondern die Anordnung der Steine drumherum. Diese haben die Struktur der Straße unterbrochen und sind mir aus diesen Gründen ins Auge gefallen. Mir ist bewusst, dass es in Berlin unterschiedliche und vielfältige Denkmäler gibt. An diesem hat mich das Wort „Selbstmord“ stark beschäftigt. Der Stein wurde vor kurzem gereinigt und wirkt dennoch matt. Die vielen Menschen an diesem Platz beachten den Stein nicht. Sie sind scheinbar größtenteils zur Besichtigung des Brandenburger Tors an diesem Platz.

Recherche:

Obwohl Max Liebermann als Künstler berühmt ist, habe ich persönlich mich weniger mit seiner Geschichte befasst. Martha Liebermann, die Witwe des 1935 verstorbenen Künstlers wählte den Freitod in der Nacht vom 9. Auf den 10. März 1943 durch eine Überdosis Schlaftabletten.  Am Tag zuvor wurde ihr durch die Gestapo mit Deportation gedroht, wenn sie nicht das Lösegeld („Reichsfluchtsteuer“) zahle, um das Land verlassen zu dürfen. Der Stein liegt vor dem Max-Liebermann-Haus am Pariser Platz 7. Ein gut besuchter Ort, nahe dem Brandenburger Tor.

Gunter Demnig, der Künstler, sowie der Pate des Steins, Andre Schmitz waren 2005 bei der Enthüllung in Mitte anwesend.

Vor Ort selber waren keine weiteren Informationen vorhanden. Der Stein selbst liegt dort vereinsamt und erfüllt seinen Zweck. Er ist einfach da, unauffällig, jedoch ist es möglich, drüber zu stolpern.

Ich habe vor Ort nichts mitgenommen. Möglicherweise auch bewusst. Da ich zunächst andere Gedenkstätten regelrecht gesucht habe, bin ich über diesen gestolpert. Ich habe mich auch sehr unwohl dabei gefühlt, von einer der der bewusst gesuchten Gedenkstätten etwas mitzunehmen. Es fühlte sich nicht richtig an.