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Martin Luthers Leben als Mönch

Martin Luthers Leben als Mönch

Einleitung

Im folgenden Unterrichtsentwurf für das Fach Religion in der Grundschule wird das Leben Martin Luthers im Kloster als Unterrichtsgegenstand für eine vierte Klasse ausgearbeitet. In der 90-minütigen Doppelstunde, die innerhalb einer Unterrichtseinheit zu Martin Luther liegt, sollen die Schüler:innen sprachsensibel und mit Unterstützung von digitalen Tools an die Thematik herangeführt werden. Da der Entwurf im Rahmen unseres Seminars „Sprachsensibler Fachunterricht“ entstanden ist, richtet sich dieser an keine reale Lerngruppe. In der Planung der digitalen Aspekte gehen wir jedoch davon aus, dass alle SchülerInnen ein Tablet zur Verfügung stehen haben. In unserem Entwurf finden sich aber auch analoge Alternativen zu den digitalen Tools, sodass der Unterricht nicht auf digitale Mittel angewiesen ist.

Der Entwurf soll außerdem deutlich machen, dass auch im Fachunterricht, wie hier z.B. Religion, die Sprache eine wichtige Rolle spielt. Durch die Sprachsensibilität des Unterrichts sollen den Schüler:innen unabhängig von Sprache die gleichen Chancen auf das Erlangen von Fachwissen ermöglicht werden.


Sachanalyse

Diese Unterrichtsstunde behandelt Martin Luthers Leben als Mönch im Kloster.
Luthers Mönchsleben begann 1505 im Augustinerkloster in Erfurt. Der Grund für Luthers Klostereintritt war ein schweres Gewitter. Während des Gewitters versprach er Gott ins Kloster einzutreten, sollte er es überleben. Wie der Rest seines Ordens, glaubte Luther daran Gott näher zu kommen, indem er auf die Ehe und Eigentum verzichtete sowie sich den Ordnungen des Ordens unterordnete. Die Mönche waren unter anderem für die Seelsorge und Predigt zuständig und pflegten theologische Studien. Darüber hinaus zogen sie übers Land, um Almosen in Form von Geld und Lebensmitteln für das Kloster zu erbetteln (vgl. Köstlin 2017). Dabei sollten die Mönche die Lebensweise Jesu und seiner Jünger nacherleben (vgl. Gerster/ Nürnberger 2016, S. 22). Im Kloster trug Luther die Tracht des Ordens. Diese bestand aus einer schwarzen Kutte mit Kapuze und einem Ledergürtel über einem weißen Hemd. Die Tage der Mönche waren routiniert und mit Aufgaben gefüllt (vgl. Köstlin 2017). Für Tag und Nacht waren sieben Gebetszeiten festgehalten. Das erste Gebet fand morgens um drei Uhr statt und das letzte um Mitternacht. Darüber hinaus mussten die Mönche 100 Fastentage halten. Wurde nicht gefastet, erhielten die Mönche zwei karge Mahlzeiten am Tag (vgl. Gerster/ Nürnberger 2016, S. 22). Die Mönche betrieben theologische Studien. Dazu gehörten das Lesen, Hören und Lernen der lateinischen Bibel. Luther suchte über seine Bibelstudien die Gunst Gottes. Diese war für den Moment wichtig, in dem Gott nach Luthers Tod über ihn richten würde. Wollte Luther seine Sünden büßen, konnte er im Kloster beichten gehen. Einmal in der Woche war dies für die Mönche Pflicht, wenn sie Vergebung erlangen wollten. Strafen, die Gott über die Schuldigen verhängte, konnten so allerdings nicht vergeben werden. Diese Strafen mussten von den Mönchen durch Leistungen gebüßt werden. Zu solchen Leistungen konnten Gebete, Fasten oder Almosen gehören. Denjenigen, denen nicht vergeben wurde, drohte nach dem Tod die Hölle. Diejenigen, die nicht abbüßten, mussten Angst vor dem Fegefeuer haben. So die Lehre des Katholizismus. Luther belastete die Frage danach wie der Mensch als Sünder Heil erlangen konnte sehr (vgl. Köstlin 2017). Seine Antwort auf diese Frage fand er beim Lesen der Bibel in Röm 9,16. Die Behandlung dieser Bibelstelle und ihre Bedeutung für den Wandel von Luthers Glauben, sollten dieser Unterrichtsstunde daher sinnvollerweise nachfolgen.

Im Kloster lebte Luther in einer kleinen ungeheizten Zelle mit einem Tisch, Stuhl, Bett, Wasserkrug und Kruzifix (vgl. Gerster/ Nürnberger 2016, S. 22). Diese Lebensumstände sind ein Zeichen für das asketische Leben, das die Augustinermönche pflegten (vgl. Hermann 2017).

Dieser Unterrichtsstunde sollte eine Stunde zum Thema Fegefeuer vorausgehen, sodass die Schüler:innen mit den Ängsten Luthers vertraut sind, die die Einhaltung der Ordnungen und das Erledigen der Aufgaben für ihn notwendig machten.

Das Thema bietet Transfermöglichkeiten für den Geschichtsunterricht, wenn hier das Leben der Menschen im Mittelalter behandelt wird oder spezifisch über Martin Luther und die Reformationszeit gesprochen wird.


Didaktische Begründungen

Das Niedersächsische Kerncurriculum sieht vor, dass die Schüler:innen am Ende des vierten Schuljahrgangs fähig sein sollen zu „erklären, dass der gemeinsame christliche Glaube in verschiedenen Konfessionen gelebt wird.“ (Niedersächsisches Kultusministerium 2020, S. 24). In Bezug zu dem Erwerb dieser Kompetenz werden Martin Luther und die Reformationszeit als mögliche Inhalte des Unterrichtes genannt (vgl. Niedersächsisches Kultusministerium 2020, S. 25). Die Schüler:innen sollen sich in der Unterrichtstunde im Fach Religion zum Thema Martin Luther mit dem Leben der Mönche im Kloster auseinandersetzen. Anhand der evangelisch-katholischen Spaltung der Kirche unter Martin Luther sollen die Schüler:innen das Wissen über die unterschiedlichen Konfessionen erlangen, welches unter der Leitfrage „Nach Glauben und Kirche fragen“ als Kompetenz erwartet wird (vgl. Niedersächsisches Kultusministerium 2020, S. 24). Unter dieser Leitfrage sollen des Weiteren die Konfessionen evangelisch und katholisch behandelt werden (vgl. Niedersächsisches Kultusministerium, S. 25). Das Kerncurriculum begründet dies mit einer möglichen Kinderfrage wie „Warum gibt es verschiedene Religionen?“ (Niedersächsisches Kerncurriculum, S. 24). Ausgehend von dieser Frage lässt sich zusätzlich der Bezug zu Martin Luther herstellen, welcher somit Martin Luther als Thema legimitiert.

Unter dem vom Niedersächsischen Kerncurriculum vorgegebenen Thema Martin Luther wird als Unterrichtsgegenstand der Doppelstunde Martin Luthers Leben im Kloster behandelt. Die Schüler:innen sollen sich näher mit dem Leben Martin Luthers beschäftigen, da seine 95 Thesen als ausschlaggebend für den Beginn der Reformation in Deutschland und die darauffolgende Spaltung in die verschiedenen Konfessionen gesehen werden (vgl. Blattmann 2016). Sein Leben im Augustinerkloster als Teil seines Lebenslaufs ermöglicht es daher das Leben im Kloster im Unterricht zu behandeln. Inbegriffen in diesen Unterrichtsgegenstand sind dabei die Kleidung der Mönche sowie der Alltag im Kloster. Die Schüler:innen sollen so eine Vorstellung darüber erlangen, wie Martin Luther damals gelebt hat. Damit wird der erste Teil des Unterrichts zum Thema Martin Luther abgeschlossen. Dieser erste Teil, der das Leben von Martin Luther und den Glauben der damaligen Zeit behandelt, soll als eine Basis für die darauffolgenden Stunden zu Luthers Entdeckung im Römerbrief, dem Thesenanschlag und der Spaltung in die Konfessionen dienen.

Das Thema Martin Luther soll den Schüler:innen auch die Bedeutung der Reformation näherbringen und deren Inhalte. Martin Luthers Gottesbild und die „Erkenntnis, dass der Mensch nichts leisten muss, um von Gott angenommen zu werden“ (Blattmann 2016) können auch auf die Lebenswelt der SchülerInnen angewandt werden. Die Schüler:innen der vierten Klasse stehen zum einen vor einem großen Umbruch in ihrem Leben. Denn nach der vierjährigen Zeit zusammen in der Grundschule ändert sich mit dem Wechsel auf die weiterführende Schule einiges. Als größter Unterschied wird die Aufteilung der Klasse hervortreten. Die Schüler:innen werden nach vier gemeinsamen Jahren basierend auf ihrem Wissen und Können auf die unterschiedlichen weiterführenden Schulformen aufgeteilt. Das Thema Martin Luther kann in dieser Situation dazu dienen die Schüler:innen in ihrer Lebenswelt zu unterstützen. Die Leistung und die damit verbundene Schulform beeinflusst also nicht den Wert des Einzelnen vor den Mitschüler:innen als auch vor Gott. Das Thema kann den SchülerInnen somit Kraft geben in der Umbruchssituation, die vor ihnen liegt (vgl. Blattmann 2016). Zum anderen ist es für die Schüler:innen im Grundschulalter heutzutage wichtig sich mit den unterschiedlichen Konfessionen und damit auch mit Martin Luther und der Reformation zu beschäftigen. Die „multireligiösen und multikulturellen Lebenswelten“ (Woppowa 2018, S. 51), in denen die Schüler:innen heranwachsen, wirken sich schon früh auf die Sammlung von Erfahrungen aus. Durch die schulische Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Konfessionen unter Martin Luther können sie ihre Erfahrungen im Unterricht mitteilen, aufarbeiten und austauschen (vgl. Woppowa 2018, S. 51).

Damit ergeben sich für die Doppelstunde zum Thema Martin Luthers Leben im Kloster folgende Grob- und Feinziele:

Grobziel:

  • Die Schülerinnen und Schüler erfahren wie das Leben der Mönche im Kloster zur Zeit des Mittelalters aussah.

Feinziele:

  • Die Schülerinnen und Schüler wissen, wie ein Mönch zur Zeit des Mittelalters aussah und können die besonderen Merkmale des Aussehens benennen.
  • Die Schülerinnen und Schüler wissen über den Tagesablauf in einem Kloster Bescheid und können einzelne Tätigkeiten der Mönche benennen.
  • Die Schülerinnen und Schüler kennen die Fachbegriffe zum Thema Leben im Kloster und können diese erklären.

Methodische Überlegungen

Der Unterrichtseinstieg soll durch einen stummen Impuls erfolgen. Dabei wird den Lernenden ohne Anmerkungen der Lehrkraft eine Reihe von Bildern an der Tafel gezeigt. Über diese Methode soll das Vorwissen aktiviert und Raum für individuelle Assoziationen zum Thema geschaffen werden (vgl. Dübbelde 2017, S. 2). Durch die Bilder wird ein Einstieg in das Thema ermöglicht ohne die Schüler:innen direkt mit Schriftsprache zu konfrontieren. 

Im weiteren Unterrichtsgespräch beschäftigen sich die Lernenden mit dem Aussehen eines Mönches anhand eines Bildes. Dabei wird der Klasse erst Zeit gegeben das Bild auf sich wirken zu lassen. Die Kinder können eigene Eindrücke zu dem Bild äußern. Erst danach werden die passenden Begriffe an die Tafel gehängt und die Kinder sollen sie dem Bild zuordnen. So sollen Konfrontation mit Bild und Sprache entzerrt werden. Die Lernenden sollen nicht mit sprachlichen Anforderungen überfordert werden. Es wird ihnen Zeit gegeben sich ganz auf das Bild zu konzentrieren. Die Lernenden können zu Beginn in eigenen Worten das Bild beschreiben und ihr individuelles Vorwissen kann aktiviert werden.

In der Sicherungsphase übernehmen die Kinder das Tafelbild auf ein Arbeitsblatt. So sollen die Ergebnisse der Erarbeitungsphase verinnerlicht werden.

Es folgt ein weiterer Einstieg. Die Lernenden sollen sich nun mit dem Leben der Mönche im Kloster beschäftigen. Der Unterrichtseinstieg erfolgt digital durch die Methode des „Storytellings“. Bei dieser Erzählmethode werden die Inhalte über eine Geschichte vermittelt. Die Geschichte erleichtert es Kindern aufmerksam dem Unterricht zu folgen. Kinder im Grundschulalter sind Geschichten zugetan und können so motiviert werden. Zudem werden Konzentrationsfähigkeit und Vorstellungskraft gefördert. Weiterhin trägt das indirekte Lernen zu einem abwechslungsreichen und entspannten Klassenklima bei. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist es, dass die Lesemotivation gefördert wird. Den Kindern wird gezeigt, dass es Spaß machen kann eine Geschichte zu hören oder zu lesen (vgl. Brehmer/ Becker 2017, S. 1-3). Die gehörte Geschichte wird unterstützt durch ein Video. Dies soll das Verständnis des Textes erleichtern. Den Lernenden soll ermöglicht werden sich unbekannte Begriffe aus dem Kontext zu erschließen.

Video Klosterleben

Alternativ soll der Unterrichtseinstieg analog durch eine Fantasiereise erfolgen. 

„Die Fantasiereise ist ein meditatives Verfahren, mit dem Phasen der Ruhe und Entspannung in das Unterrichtsgeschehen eingebaut werden. Der Lehrer erzählt eine Geschichte oder liest einen Text vor. Die SchülerInnen verhalten sich still während dieser Methode. Sie lauschen der Stimme der Lehrerin bzw. des Lehrers. Diese kann durch Musik unterstützt werden.“ (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg; zit. n. Mattes 2006, S. 43-44). 

Die Methode soll genutzt werden, um die Schüler:innen in die Lebenswelt eines Mönches einzuführen. Durch die Geschichte kann die Lehrperson den Lernenden Informationen zu den Aufgaben eines Mönches und seinem Leben im Kloster vermitteln. Dabei wird die Vorstellungskraft der Kinder angeregt und der Stressabbau gefördert.

Nach dem Einsatz der Methode muss eine Phase der Verarbeitung erfolgen (vgl. Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Zugriff: 11.01.2021). Der Frontalunterricht wird deshalb durch eine Einzelarbeit in der Erarbeitungsphase abgelöst. 

Die Einzelarbeit ist Teil der Placemat-Methode. Die Methode gliedert sich in drei Phasen. In der ersten Phase „Nachdenken“ setzt sich jedes Kind alleine mit der Aufgabe auseinander. Die Lernenden sollen fünf Minuten lang ihre Gedanken zur Geschichte festhalten. Dabei sollen sie sich auf die Aufgaben eines Mönches konzentrieren. Da das Schreiben für einige Kinder eine Herausforderung darstellt, sollen Schreibstrategien ihnen eine Unterstützung sein. Die Schüler:innen arbeiten daher mit einer Schreibhilfe. Diese Schreibhilfe ist ein Arbeitsblatt mit Begriffsimpulsen und möglichen Satzanfängen. Des weiteren erleichtert in der digitalen Unterrichtsvariante das Lernvideo das Schreiben. Mit dem Lernvideo wird die Schreibstrategie „Darstellungsformen verschriftlichen“ angewendet (vgl. Leisen 2021a). Die Placemat-Methode stellt im Anschluss an das Lernvideo einen Wechsel der Darstellungsformen da. So wird von der Bildsprache in die Verbalsprache gewechselt, indem die Kinder ihre Ideen zum Video verschriftlichen. Der Wechsel der Darstellungsform soll ein vielseitigeres Angebot zum Verstehen und Versprachlichen eröffnen (vgl. Leisen 2021b). Ihre Gedanken sollen die Lernenden auf dem Placemat festhalten. Das Placemat ist untergliedert in fünf Felder. Die Kinder haben je ein eigenes Feld, in dem sie ihre Gedanken festhalten. 

Es folgt die zweite Phase „Austausch“. In dieser Phase wird eine Gruppenarbeit durchgeführt. Die Kinder wirken zusammen und sammeln mit ihrem Sitznachbarn ihre Ideen. Daran anschließend werden die Gedanken im noch freien Feld festgehalten (vgl. Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Zugriff: 12.01.2021). In dieser Phase findet eine weitere Schreibstrategie Anwendung, indem die Lernenden gemeinsam schreiben (vgl. Leisen 2021a).

Daraufhin folgt eine weitere Sicherungsphase. Hier beginnt die dritte Phase der Placemat-Methode. Die Phase wird bezeichnet als „Vorstellen“ (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Zugriff: 12.01.2021). Die Lernenden sollen sich nun gegenseitig ihre Gruppenergebnisse darbieten. Die Lehrkraft hält zentrale Ideen der Kinder an der Tafel fest. 

Die Placemat-Methode macht es erforderlich, dass alle Gruppenmitglieder sich beteiligen, um zu einem Ergebnis zu kommen. Somit wird die soziale Kompetenz der Kinder gefördert. Zudem bietet die Methode Differenzierungsmöglichkeiten. In der Einzelarbeit kann jedes Kind auf seinem individuellen Niveau arbeiten. Gleichzeitig wird den leistungsschwächeren Kindern die Möglichkeit gegeben etwas zum Unterrichtsergebnis beizusteuern, da sich dieses aus den Ergebnissen der Gruppen zusammensetzt. Somit verspricht die Methode ein Erfolgserlebnis (vgl. ebd.). 

Es folgt eine weitere Erarbeitungsphase. In Einzelarbeit sollen die Ergebnisse der Gruppenarbeit verinnerlicht werden, indem die Kinder Aufgaben eines Mönches passenden Bilder zuordnen. Die Zuordnung stellt im Sinne des Scaffoldings eine Unterstützungshilfe für das Sprach- und Fachlernen dar (vgl. Leisen 2021b). Sollte die Unterrichtszeit nicht ausreichen, kann dieses Arbeitsblatt auch in der folgenden Stunde bearbeitet werden, um die Inhalte der Fantasiereise zu wiederholen.

Es folgt eine abschließende Sicherungsphase im Frontalunterricht. In einem Unterrichtsgespräch bieten die Lernenden sich gegenseitig ihre Ergebnisse dar. Dabei soll die Methode „Redekette“ angewendet werden. Die Kinder leiten das Unterrichtsgespräch dabei selbstständig. So verbleiben die Kinder im Frontalunterricht nicht passiv (vgl. Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Zugriff: 13.01.2021). 

Als Abschluss der Unterrichtsstunde ist eine Wortschatzarbeit vorgesehen. Dabei sollen die Kinder in Einzelarbeit mit ihrem Lexikon arbeiten. In das Lexikon werden die Begriffe und Definitionen übertragen, die an der Tafel stehen. Bei den Begriffen handelt es sich um die Wörter, die SchülerInnen im Laufe der Unterrichtsstunde als ihnen unbekannt bewertet haben. Sie wurden zuvor durch die Lehrkraft an der Tafel gesammelt und während der Einzelarbeitsphasen durch Definitionen ergänzt. Die Wortschatzarbeit soll immer direkt an den Inhalt gebunden sein, indem die Fachwörter in dem Moment erklärt werden, in dem die SchülerInnen ihnen das erste Mal begegnen (vgl. Benholz/ Rau 2011, S. 4). So ist in der ersten und zweiten Erarbeitungsphase Raum für die Erklärung der Begriffe eingeplant. Indem diese Wörter und ihre Definition am Ende der Stunde von den Lernenden schriftlich festgehalten werden, sollen sie verinnerlicht werden.

Die Stunde endet mit einem Kahoot-Quiz, um die Inhalte der gesamten Stunde zu sichern. LeseschwächereKinder können mit anderen Lernenden gemeinsam spielen, sodass hier eine Differenzierung gegeben ist. Eine weitere Differenzierungsmöglichkeit ist, dass die Lehrkraft die Fragen und Antwortmöglichkeiten vorliest, um die leseschwächeren Kinder beim Verständnis zu unterstützen. Alternativ kann das Quiz auch zu Beginn der nächsten Stunde durchgeführt werden, sollte die Zeit nicht ausreichen. Die Methode „Quiz“ soll das Wiederholen der Lerninhalte zu einer freudigen Aktivität werden lassen und die SchülerInnen motivieren. Der Wettstreit-Charakter des Quiz schafft Anreiz und Spannung. Das Kahoot-Quiz zeigt gleich im Anschluss an die Beantwortung einer Frage die richtige Lösung an, sodass sichergestellt wird, dass die Kinder zu richtigen Ergebnissen kommen. Die Inhalte werden intensiv spielerisch behandelt und kontextbezogen verinnerlicht (vgl. Methodenpool Uni Köln). Der Einsatz dieser digitalen Methode hat den Vorteil, dass Schüler:innen die Konkurrenzsituation umgehen können, wenn sie es wünschen. Zudem ist es von Vorteil, dass die Kinder das Quiz schriftlich vor Augen haben und gegebenenfalls mehrmals lesen können. Durch das Einfügen von Bildernwerden die Darstellungsebenen Bild- und Verbalsprache miteinander verbunden und auch leseschwächeren Kindern wird es ermöglicht die Antwortmöglichkeiten zu verstehen.

Als analoge Alternative soll das Vier-Ecken-Quiz angewendet werden. Dabei wird jeder Ecke des Klassenraums ein Buchstabe zugewiesen. Die Lehrkraft liest die Quizfrage und die vier Antwortmöglichkeiten vor, die zusätzlich in Text- und Bildform an der Tafel dargestellt sind. Durch die Darstellung an der Tafel werden auch hier Bild- und Verbalsprache miteinander verknüpft. Lernende mit sprachlichen Schwierigkeiten wissen durch die Bilder was mit einer Antwortmöglichkeit gemeint ist und können das Quiz beantworten. Die Kinder entscheiden sich für die Lösung und ordnen sich der entsprechenden Ecke zu. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass die Kinder kognitiv und körperlich aktiviert werden und sich im Wettbewerb miteinander befinden. Der Wettbewerbscharakter kann die SchülerInnen allerdings auch unter Druck setzen (vgl. Land Baden-Württemberg 2003, S.1). 


Stundenverlaufsplan

Digitale Variante

Analoge Variante


Literaturverzeichnis

Kerncurricula

Niedersächsisches Kultusministerium (2020): Kerncurriculum für die Grundschule Schuljahrgänge 1-4. Evangelische Religion. Hannover.

Sekundärliteratur

Blattmann, Lotte (2016): Luther in die Grundschule, in: Loccumer Pelikan 4/16, 182-186.

Gerster, Petra/ Nürnberger, Christian (2016): Der rebellische Mönch, die entlaufende Nonne und der größte Bestseller aller Zeiten: Martin Luther.Gabriel: Stuttgart.

Hermann, H. (2017): Martin Luther – Vom Mönch zum Menschen: Eine Biografie. Marburg: Tectum.

Köstlin, Julius. (2017): Martin Luther – Die Biographie. Moderne Zeiten.

Mattes, Wolfgang (2006): Methoden für den Unterricht : 75 kompakte Übersichten für Lehrende und Lernende. Paderborn: Schöningh.

Woppowa, Jan (2018): Religionsdidaktik. Paderborn: Schöningh.

Internetquellen

Becker, Sebastian / Brehmer, Jana: “Storytelling”…die ursprünglichste Form der Wissensvermittlung. Georg-August-Universität Göttingen 2017 https://www.uni-goettingen.de/de/document/download/0952de622746c494217a0eff248a78c6.pdf/02_Storytelling.pdf (Zugriff: 13.01.2021).

Benholz, Claudia/ Rau, Sarah: Möglichkeiten der Sprachförderung im Sachunterricht der Grundschule. 2011 https://www.uni-due.de/imperia/md/content/prodaz/sprachfoerderung_sachunterricht_grundschule.pdf (Zugriff: 13.01.2021).

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Hrsg.): Methodenkartei. Unterrichtsmethoden für den Alltag. Fantasiereise. Oldenburg https://www.methodenkartei.uni-oldenburg.de/uni_methode/fantasiereise/ (Zugriff: 11.01.2021).

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Hrsg.): Methodenkartei. Unterrichtsmethoden für den Alltag. Placemat. Oldenburg https://www.methodenkartei.uni-oldenburg.de/uni_methode/placemat/ (Zugriff: 12.01.2021).

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Hrsg.): Methodenkartei. Unterrichtsmethoden für den Alltag. Redekette. Oldenburg https://www.methodenkartei.uni-oldenburg.de/uni_methode/redekette/ (Zugriff: 13.01.2021).

Dübbelde, Gabi: Aktivierende Methoden für Seminare und Übungen. Methodenkoffer. Giessen 2017 https://www.uni-giessen.de/fbz/zentren/zfbk/didaktik/informationen/downloads/lehreinsteiger-1/methodenkoffer-seminare (Zugriff: 13.01.2021).

Land Baden-Württemberg (Hrsg.): 4-Ecken-Quiz. Stuttgart 2003 https://lehrerfortbildung-bw.de/u_matnatech/bio/gym/bp2004/fb7/1_hetero/3_assessment/1_quiz/121_4_eckenquiz.pdf (Zugriff: 15.01.2021).

Leisen, Josef (2021a): Schreiben im Fachunterricht. Texte im Fachunterricht verfassen. Koblenz http://www.sprachsensiblerfachunterricht.de/schreiben (Zugriff: 16.02.2021).

Leisen, Josef (2021b): Prinzipien im sprachsensiblen Fachunterricht. Wenige Prinzipien – Viel Wirkung. Koblenz http://www.sprachsensiblerfachunterricht.de/prinzipien (Zugriff: 16.02.2021).

Methodenpool Universität Köln http://methodenpool.uni-koeln.de/quiz/darstellung.html (Zugriff: 13.01.2021).


Bildverzeichnis

Titelbild

https://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Martin_Luther.html

Stummer Impuls

https://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Martin_Luther.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Augustinerkloster_(Erfurt)#/media/Datei:Augustinerkloster_Erfurt.jpg

https://schuldekan-schorndorf.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Gebet_farbig.pdf

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e2/Tonsure_fx_tr.png

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a1/Kloster_Bursfelde_Westkirche.jpg

AB Die Kleidung der Mönche

zebis Redaktion: https://www.zebis.ch/unterrichtsmaterial/klosterleben-im-mittelalter

Video Klosterleben

https://schuldekan-schorndorf.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Betteln_farbig.pdf

https://schuldekan-schorndorf.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Bib_sw.pdf

https://schuldekan-schorndorf.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Gebet_sw.pdf

https://schuldekan-schorndorf.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Speisesaal_farbig.pdf

https://schuldekan-schorndorf.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Garten_sw.pdf

https://schuldekan-schorndorf.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Im_Krankenhaus_sw.pdf

http://www.zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 174. Abb. 187. (http://www.zeno.org/nid/20000946532)

https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster#/media/Datei:Benediktinerkloster_St._Johann_retouched.jpg

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/04/Gerard_David_-An_Augustinian_Friar_Praying-_Google_Art_ProjectFXD.jpg

AB Martin Luthers Leben als Mönch

https://schuldekan-schorndorf.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Gebet_sw.pdf

https://schuldekan-schorndorf.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Dormitorium_sw.pdf

https://schuldekan-schorndorf.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Betteln_sw.pdf

https://schuldekan-schorndorf.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Backstube_sw.pdf

http://www.zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 174. Abb. 187. (http://www.zeno.org/nid/20000946532)

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c9/Mutscheid_Neue_Kirche_Zeichnung.png

https://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Martin_Luther.html

Bildkarten Vier-Ecken-Quiz

https://snl.no/tonsur

https://de.wikipedia.org/wiki/Zopf#/media/Datei:Eugenie_Bouchard_(14462328742).jpg

https://de.wikipedia.org/wiki/Pony_(Frisur)#/media/Datei:Bangs.jpg

https://de.wikipedia.org/wiki/Glatze#/media/Datei:Michel_Foucault_1974_Brasil.jpg

https://de.wikipedia.org/wiki/Kirche_(Bauwerk)#/media/Datei:Stadtpfarrkirche_Sankt_Peter.jpg

https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster#/media/Datei:Benediktinerkloster_St._Johann_retouched.jpg

https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_(Architektur)#/media/Datei:Schwerin_Palace_Park_Garden_Mecklenburg_Germany_Schweriner_Schloss_Garten_BUGA_2009.jpg

https://de.wikipedia.org/wiki/Burg#/media/Datei:Burg_Taufers01arch_2011-01-03.jpg

https://en.wikipedia.org/wiki/Gardening#/media/File:Mendel_II_073_v.jpg

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https://de.wikipedia.org/wiki/Tanz#/media/Datei:Bundesarchiv_Bild_183-2005-0812-501,_Ehepaar_Heinrici,_Deutsche_Meister_im_Paartanz.jpg

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