Film

The Business of Fancydancing

Im Film “The Business of Fancydancing” (2002) geht es um den Poeten Seymour Polatkin, der mit seinem Freund in Seattle lebt. Als Seymour zur Beerdigung seines guten Freundes Mouse auf die Spokane Reservation zurückkehrt, auf der er aufgewachsen ist muss er sich zusätzlich zu seinem inneren Konflikt in Bezug auf seine indigene Herkunft, nun mit den Vorwürfen seiner Kindheitsfreunde auseinandersetzen. Es werden die Schwierigkeiten aufgezeigt, denen Seymour als indigener Künstler begegnet u.a. seine finanzielle  Abhängigkeit von seiner weißen Leserschaft. Seymours Hin- und Hergerissensein zwischen seiner Existenz in- und außerhalb des Reservats wird durch eine Bildsprache visualisiert, welche von Kontrastierungen – zwischen Vergangenheit und Gegenwart, statischen und dynamischeren Einstellungen – dominiert ist. Des weiteren behandelt der Film Problematiken wie kulturelle Assimilation, Stereotypen und Drogenabhängigkeit.
Die Filmproduktion war experimentell und nicht-hierarchisch, wobei die Crew größtenteils weiblich war. Viele Szenen wurden, mit Rückbezug auf biographische Details der Schauspieler*innen und des Autors und Regisseurs, Sherman Alexie, improvisiert.

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=km4Ws-FtbEk
Homepage des Regisseur und Autors: http://fallsapart.com/

 

Two Spirits 

Die preisgekrönte Dokumentation “Two Spirits” von Lydia Nibley erzählt die Geschichte des nádleehi Fred Martinez. Als jene werden in der Ethnie der Navajo Personen bezeichnet, die biologisch betrachtet einem Geschlecht zuzuordnen sind, jedoch ihrem Naturell entsprechend mehrere Geschlechtsidentitäten frei ausleben. Das Leben von Fred ist früh geprägt vom Ringen um eben diese Freiheit und Akzeptanz seiner_ihrer Identität, sowohl innerhalb des Reservates der Navajo als über deren Grenzen hinaus. Fred bekannte sich mit großer Offenheit zu seinen_ihren spirituellen Wurzeln und stellte sich den daraus resultierenden Konflikten. Der Traum einmal eine bedeutende_r Two Spirit Künstler_in zu sein trug Fred Zeit seines_ihres Lebens in sich. Der Wunsch nach Ruhm und Anerkennung verkehrte sich aber schon bald ins Gegenteil. Am 16. Juni 2001 starb Fred Martinez im Alter von 16 Jahren als Opfer eines hate crime Überfalls
Die Regisseurin Lydia Nibley lässt Familienangehörige und Freunde (Pauline Mitchell/ Mutter; John Peters-Campbell/ Kunsthistoriker), Aktivist_innen (Richard [Anguksuar] LaFortune/ 2SPR-Two Spirit Press Room u.a.) sowie Journalist_innen (Gail Binkly/ Cortez Journal) zu Wort kommen. Darüber hinaus gewähren weitere Two Spirit Personen aus den diversen indigenen Ethnien (John Jewitt/ Oglala Lakota / Temne; John Parker/ Comanche / Kiowa u.a.) Einblicke in eine längst verloren geglaubte Kultur.

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