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Allgemein Wintersternenhimmel

Großer Hund

Das Sternbild grosser Hund liegt süd-östlich des Sternbildes Orion und ist im Winter gerade so über dem Südhorizont zu sehen. Bereits in Skandinavien (Schweden, Finnland, Norwegen) ist der südlichste Teil dieses Sternbildes niemals zu sehen. Dementsprechend findet man ihn bspw. in Ägypten ‚hoch‘ am Himmel stehen. Der wichtigste Stern in diesem Sternbild ist Sirius ,der Hundestern‘. Der hellste Stern am Abendhimmel.

Astrophysik:

Sirius ist ein relativ junges Sternsystem (nur etwa 240 Millionen Jahre alt). Wie so viele scheinbare Einzel-Sterne besteht er aus zwei Sternen. Sirius A und B. Sirius A (die hellste Komponente und daher die, die wir eigentlich sehen) ist es ein sonnenähnlicher Stern mit etwa der doppelten Masse und dem doppelten Radius. Dies führt allerdings zu einer deutlich höheren Leuchtkraft (etwa 25x ) und einer Temperatur von etwa 10.000 Grad Kelvin (Sonne etwa 5000 Grad). Sirius A hat einen deutlich höheren Eisengehalt als die Sonne. Dies entspricht eben auch dem jungen Alter.  Aufgrund der höheren Masse wird Sirius A bereits in ca. 1 Milliarde Jahren über das Stadium des Roten Riesen zu einem Weissen Zwerg werden.

Sirius B: Dieses Stadium hat Sirius B bereits erreicht. Es wird vermutet, dass dieser zeitgleich mit Sirius A aus der gleichen Gaswolke entstanden ist, aufgrund seiner höheren Masse aber sehr schnell ausgebrannt und über das Stadium des Roten Riesen zum Weissen Zwerg geworden ist. Sirius B ist etwa so gross wie die Erde aber über 300.000 mal so schwer. 

Kulturelle Bedeutung:

Im Ägypten der Pharaonen spielte der Sirius eine herausragende Rolle. Sein erstes Auftauchen in der Morgendämmerung signalisierte den baldigen Beginn der Nilschwemme. Im späten Frühjahr fällt in den Hochländern Äthiopiens der dortige Monsun. Die dort angesammelten Wassermassen wanderten dann als die bekannte Nilflut flussabwärts in Richtung Ägypten. Sirius ging zur damaligen Zeit Ende Juni am Morgen kurz vor der Sonne auf (soll heißen, man konnte ihn im Ostern gerade aufgehen sehen, bevor die Sonne Aufging). Einige Tage bis Wochen später begann die Nilflut Ägypten zu erreichen. Sirius war somit ein ganz natürliches Zeichen für die Ägypter, dass es jetzt bald losgehen würde. 

Bei den Griechen kündigte der morgendliche Sirius die heißeste Zeit des Jahres an (eben den Juli). Daher heissen diese Tage (aus dem griechischen kommend) auch die Hundstage und sind noch heute ein Synonym für die heißesten Tage des Jahres. Die Griechen stellten sich übrigens vor, dass Sirius die Hitze der Sonne gleich einer Linse noch einmal verstärken würde. Schließlich stehen zu der Zeit beide am Tageshimmel (auch wenn man Sirius nicht sehen kann) und bestrahlen die Erde. 

Aufgrund der Präzession der Erdachse liegt der Aufgang des Sirius heute eher Ende Juli/Anfang August und kann daher nicht mehr für die Nilflut als Zeiger dienen. Diese wurde mit dem Bau des Assuan-Staudammes aber sowieso unterbunden. 

Aber auch in anderen Kulturen spielte Sirius und das damit verbundene Sternbild des Hundes eines große Rolle. Erstaunlicherweise haben viele Kulturen unabhängig voneinander der Konstellation den Namen mit “Hund” oder “Wolf” gegeben.

Sirius ist wirklich einfach zu finden.. schauen sie einfach auf Orion, suchen sie die Gürtelsterne und verlängern sie diese in Richtung Osten (bei uns in Richtung Horizont).. 6-7 mal die gesamte “Breite” des Gürtels. Sie kommen dann von ganz alleine zum hellsten Stern der Region…Sirius.