Informatikerin


Wir freuen uns, euch heute unser nächstes rOLe model vorstellen zu dürfen:

Prof. Vanessa Cobus

Unser neuestes rOLe model: Professorin Vanessa Cobus.
Vanessa Cobus ist Informatikerin und Professorin für Digitalisierung und Technik in der Pflege (eCare), an der Jade Hochschule Oldenburg.
Was ist Ihr Forschungsgebiet und woran arbeiten Sie? 
Aktuell untersuchen wir an der Jade Hochschule u.a. in unserem Institut ITAS, wie man pflegerische Prozesse digital unterstützen kann. Langfristig gesehen möchte ich gern in Richtung digitaler Unterstützung in der Palliativpflege, wenn nicht sogar thanatosensitives (User Interface-) Design gehen, also quasi alles, was sich mit dem Thema Digitalisierung mit Fokus auf „Tod und Sterben“ befasst. Aber zunächst gilt es erst einmal, unseren Studiengang Angewandte Pflegewissenschaft weiter aufzubauen, das hat Priorität!
Was hat Sie dazu motiviert, in die Naturwissenschaften zu gehen? Gab es bestimmte Personen oder Vorbilder, die Sie inspiriert haben?
Naja, Informatik war eigentlich nur ein Notfallplan, weil ich in Kunst nicht angenommen wurde. Dass sich der Plan B dann zur Leidenschaft entwickelt hat und ich diesen Weg der Informatik eingeschlagen habe, habe ich dann tatsächlich meiner ehemaligen Professorin und Doktormutter Susanne Boll zu verdanken. Nach wie vor ein Vorbild für mich!
In welchem Land/welchen Ländern und Institutionen haben Sie geforscht?
Ich bin leider nicht so weit rumgekommen. Ich habe in Oldenburg an der Uni für ein Jahr in einem Projekt in enger Kooperation mit dem OFFIS – Institut für IT gearbeitet und bin danach dann auch dorthin gewechselt, bis ich dann berufen wurde.
Bildbeschreibung: Vanessa steht hinter einem Laptop und hält einen Pointer in der Hand. Sie hält einen Vortrag über „Chancen und Hindernisse der Digitalisierung in der Pflege“ im CORE, in Oldenburg. Die Aufnahme entstand 2023.
Sind Sie während Ihrer Karriere in der Wissenschaft auf bestimmte Barrieren gestoßen? 
In unserem Bereich arbeiten wir immer mit potenziellen Nutzern. Das heißt, wir führen bei der Entwicklung von Systemen u.a. Interviews, Umfragen oder Evaluationen mit der Zielgruppe durch. Wenn man schon ziemlich demotivierend. Allgemein war meine größte Barriere ich selbst. Das OFFIS, insbesondere meine ehemaligen Kollegen, waren immer eine große Stütze, es wurde einem viel zugetraut und man wurde an vielen Stellen auch ermutigt, zu „wachsen“.
Auf welche Leistung sind Sie besonders stolz?
Das mag komisch klingen, aber ich denke, es ist am ehesten das absolvierte Bachelorstudium in Informatik. Ich habe von 0, ohne Informatik- oder Programmierkenntnisse, angefangen und musste mich in vielen Modulen wirklich durchkämpfen und es war an mancher Stelle auch echt knapp. Ansonsten bin ich natürlich auch auf meine Doktorarbeit stolz.  

Welchen Rat würden Sie denjenigen geben, die sich für eine Tätigkeit in der Wissenschaft interessieren?
 Dass man sich von kleinen Motivationstiefs, z.B. durch ein abgelehntes Paper oder auch einfach generell, nicht abschrecken lassen darf. Und dass man auch ab und zu mal eine Pause nehmen muss, Freunde treffen, ein Eis essen oder ein Spiel spielen, um den Kopf wieder frei zu kriegen.
Was haben Sie sich für die kommenden Monate vorgenommen?
Mein Schwerpunkt Digitalisierung und Technik ist vor kurzem gestartet. Fokus liegt also darin, die kommenden zwei Semester vorzubereiten und dazu noch ein Skills Lab mit coolen neuen Technologien für die Pflege auszustatten. Evtl. versuche ich nebenbei auch noch ein Paper auf der Clusterkonferenz Zukunft der Pflege einzureichen, aber das ist eher zweitrangig.  
Bildbeschreibung:
Vanessa trägt eine VR-Brille und betätigt eine Computermaus. Die Aufnahme entstand bei einer Ausstellung eines Virtual Reality Prototypen in Hannover, 2018.