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Radiologie

Mammographie

  1. Einleitung

Die Mammographie stellt eine besondere Form der radiologischen Bildgebung dar.

Lernziele:

  • Machen Sie sich die Technik der Mammographie klar
  • Worin bestehen die großen Herausforderungen?
  • Welches sind die Gefahren der Mammographie?

Ein einführende Film über das deutsche Mammographie-Screening Programm:

Wenn eine Brust(Mamma) radiologisch abgebildet werden soll, ist die große Herausforderung die, dass ein Objekt durchleuchtet und abgebildet werden soll, welches bedingt durch seinen anatomischen Aufbau über einen geringen Dichteunterschied verfügt.

Die menschliche Brust setzt sich aus den Gewebeanteilen:

1.       Fettgewebe

2.       Brustdrüsengewebe mit weiteren Unterteilungen sowie,

3.       dem Brustmuskel zusammen.

Zur Abbildung wird daher ein spezielles, auf diese Anforderungen ausgelegtes Röntgensystem eingesetzt.

2. Technische Ausstattung

Das Hauptmerkmal dieser Technik ist das es sich um eine sogenannte Weichstrahl-Technik handelt.

Folgende Technische Anforderungen werden hierzu an das Gerät gestellt (da analoge System keine Rolle mehr spielen werden diese hier nicht weiter betrachtet):

·         Aufnahmespannung:23-35kV(2D-Mammographie) -42kV (Tomosynthese oder Kontrastmittel-Mammographie)

·         Gängige Anode-Filter-Kombinationen sind: W/Rh, W/Ag, Rh/Ag im Einsatz Tomosynthese W/Al.

·         Spannungserzeugung: Multipulsgenerator

·         Brennfleckgröße: ≤0,4mm

·         Kompression: 2 Paddlegrößen: 18×24/24×30 mm bei Formatwechsel muss eine Einblendung erfolgen; empfohlene Kompression:≥100N 

·         Aufnahmearten: regulär: RCC/RMLO-LCC/LMLO, sowie diverse Spezialaufnahmen für besondere Anforderungen.

·         diagnostischer Referenzzwert:≤2.5mGy

·         Befundung erfolgt über spezielle Bildwiedergabesysteme (BWS) 

Weiterführende Anforderungen sind dokumentiert in: “Versorgung im Rahmen des Programms zur Früherkennung von Brustkrebs durch Mammographie-Screening“ Anhang 6, Stand:01.06.2020 

Ein sehr ausführliches Beispiel für ein Mammographie-System finden sie unter folgendem Link:

ttps://www.siemens-healthineers.com/nl/mammography/digital-mammography/mammomat-revelation

3. Unterschiedliche Modalitäten

3..1 Durchleuchtungs-Mammographie

Traditionell wird die Mammographie in konventioneller Durchleuchtungstechnik aufgenommen. Zu jeder Mammographie gehören je Brust 2 Aufnahmen, eine cranio-caudale sowie eine dazugehörige mediolateral-oblique, bei der das Gerät um 45°gekippt wird.
Aufnahme-Richtungen.jpg

Bild 3:Schematische Darstellung der Aufnahmerichtungen

Mittlerweile etabliert hat sich im Bereich der kurativen Mammographie, sowie im Bereich der Abklärung, nach einer Mammographie im Rahmen des Mammographiescreeningprogramm, die Aufnahmetechnik der Tomosynthese.
 

2.2.2 Tomosynthese

Das Wort Tomosynthese entstammt dem griechischem und bedeutet „Schichtverknüpfung“. Es handelt sich um eine Pseudo-3D Bildgebungstechnologie, die je nach Hersteller 9-15, 2D-Projektionsbilder einer komprimierten Brust aus mehreren Positionen aufnimmt.
Jedem Hersteller ist zudem ein eigener Winkelbereich zu eigen. Die Breiteeite dieses Bereiches beeinflusst die vertikale und horizontale Auflösung der Aufnahme.

Während der Rekonstruktion der Rohdatenbilder, werden diese Projektionen durch mathematische Verfahren verknüpft. Die Rekonstruktion erfolgt durch Algorithmen wie sie auch in der CT-Bildgebung verwendet werden und errechnet 1mm Schichten parallel zur Detektoroberfläche.
Tomo-skizze.png

Bild 4:Skizze Tomosynthese-Aufnahme

Wie in der Skizze (Bild 4) zu sehen sorgen die Aufnahmewinkel dafür das übereinanderliegende Strukturen aufgelöst werden. Jedoch wird dies mit einer erhöhten Dosis erkauft. 

Grundsätzlich gilt das eine befundungsfähige, vollflächige und Artefakt freie Aufnahme der Brust erzielt werden soll.

4. Beispielaufnahmen, aufgenommen im Rahmen des Mammographiescreening

RCC.jpg

Bild 5: RCC-Aufnahme mit verdächtigem Befund
rmlo.jpg

Bild 6:Dazugehörige RMLO-Aufnahme
lcc.jpg

Bild 7:Unverdächtige LCC-Aufnahme

LMLO.jpg

Bild 8:Dazugehörige LMLO-Aufnahme