In der Nacht vom 24. auf den 25. September 2023 haben die Allsky-Kameras der Universitätssternwarte Oldenburg rötliche Polarlichter (Aurora borealis) aufgezeichnet. Auf den Messdaten der Allsky-Kamera, die für gewöhnlich die Wetterbedingungen erfasst, wurden um rund 00:55 Ortszeit (UTC+2) nahe des nördlichen Horizonts breiflächige Leuchterscheinungen gemessen. Ein Blick in die Messungen der AllSky7 Kamera am selben Standort (AMS95 [1]) zeigte, dass zu dieser Zeit rötliche Nordlichter klar über dem Horizont und grünliche Lichter nahe des Horizonts erkennbar sind.
Polarlichter sind atmosphärische Phänomene, bei denen leuchtende Lichter am Himmel erscheinen. Sie entstehen durch Wechselwirkungen zwischen Sonnenwinden und der Erdatmosphäre. Wenn geladene Teilchen, hauptsächlich Elektronen und Protonen, vom Sonnenwind zur Erde strömen, gelangen sie in die Nähe des magnetischen Nord- und Südpols. Dort werden sie von den magnetischen Feldlinien der Erde eingefangen und gelangen in die Atmosphäre. Dort kollidieren sie mit den Molekülen und Atomen in der Atmosphäre und geben dabei Energie in Form von Licht ab, wodurch die farbreichen Polarlichter entstehen. Die verschiedenen Farben werden durch die Art des Gases bestimmt, mit dem die geladenen Teilchen kollidieren.
Solche Erscheinungen sind für die Breitenkreise in Deutschland und Mitteleuropa (Oldenburg: ca. 53° Nord) relativ selten, da die Häufigkeit für Polarlichter mit zunehmender Nähe zu Polarregionen zunimmt. Die Häufigkeit hängt aber auch von der Sonnenaktivität und damit einhergehenden Eruptionen und sogenannten koronalen Massenauswürfen einher. Die Sonne hat einen etwa 11 Jahre langen Zyklus für die Sonnenaktivität, wobei dessen letztes Minimum im Dezember 2019 vorlag [2]. Somit nimmt aktuell die Sonnenaktivität zu und die Wahrscheinlichkeit für Polarlichter steigt.
[1] https://www.allsky7.net/ [2] https://www.nasa.gov/press-release/solar-cycle-25-is-here-nasa-noaa-scientists-explain-what-that-means