Über LAKTAT

Der Ausbau der Ganztagsschulen in den letzten 20 Jahren hat eine veränderte Personalstruktur an den Schulen hervorgebracht. An Ganztagsschulen finden wir Mitarbeitende aus vielfältigen Bereichen: Kultur, Sport, Jugendhilfe und Unternehmen, aber auch Eltern, Senior*innen und ältere Schüler*innen, die sich in den Schulen mit Angeboten einbringen. Sie alle tragen zum Gelingen des Ganztags bei. Doch leider liegen kaum Forschungsbefunde zu dieser Gruppe vor. Hier möchten wir mit unserer Studie – unter dem Titel Laien als Akteure im Ganztag (LAKTAT) – ansetzen und das Personal befragen.

Aufbau der Studie

Die Studie möchte alle pädagogisch tätigen Personen, die Aufgaben und Angebote an Ganztagsschulen übernehmen und nicht zum Personenkreis der Lehrkräfte zählen, in der Stadt Hannover und den Kreisen Diepholz und Nienburg befragen.

Forschungsdesign

LAKTAT | Forschungsdesign im Mixed-Methods-Verfahren

Teilstudie A: Quantitative Bestandsaufnahme auf sozialräumlicher Ebene

Die Studie A ist als Bestandsaufnahme geplant. Hierzu werde alle Personen, die pädagogisch an einer Ganztagsschule tätig sind und nicht zum lehrenden Personal zählen, mit einem Online- Fragebogen zur aktuellen Situation befragt.

Teilstudie B: Organisationale Eingebundenheit

Um die organisationale Eingebundenheit wie auch die Kooperations- und Vernetzungsstrukturen von pädagogischen Lai*innen an Ganztagsschulen empirisch in den Blick zu nehmen, wird in der Teilstudie B eine qualitative Netzwerkanalyse (QNA) mittels Qualitativ Strukturaler Analyse (QSA) (Herz et al., 2015) durchgeführt.

Die hierbei verwendeten Daten stammen aus qualitativen egozentrierten Netzwerkkarteninterviews, die schulformunabhängig mit unterschiedlichen pädagogischen Lai*innen geführt wurden und deren Spezifik in der Verbindung von erzählgenerierenden Interviews (Schütze, 1983) mit egozentrierten Netzwerkkarten (Herz et al., 2015) liegt.

Die Interviewpartner*innen sind nach bestimmten Kriterien auf Basis der in Teilstudie A erhobenen quantitativen Daten kontrastiv ausgewählt worden.

Teilstudie C: Pädagogische Orientierungen

In der Teilstudie C werden mittels biographisch-narrativen Interviews (Schütze 2016) die pädagogischen Selbstverständnisse und Orientierungen der Akteur*innen mit der Sequenzanalytischen Habitusrekonstruktion (Kramer 2019) rekonstruiert.

Eine zentrale Annahme ist, dass die pädagogischen Orientierungen der Akteur*innen sowohl individuell-biographisch als auch organisational bzw. strukturell bestimmt sind.

Im Anschluss an die rekonstruktive Professionsforschung wird gefragt, ob auch die pädagogischen Lai*innen über ein feldspezifisches implizites Wissen verfügen.


Das Forschungsvorhaben wurde vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Hannover genehmigt und der Kommission für Forschungsfolgenabschätzung und Ethik an der Universität Oldenburg zur Prüfung vorgelegt. Das Vorhaben wird finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.