Erste Ergebnisse

Teilstudie A

Quantitative Bestandsaufnahme

42,5% des Personals verfügen über eine pädagogische Qualifikation, davon:

23,5% des Personals über ein abgeschlossenes pädagogisches Studium
19% der Mitarbeitenden über eine pädagogische Ausbildung

57,5% des Personals verfügen über keine pädagogische Qualifikation, dazu zählen:

9,2% aktuell Studierende eines pädagogischen Studiums
22,8%, die eine spezifische Weiterbildung für den Ganztag absolviert haben
25,5% pädagogische Lai*innen

Pädagogische Lai*innen sind größtenteils im ‚Kerngeschäft‘ des Ganztags tätig: der Hausaufgabenbetreuung, des Mittagessens und im Rahmen des Ganztags allgemein

Lai*innen leisten durchschnittlich 10,4 Wochenstunden im Ganztag

Eine pädagogische Qualifikation hängt mit einer stärkeren Orientierung am Kind und höherer Reflexion zusammen

Angaben zum beruflichen Hintergrund nicht-einschlägig pädagogisch qualifizierter Mitarbeitender

Teilstudie B

Organisationale Eingebundenheit

Erste Befunde aus Teilstudie B verweisen darauf, dass pädagogische Lai*innen überaus unterschiedlich an Ganztagsschulen eingebunden sein können. Die rekonstruierten Kooperations- und Vernetzungsstrukturen divergieren mitunter beträchtlich, werden von den pädagogischen Lai*innen gleichzeitig aber auch auf ihre jeweils spezifische Weise angeeignet und ausgestaltet.

Feststellen lässt sich, dass der Bereich des außerunterrichtlichen Ganztags als eine Art autonomes Subsystem häufig allenfalls lose an den Kernbereich von Ganztagsschule (nach wie vor Unterricht und damit in Zusammenhang stehende Angelegenheiten) gekoppelt ist.

Die Einbindung und Vernetzung von pädagogischen Lai*innen wird insgesamt wenig durch die formale Organisation Schule bestimmt. Formen institutioneller Absicherung bestehen eher selten. Daraus resultiert, dass die jeweiligen Kooperations- und Netzwerksstrukturen häufig vom individuellen Engagement der pädagogischen Lai*innen abhängen, (informelle) Kontakte zu knüpfen sowie aufrechtzuerhalten.


Teilstudie C

Pädagogische Orientierungen

Zugänge ins Tätigkeitsfeld Ganztagsschule werden von den pädagogischen Lai*innen nicht immer pädagogisch motiviert begründet. In den meisten Fällen liegt eine Notwendigkeit der Erwerbstätigkeit vor.

Dennoch lassen sich pädagogische Orientierungen auch bei Lai*innen rekonstruieren, bleiben dort aber meist implizit.

Sie bringen normative Vorstellungen über die “richtige” Erziehung oder Betreuung in den Ganztag ein, wenn sie zum Beispiel den Ganztag als Freizeit der Kinder oder als Raum für eine schöne Zeit kodieren.

Die Befragten kommen in ihren Erzählungen selbstläufig auf die Arbeitsbedingungen zu sprechen, die sie im Ganztagsbereich erleben. Diese unterscheiden sich zwar je nach Gruppenzugehörigkeit (Fachkräfte/Lai*innen) mitunter stark. Innerhalb der Gruppe der pädagogischen Lai*innen zeigen sich ähnliche Erfahrungen: Sie arbeiten in prekären Beschäftigungsverhältnissen und nehmen eine mangelnde Wertschätzung wahr.

Arbeits-bedingungen und mangelnde Wertschätzung als Erfahrungsraum?