Allgemeines

Lehrende*r
Anja Roß

Veranstaltung
Podcasting! Digitales Lernen mit auditiven Medien

Modul
biw330 – Medienbildung und Digitalisierung

Studiengang
Master of Education – Bildungswissenschaften (SoPäd, G/H/R, Gym)

Fakultät
Fakultät I – Bildungs- und Sozialwissenschaften

Institut
Institut für Pädagogik

Semester
Jährlich seit WiSe 2020/21

Turnus
Wöchentlich (2 SWS)

Anzahl Studierende
Max. 25

KP des Moduls
3 KP (+ 3 KP Vorlesung)

Prüfungsform
Fachpraktische Übung mit Dokumentation

Kategorien
Bildungswissenschaften und Pädagogik
Digitale Medien
DiOLL
Lehrkräftebildung
Praxis
Seminar
Stud.IP

1. Seminarkonzept

Das Seminar verfolgt das Ziel, angehenden Lehrkräften Einblicke in die praktische, kreative Arbeit mit digitalen Medien zu geben. Im Fokus steht dabei das Produzieren von eigenen, wissenschaftlichen Podcasts. Das Seminar richtet sich an Lehramtsstudierende für Grundschule, Sek I. und Sek. II. und leistet einen wichtigen Beitrag zur Medienbildung in Schule und Unterricht.

Begleitet wird das Seminar von der Vorlesung „Medienbildung und Digitalisierung“, in der theoretische Grundlagen vermittelt werden. Das Seminar greift Begriffe der Medienbildung und Medienkompetenz auf und vermittelt den Studierenden, wie diese praktisch im Unterricht umgesetzt werden können. Das Seminar hat eine handlungsorientierte Ausrichtung.

Das Seminar besteht aus zwei Teilen: im ersten Teil setzen sich die Studierenden vertieft mit den Begriffen der Medienbildung, Medienkompetenz und der Mediensozialisation auseinander und
beschäftigen sich mit dem Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen. Diese Auseinandersetzung beinhaltet auch das Kennenlernen mediatisierter Lebenswelten von Jugendlichen. Im zweiten Teil der Veranstaltung liegt der Fokus auf der praktischen Medienarbeit, hier der Produktion von Podcasts mit dem kostenlosen Audioschnittprogramm ‘Audacity‘.

Die Prüfungsleistung im Seminar besteht aus einer fachpraktischen Übung mit Dokumentation. Genaueres hierzu in Punkt 4.

Der grobe Aufbau des Seminars kann wie folgt aussehen:

Sitzung Thema
1Einführung
2Medienkompetenz und Mediensozialisation
3 + 4Mediatisierte Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen
5Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen – die KIM/JIM Studie
6Einführung ‘Audacity’
7Workshop Podcast
8Wissenschaftliche Literaturrecherche in Kleingruppen
9Kriterien für einen wissenschaftlichen Podcast
10 – 12Produktion der Podcasts
13Präsentation der Podcasts
14Reflexion, Abschluss

2. Ausführlicher Ablauf

1. Sitzung: Einführung

Was bedeutet ‘Medienbildung‘ und ‘Medienkompetenz‘ für die Studierenden? Mit dem digitalen Tool „Mentimeter“ wird ein Brainstorming zu den Begriffen durchgeführt. Die Studierenden stellen sich gegenseitig Fragen zu den Begriffen und tauschen sich darüber aus. Der/die Dozent/in hat dabei eine passive Rolle und übernimmt ggf. die Moderation. Es folgt eine theoretische Einordnung der Begriffe durch den/die Dozent/in. Als Hausaufgabe führen die Studierenden ein Experiment durch: Sie sollen ihr eigenes Mediennutzungsverhalten reflektieren, in dem sie für einen vorgegebenen Zeitraum auf digitale Medien verzichten. Zusätzlich lesen sie einen Text zum Thema Mediensozialisation.

2. Sitzung: Medienkompetenz und Mediensozialisation

Das Experiment wird ausführlich im Plenum reflektiert und diskutiert. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, welchen Stellenwert digitale Medien in unserem Leben einnehmen. Die Reflektion des
eigenen Mediennutzungsverhaltens wird als Beispiel für die Förderung von Medienkompetenz diskutiert. Im zweiten Teil der Sitzung werden die drei Strömungen der Mediensozialisation (die euphorische, die pessimistische und kritisch-optimistische), spielerisch in Form einer Talkshow vertieft.
Dabei wird herausgestellt, welche Bedeutung der kritisch-optimistische Ansatz in der Medienpädagogik hat und warum die Förderung von Medienkompetenz wichtig ist.

3. + 4. Sitzung: Mediatisierte Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen

Die Studierenden erarbeiten in Kleingruppen ein Thema aus dem Bereich mediatisierte Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen und erstellen ein Padlet dazu (digitales Tool). Diese werden im Seminar präsentiert und diskutiert. Folgende Themen wurden z.B. von den Studierenden bearbeitet: Fake News, Computerspielsucht, Verherrlichung von Essstörungen im Netz, Mediale Frauen- und Männerbilder und digitale Kettenbriefe.

5. Sitzung: Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen – die KIM/JIM Studie

Es folgt eine Auseinandersetzung mit dem Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen. Dafür werden die KIM und JIM Studien aus verschiedenen Jahrgängen miteinander verglichen. Fokussiert wird dabei die Bedeutung von Podcasts. Welche Erfahrungen haben die Studierenden mit Podcasts gemacht? Werden sie genutzt, und wenn ja, warum? Die Studierenden erstellen eine Sammlung von Podcasts, die sie gerne hören und halten diese mit Hilfe eines Padlets fest.

6. Sitzung: Einführug ‘Audacity’

Die Studierenden erhalten eine Einführung in das kostenlose Audioschnittprogramm ‘Audacity‘ und produzieren einen einminütigen Übungspodcast.

7. Sitzung: Workshop Podcast

In dieser Sitzung findet ein Workshop mit der Radiomacherin Frau Deseke von n-21 (Radioschule-Schulradio online – https://schul-internetradio.org/mitmachen/fortbildungen/) statt. Die Studierenden haben im Vorfeld einen Mikroworkshop ausgewählt, den Frau Deseke an diesem Termin durchführt. Mit dem Workshop wird auch das Ziel verfolgt, dass die Studierenden die Institution n-21 kennenlernen und wissen, dass sie kostenlos Kooperationen mit n-21 eingehen können.

8. Sitzung: Wissenschaftliche Literaturrecherche in Kleingruppen

Die Kleingruppen, die bereits zu einem ausgewählten Thema ein Padlet erstellt haben, werden in den folgenden Sitzungen gemeinsam einen Podcast zu ihrem Thema produzieren. Dafür starten sie in dieser Sitzung eine Literaturrecherche zu ihrem Thema.

9. Sitzung: Kriterien für einen wissenschaftlichen Podcast

In dieser Sitzung tauschen sich die Kleingruppen über den Stand ihrer wissenschaftlichen Recherche aus. Weiterhin werden im Seminar gemeinsam Kriterien für einen wissenschaftlichen Podcast erarbeitet.

10. – 12. Sitzung: Produktion der Podcasts

Die Studierenden erstellen eigenständig in Kleingruppen ihre Podcasts. Der/die Dozent/in nimmt in diesem Prozess eine beratende Rolle ein.

13. Sitzung: Präsentation der Podcasts

In dieser Sitzung werden die Podcasts präsentiert und gewürdigt. Weiterhin wird in Kleingruppen erarbeitet, wie sich die Produktion von Podcasts sinnvoll in den Fachunterricht einbinden lässt.

14. Sitzung: Reflexion, Abschluss

In einer abschließenden Sitzung werden die Ideen der Kleingruppen bezüglich der Integration von Podcastproduktionen im Unterricht vorgestellt und diskutiert. Der schriftliche Teil der Prüfungsleistung wird nochmal erläutert. Anschließend wird das gesamte Seminar und dessen Inhalte zusammengefasst und reflektiert.

3. Voraussetzungen

  • Was muss ich mitbringen?
    Grundlagenliteratur kennen. Die Lust am kreativen Arbeiten mit Medien. Weiterhin ist zu beachten, dass dieses Seminar handlungsorientiert und wenig literaturbasiert ist. Das methodische und praktische Arbeiten steht im Vordergrund.
  • Was müssen Studis mitbringen?
    Sie sollten aufgeschlossen für praktische Medienarbeit sein.
  • Begründung, warum diese Anzahl Studierender:
    Ist im Modul so vorgegeben.
  • Welcher Raum?
    Großer Seminarraum.
  • Online oder Präsenz?
    Geht beides.
  • Allgemein:
    • Wie oft?
      Zweimal.
    • In welchen Semestern?
      Masterstudiengang, unterschiedliche Semester. Könnte möglicherweise auch im Bachelorstudiengang angeboten werden.

4. Prüfungsleistung

Die fachpraktische Übung mit Dokumentation bedeutet, dass die Studierenden einen wissenschaftlichen Podcast zu einem Thema aus dem Bereich „Mediatisierte Lebenswelten von Jugendlichen“ produzieren und ein Medienkonzept erstellen sollen. Im Zentrum des Konzepts steht die Frage, wie sich die Produktion von Podcasts didaktisch in den Fachunterricht integrieren lässt.

5. Verwendetes Material

Literatur:

  • Süss, D., Lampert, C., Trültzsch-Wijnen, C. W. (2018). Medienpädagogik: Ein Studienbuch zur Einführung (3. Aufl.). Springer VS.
  • Tulodziecki, G., Herzig, B., & Grafe, S. (2019). Medienbildung in Schule und Unterricht (2. Aufl.). Verlag Julius Klinkhardt. https://elibrary.utb.de/doi/book/10.36198/9783838550299.
  • Kasper, K., Hofhues, S., Schmeinck, D., Becker-Mrotzek, M., & König, J. (2020). Bildung, Schule, Digitalisierung. Waxmann Verlag. https://doi.org/10.31244/9783830992462.
  • Buhl, H. M., Bonanati, S., & Eickelmann, B. (2021). Schule in der digitalen Welt (1. Auflage). Göttingen: Hogrefe.
  • Sliwka, A., & Klopsch, B. (2022). Deeper Learning in der Schule — Pädagogik des digitalen Zeitalters. Beltz Verlagsgruppe. https://content-select.com/de/portal/media/view/60473670-3740-4798-a15d-389bb0dd2d03?forceauth=1.
  • Simanowski, R. (2021). Digitale Revolution und Bildung — Für eine zukunftsfähige Medienkompetenz. Beltz Verlagsgruppe.

Software und Tools:

  • Audacity als kostenloses Audioschnittproramm
  • Mentimeter
  • Bei Onlinelehre: Courseware (integriert in Stud.IP)

6. Beispielergebnisse

Die Studierenden haben beeindruckende Podcasts zu folgenden Themen produziert: Fake News, Computerspielsucht, Verherrlichung von Essstörungen, Mediale Frauen- und Männerbilder und digitale Kettenbriefe.

7. Weitere Hinweise

Das Seminar wird an die Studierenden angepasst. Dies bedeutet, dass das Konzept eine Grundlage des Seminars darstellt. In den Sitzungen kann vom Seminarplan abgewichen werden. Eine Flexibilität der Lehrkraft ist wünschenswert.

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