Allgemeines

Lehrende:r
Dr. Michaela Koch

Veranstaltung
Menschen_Affen

Modul
ang972 Culture and Difference, inm740 Medienanalyse

Wahlpflichtmodul für alle Fachmaster der Fakultät III und für Master of Education English Studies, Master Integrated Media, Master Kunst und Medien, Master Kulturanalysen

Fakultät
III – Sprach- und Kulturwissenschaften

Institut
Anglistik

Empfohlenes Semester
1. – 4.

Turnus
Blockseminar

Anzahl Studierende
Durchschnittlich 10

KP des Moduls
3-12 Kreditpunkte im Modul

Prüfungsform
Aktive Teilnahme = 3 KP; Präsentation plus Ausarbeitung (ca. 10 Seiten) oder Hausarbeit (ca. 15 Seiten) oder forsch! Artikel = 6 KP; Präsentation plus Ausarbeitung (ca. 15 Seiten) oder Hausarbeit (ca. 20 Seiten) oder forsch! Artikel = 9 KP; Prüfungsleistungen wie für 9 KP plus ein Projekt = 12 KP

Kategorien
FLiF & FLiF+
Forschendes Lernen
Lehrkräftebildung
Projekt
Seminar
Sprach- und Literaturwissenschaften

Kurzbeschreibung

„Affen“ gelten gemeinhin als die nächsten tierischen Verwandten des „Menschen“. Manche Studien berichten von bis zu 99,4% genetischer Übereinstimmung zwischen „Mensch“ und „Affe“. Zieht man die genetische Variabilität innerhalb der Gruppe der „Menschen“ und der Gruppe der „Affen“ in Betracht, verschwimmt die vermeintliche Grenze zwischen „Affe“ und „Mensch“ schnell. Im Seminar „Menschen_Affen“ steht genau diese Grenze im Mittelpunkt. Anhand (pop-)kultureller Repräsentationen des Aufeinandertreffens von „Menschen“ und „Affen“ sollen wechselnde Verhältnisse und Beziehungen analysiert werden. Ausgehend von heute ikonischen Figuren wie King Kong („Affe und Mensch als Gegenspieler“) und Tarzans Freund_in Cheeta („Affe und Mensch als Gefährt_in“) beschäftigen wir uns mit verschiedenen Versionen des Planet of the Apes (Roman von Pierre Boules 1963, Film mit Charlton Heston 1998, Film mit Mark Wahlberg 2001), mit Repräsentationen von Dian Fosseys Arbeit mit Berggorillas in Rwanda Gorillas in the Mist (1988 mit Sigourney Weaver) und mit Karen Joy Fowlers Roman We Are All Completely Beside Ourselves (2013) und dessen Verhältnis zu den Studien des Psychologen Winthrop Kellogg, der seinen menschlichen Sohn Donald 1933 gemeinsam mit der Schimpansin Gua aufzog.

Das Seminar ist als interdisziplinäres Projektseminar konzipiert, d.h. Studierende entwickeln und bearbeiten eigene Projekte zum Thema und der Kurs organisiert sich um diese Projekte herum. Aufbauend auf eine zunächst gemeinsam erarbeitete Grundlage zum Mensch-Tier-Verhältnis („Human-Animal Studies“) sollen Studierende aller beteiligten Fächer der Fakultät (inter-) disziplinäre Fragestellungen bearbeiten können – neben literatur- / kulturwissenschaftlichen Themen bieten sich auch linguistische, musik- und kunstwissenschaftliche Fragestellungen an. Die Ergebnisse der einzelnen Projekte werden jeweils in Form eines wissenschaftlichen Artikels präsentiert, der bei Eignung im studentischen Online-Journal forsch! publiziert wird. Das Seminar wird als Blockseminar unterrichtet und beinhaltet zusätzliche verpflichtende Projektgruppentreffen. Die Seminarsprache ist Englisch. Nicht-Anglistik Studierende können Ihre Ergebnisse auch in deutscher Sprache präsentieren.

Umsetzungsstufen des Forschenden Lernens

Darstellung der Umsetzungsstufen des Forschenden Lernens
Die in der Veranstaltung umgesetzten Stufen sind farbig markiert.
Dieser Link führt zur barrierefreien Beschreibung der Matrix des Forschenden Lernens.

Umsetzung des forschungsbasierten Lernens

In einem vorgelagerten Theorieteil wurden im Plenum zunächst gemeinsame Grundlagen erarbeitet, indem verschiedene kanonische Texte der Animal Studies bearbeitet wurden. Schwerpunkt war dabei das Herausarbeiten des jeweiligen Erkenntnisinteresses des Textes. Dadurch wurden die Studierenden für mögliche Forschungsfragen innerhalb des interdisziplinären Feldes der Animal Studies sensibilisiert. Parallel wurden die Studierenden angehalten, zunächst ein Material zu wählen, mit dem sie arbeiten möchten, darauf aufbauend dann einen Forschungsstand zu erstellen (und im Seminar zu präsentieren) und in einem dritten Schritt dann eine eigene Forschungsfrage und These zu erarbeiten. Diese drei Schritte wurden jeweils im Seminar vorgestellt und besprochen (Peer-Feedback). Die Studierenden waren somit nicht nur mit der eigenen Forschungsarbeit beschäftigt, sondern haben auch die Entwicklung der anderen Projekte begleitet und unterstützt. Dies hat zu einem konstruktiven Austausch der verschiedenen Studierenden geführt. Die Studierenden wurden immer wieder auch auf disziplinäre Eigenheiten gestoßen und haben gerungen, diese dann im interdisziplinären Dialog zu überwinden.

Kompetenzentwicklung der Studierenden aus Sicht der Lehrenden

  • Mittlere Verbesserung der forschungsmethodischen Kompetenzen.
  • Mittlere Verbesserung der Fachkompetenz.
  • Mittlere Verbesserung der Schlüsselkompetenzen (z.B. Analyse und Problemlösungsstrategien, Kommunikations- und Teamfähigkeit, Recherche- und Präsentationstechniken).

Bewertung und Empfehlungen

Das Seminar war in vier Blocktage aufgeteilt (plus Auftaktsitzung). Dies hatte den Vorteil, dass die Treffen bzw. die Diskussionen immer sehr intensiv waren. Gleichzeitig haben die vergleichsweise langen Zeiträume zwischen den Treffen auch dazu geführt, dass bereits erarbeitete Bereiche teilweise wiederholt wurden. In einem zweiten Durchlauf sollte daher ein 14-tägiger Rhythmus ausprobiert werden. Da die Studierenden alle ihr eigenes Material gewählt haben, hatte der Kurs kein “gemeinsames” Material, um daran zunächst einmal verschiedene Forschungsperspektiven auszuprobieren. Dadurch wurden in den verschiedenen Treffen immer unterschiedliche Ausschnitte aus Materialien gemeinsam betrachtet, aber kein Text in seiner Gesamtheit evaluiert. Das hatte den Vorteil, dass es immer abwechslungsreich war und an den Interessen der Studierenden orientiert. Gleichzeitig fehlte aber eine intensive Auseinandersetzung mit einem Material.

Feedback der Studierenden

Insgesamt waren die Studierenden mit der Veranstaltung sehr zufrieden. Bei der Evaluation haben sie vor allem die produktive Diskussionsatmosphäre sowie die Interdisziplinarität hervorgehoben.

Besonderheiten / Sonstiges

  • Drei Teilnehmende haben einen Beitrag in „forsch!“, dem studentischen Online-Journal, veröffentlicht.