News. Zeitgeschehen künstlerisch interpretieren (Teil 1) (kum261) (WiSe22/23) Eske Thye

Eigenes Projekt

Die 68er Generation übt eine Faszination aus, die sich in der Motivation und dem Kampfgeist vieler junger Menschen zeigt. Mich hat die Generation und die Studentenbewegung dazu veranlasst, mich mit den Ereignissen der Zeit in meinem Projekt näher auseinanderzusetzen. Was hat die Menschen damals bewegt, wie kam es zu den Studentenbewegungen, wie ging es weiter? In dem Eintauchen in die Thematik habe ich mich in einem Geflecht aus politischen Krisensituationen, wie Beispielsweise dem Vietnamkrieg, sowie nationalen Konflikten wie der RAF, dem Attentat auf Rudi Dutschke und dem Mord an Benno Ohnesorg wiedergefunden. Diese Themen haben die Generation meiner Eltern in Aufruhr versetzt und die Politik in die Enge getrieben. Meinem Empfinden nach nimmt die bürgerliche Mitter daher bis heute die linksradikale politische Haltung als besonders gefährlich wahr.

Viele Bilder sind schwer zu betrachten, zu viele tote Menschen, Frauen, Kinder, Babys. Wie konnten diese Bilder verarbeitet werden? Gab es eine Aufarbeitung der Generation, die sich in ihrem Sturm und Drang so Unverstanden gefühlt hat, dass der einzige Ausdruck der Protest in der oder gerade gegen die Gesellschaft war.

In meiner Arbeit versuche ich mich den Ereignissen anzunähern. Eine Darstellung verschiedener Aspekte, die bewegend in der Zeit waren, die für Aufruhr gesorgt haben. In meiner Recherche habe ich Filme geschaut und versucht mich in die Zeit einzufinden. In meiner Arbeit habe ich die Ereignisse mit unterschiedlichen Materialien dargestellt und so in einen Zusammenhang gebracht. Ich habe bewusst unterschiedliche Medien ausgewählt, die mich aus meiner Komfortzone bringen, die ich bisher selten oder gar nicht verwendet habe. Hauptsächlich betrifft dies Drucktechniken, Schrift, Zeichnungen sowie das Material Glas. Die Planung sowie die Skizzen und Notizen sind im Workbook zu finden. Hier im Blog bei dem Menüpunkt Künstlerische Positionen – Kontext und dem Unterpunkt Entwicklung und Ergebnis eigenes Projekt.

Inspiration bietet dabei Marc Lombardi mit seiner Recherchearbeit. Unterschiedliche Künstler*innen wie Klaus Staeck, Joseph Beuys, Martha Rosler mit ihrem “House Beautiful” und Peter Sauls Arbeit zum Vietnamkrieg haben mich inspiriert. Ich habe verschiedene Bilder im Internet und in Onlinemagazinen angesehen, um mich in die Zeit einzufinden. Ebenfalls habe ich den Film der “Baader-Meinhof-Komplex” gesehen, der natürlich eine fiktive Darstellung der Ereignisse zeigt. Es werden in dem Film aber auch einige tatsächliche Fakten und Abläufe der Entstehung der RAF und vor allem die Stimmung der Zeit wiedergegeben.

Im Prozess der einzelnen Arbeitsschritte haben sich einige Änderungen ergeben, die ich so nicht vorhergesehen hatte. Die Recherchearbeit hat gerade am Anfang viel Zeit eingenommen, teilweise konnte ich nicht so viel Wissen in meine Arbeit einfließen lassen, wie ich gerne sichtbar gemacht hätte. Das Thema ist gerade durch die Einzelheiten des Vietnamkrieges und verschiedener politischer Ereignisse sehr komplex. Ich habe dennoch das Gefühl, den Blick auf einige wichtige Themen der 68er Generation gelenkt zu haben.

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Thema von Anders Norén