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“A Day at the Supermarket” Themenspezifisches Vokabular; Diskursformen eines Lebensmitteleinkaufs

Hallo, und herzlich Willkommen auf unserem Blog.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen!

Einleitung

Unser Unterrichtsentwurf behandelt das Thema „Grocery Shopping“ und bezieht sich auf eine fiktive fünfte Klasse eines Gymnasiums. Die Schüler/innen sollen in dieser Unterrichtseinheit ihre kommunikative Kompetenz schulen, indem sie mithilfe themenspezifischen Vokabulars und typischen Diskursformen lernen eine exemplarische Alltagssituation bewältigen. Verfasst wurde dieser Unterrichtsentwurf auf der Grundlage der Prinzipien des sprachsensiblen und digitalen Unterrichts. Sprachsensibler Fachunterricht bezeichnet einen bewussten und transparenten Umgang mit den Anforderungen und Hindernissen der Bildungs- und Fachsprache in jedem Unterrichtsfach. Die Zielsetzung hinter diesem Prinzip ist der erfolgreiche Erwerb der Bildungssprache, gestützt durch sprachentlastende und sprachbildende Methoden, um auch sprachlich schwächere Schüler/innen an die Bildungssprache heranführen zu können. Das Prinzip des digitalen Unterrichts bedeutet hier nicht einen willkürlichen Einsatz digitaler Medien im Unterrichtsverlauf, sondern viel mehr die funktionale Instrumentalisierung digitaler Medien, die zur Sprachsensibilisierung beitragen. Weiterhin bieten wir zu den eben genannten digitalen Methoden, analoge Alternativen, um diesen Unterrichtsentwurf und dessen Vorteile, trotz fehlender technischer Ausstattung, für alle zugänglich zu machen.

Sachanalyse

Der sprachliche Fokus der Unterrichtseinheit liegt auf dem themenspezifischen Vokabular und Diskursformen eines Lebensmitteleinkaufs. Das Vokabular besteht aus exemplarisch ausgewählten Lebensmittelbezeichnungen und der Bezeichnung von anderen relevanten Gegenständen für einen Einkauf, beispielsweise „Shopping bag“. Weiterhin wird die korrekte Verwendung der indefiniten Pronomen „much“, „many“, „a lot of“ und „lots of“ erlernt und zur Mengenbestimmung angewendet. Hierbei stellt sich die Herausforderung zählbare und unzählbare Substantive und ihren Numerus zu erkennen. Vor einem unzählbaren Subjekt im Singular wird „much“ verwendet, während vor einem zählbaren Subjekt im Plural „many“ verwendet wird. Die Unterscheidung zwischen „a lot of“ und „lots of“ ist unabhängig von der Zählbarkeit des Substantivs. Die übliche Verwendung erfolgt innerhalb einer Frage: „How many apples would you like?“, oder einer Negation: „Not that many“ (vgl. Cambridge University Press). Dementsprechend können die indefiniten Pronomen sowohl als Determinativ, als auch als Pronomen ohne nachstehendes Verb eingesetzt werden. Um Überforderung entgegen zu wirken, beschränken wir uns auf die eben genannten Strukturen. Die „Useful Phrases“ bestehen aus den Schüler/innen bereits bekannten Strukturen und dienen der kontextuellen Einbettung des Vokabulars in den situativen Rahmen. Sie unterstützen die Schüler/innen dabei, mit dem erlernten Vokabular Sätze zu bilden, um Fragen zu den Lebensmitteln zu stellen und auszudrücken welche Lebensmittel sie kaufen möchten. Der Lernzuwachs besteht demnach in dem Erwerb situationsspezifischer Diskursformen zur Stärkung der sozial-kommunikativen Kompetenz. Der grammatische Schwerpunkt liegt in dieser Unterrichtseinheit bei dem Simple Present. Ziel dabei ist die Beherrschung des Indikativs, sowie der Verlaufsformen von Verben in der Gegenwartsform.

Didaktik

Die Wahl des Themas erfolgte auf Basis von verschiedenen Kriterien. Ein Kriterium war hierbei, dass das Thema Grocery Shopping ein grundlegendes und unumgängliches Thema für die Schüler/innen bildet. Zusätzlich verbindet es den Alltag der Schüler/innen mit dem Gelernten in der Schule. „What we learn is influenced an organized by emotions and mind sets based on expectancy, personal biases and prejudices, degree of self-esteem, and the need for social interaction.” (Cane/Cane 1991:82f)

Das Thema Shopping bezieht sich hierbei auf den Aspekt „need for social interaction.“ Die Schüler/innen sollen die Fähigkeit entwickeln im Ausland das gelernte Wissen anzuwenden. Sie sollen hierbei in der Lage sein, auf ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen und verständliche Sätze zu produzieren. In der virtuellen Unterrichtsstunde gilt das Thema Shopping als Exempel. Die Schüler/innen erlernen Diskursmittel mit Einbezug der Höflichkeitsform, welche sie dann für weitere Alltagskommunikationen nutzen können.

Insgesamt beschäftigt sich der Englischunterricht viel mit dem Aspekt des Interkulturelle Lernens. Dieses wird in der Englischen Fachdidaktik von Wolfgang Gehring (2010) wie folgt beschrieben: “Beyond the traditional knowledge of facts, an intercultural approach aims at gaining an understanding of the way these facts are related.” (Kramsch 1996: 5) Intercultural bezieht sich hierbei auf die Interaktion der Schüler/innen mit einer anderen Kultur. Dabei befähigt die Interkulturelle Kompetenz die erfolgreiche Kommunikation der Schüler/innen in ihrem “vorgefundenen Umfeld” (Gehring 2010, S.169). Genauere Informationen zu diesem Thema lassen sich in weiteren Englischen Fachdidaktiken, wie z.B. der von Wolfgang Gehring finden.

Mediale Unterstützung

“Medien sind (wie Methoden) Instrumente, um Ziele des Unterrichts zu erreichen. Sie helfen parallele Lernvorgänge der Schüler [/innen] zu evozieren und wirken wie ‘Multiplikatoren’.” (nach v.Martial/Bennack, 2004). Unterstützend im Lernprozess sind Medien vielfältig einsetzbar. Eine Mind-Map, welche von dem Programm Mentimeter bereitgestellt wird, kann zum Beispiel zur Aktivierung von bereits gelerntem Wissen verhelfen oder auch Ergebnisse zu einer bestimmten Aufgabe dokumentieren. Die Role Cards bieten ebenfalls eine kreative Grundlage zur Unterrichtsgestaltung. Sie werden situativ eingesetzt und ermöglichen eine Erweiterung des Horizontes der Schüler/innen.

“Im sprachsensiblen Fachunterricht treffen drei Didaktiken zusammen: Die Fachdidaktik, die Sprachlerndidaktik im Fach und die Fremdsprachendidaktik.” (Leisen 2021). Leisen bezieht sich hierbei auf das didaktische Dreieck des sprachsensiblen Fachunterrichts. Dieses Dreieck ist im Literaturverzeichnis zu finden. Es führt die drei verschiedenen didaktischen Aspekte auf. Als Darstellungsform wurde ein Dreieck gewählt, dieses verdeutlicht, dass die einzelnen Aspekte in dauerhafter Co-Relation zu einander stehen. Um einen sprachsensiblen Fachunterricht zu ermöglichen muss auf alle einzelnen Punkte des Dreiecks eingegangen werden.

Folgende Gegenstände finden zentralen Gebrauch in der Unterrichtsstunde.

 FunktionUmsetzung
LaptopGrundlagen der Mediennutzung erlernen, visuell, haptisch, vernetzen Mentimeter
Kreuzworträtsel
Smartboardinformiert, visualisiert Wiedergabe des Videos
Mentimeter-Ergebnisse darstellen
Video informiert, Visualisierung von Themen, Theorie und Praxis verbinden, fördert Motivation Erklärvideo
Schrifttypendifferenziert, hebt hervor, ordnet zeitlich ein Fett = wichtig 
Role Cardsvielfältig einsetzbar, Rollenvorgabe, Leitlinie, Grundlage für kreative Arbeit Role Cards beschreiben den zu spielenden Charakter. Die SuS nehmen diese Rolle an.
Farbeverhilft zur Einprägsamkeit, verdeutlicht, hebt hervorMerkblatt
Rot = erregt Aufmerksamkeit
Gelb = hebt hervor
Textvermittelt Inhalte, informiert, erklärt, verdeutlichtMerkzettel, Hausaufgabe, Vokabelliste
Unterrichtsgegenstände

Wie beziehen sich die Aufgaben auf das Kerncurriculum?

Die kommunikative Teilkompetenz, welche bei der Diskussion über die Mentimeter Beiträge angewendet werden soll, ist „am Gespräch teilnehmen“. Hierbei sollen die Schüler/innen am Ende von Schuljahrgang 6 fähig sein „auf einfache Weise vertraute Themen des Alltags [zu] besprechen und aktiv am classroom discourse teil [zu] nehmen“ (Niedersächsisches Kultusministerium S. 14, 17).

Die nächste Aufgabe bezieht sich auf die kommunikative Teilkompetenz des Hör-und Sehverstehen. Die Schüler/innen sollen dem Video „gezielt Informationen entnehmen“(ebd. S.34) um diese in der schriftlichen Aufgabe anwenden zu können. Mit der schriftlichen Ausarbeitung beginnt eine neue Phase des Unterrichts die Erarbeitungsphase.

Basierend auf dem Kerncurriculum sollen die Schüler/innen „Anzahl, Art und Zugehörigkeit von Gegenständen ]…[ erkennen und mit einfachen Satzmustern ausdrücken“ (ebd.S.24). Die Stunde soll hierfür eine Grundlage bieten. Ein Beispiel hierbei wäre das Erklärvideo. Dieses Bietet eine Informationsgrundlage über much und many direkt zu Beginn der Unterrichtsstunde.

Die Aufgabe mit den Role Cards fällt unter den kurricularen Aspekt der Lernstrategien und Arbeitstechniken. „Die Schülerinnen und Schüler können cue cards oder Rollenkarten im Gespräch nutzen“ zusätzlich soll der Merkzettel den SuS helfen „chunks und useful expressions nutzen, um Dialoge, Gespräche und Diskussionen vorzubereiten“ (ebd.S.18)

In der Präsentationsphase wird der Dialog vorgetragen. Hierbei handelt es sich um freies, materialgestütztes Sprechen. Anschließend bewerten die Mitschüler-innen die Vortragsleistung. „Kern der Bewertung sprachlicher Leistung ist die Würdigung der erbrachten Leistung und nicht die Feststellung sprachlicher Mängel.“ (ebd.S.31)

Die Sicherungsphase erfolgt in den letzten 10 Minuten des Unterrichts. Die SuS haben hierbei die Möglichkeit das Gelernte zu vergegenwärtigen. Hierbei geht es darum die Schüler/innen mit einer positiven Motivation aus dem Unterricht zu entlassen.

Lehr- Lernziele

Grobziel  Die Schüler/innen erhalten eine Einführung bzw. Vertiefung in den Themenblock Grocery Shopping. Sie erlernen die dazu benötigten sprachlichen Konventionen und Umgangsformen. Die Role Cards werden als neues Unterrichtsmedium eingeführt und verwendet.

Feinziele                                                                                                                                          Die Schüler/innen

  • können in der Gruppenarbeit, eine auf die Role Cards zugeschnittene Unterhaltung kreieren.
  • können Höflichkeitsformen und die neu gelernte Grammatik Zielführend anwenden.
  • erlernen Regeln des partnerschaftlichen Umgangs einzuhalten und sich gemeinsam auf die sprachlichen Inhalte des Vortrags zu einigen.
  • sollen die Möglichkeit des szenischen Spiels nutzen um ihre Ergebnisse verbal und handelnd darzustellen.
  • können sich zunehmend zu den Sprachhandlungen anderer äußern und anhand von vorgegebenen Kriterien Feedback geben.
  • sollen mit Hilfe der Lehrkraft ein Basiswissen über die Nutzung von technischen Hilfsmitteln erhalten.

Methodische Überlegungen (digitaler Unterrichtsentwurf)

Der Unterrichtseinstieg erfolgt durch die Nutzung der interaktiven Präsentationssoftware Mentimeter über die zuvor ausgeteilten Laptops. Der Link zu der Software kann über den Schulserver oder einen Gruppenchat geteilt und von den Schüler/innen geöffnet werden. Mentimeter ermöglicht die anonyme Äußerung mehrerer Ein-Wort-Sätze zu einem bestimmten Thema oder einer Fragestellung. Daraus wird eine Wortwolke erstellt, die häufige Antworten größer und seltenere Antworten kleiner darstellt. Diese Methode eignet sich bestens, um sich einen Überblick über das Vorwissen der Klasse bezüglich eines bestimmten Themas zu verschaffen und einen visuellen interaktiven Einstieg zu ermöglichen. Die Nutzung von Laptops, sowie die visuell anregende und bunte Darstellung einer Wortwolke auf dem Whiteboard dient ebenfalls als Einstiegsmotivation. Bezüglich des Themas „Grocery Shopping“ kann mithilfe der Software Mentimeter Vorwissen bezüglich des notwendigen Vokabulars für einen Lebensmitteleinkauf abgefragt werden. Aufgrund der Beschränkung auf Ein-Wort-Sätze als Antwort ist es hilfreich sich nur bereits bekannte Lebensmittelbezeichnungen zu erfragen und Höflichkeitsformen und typische Formulierungen zunächst auszublenden. Zum Abbau von Hindernissen und der Inklusion aller wird den Schüler/innen in der vorherigen Unterrichtsstunde bereits ein Merkblatt mit themenspezifischen Vokabeln und Formulierungen zur Verfügung gestellt. Somit können sich die Schüler/innen mit dem Material der folgenden Stunde frühzeitig bekannt machen und sich Vorwissen aneignen, um am Unterrichtseinstieg teilnehmen zu können und Disparitäten direkt zu Unterrichtsbeginn weitgehend anzugleichen. Anschließend werden die Ergebnisse visualisiert und bezüglich der am Häufigsten benannten Begriffe kurz besprochen.

Merkzettel downloaden.
by Luca Merkel and Nicole Dermer

Nach dem Einstieg in das Thema der Unterrichtsstunde muss zunächst die Unterscheidung der indefiniten Pronomen „much“, „many“, „a lot of“ und „lots of“ zur Bestimmung von Mengen durchgeführt werden. Diese Unterscheidung wird in einem Video visualisiert erklärt, dass auf dem Whiteboard abgespielt wird und durch einen QR-Code auf dem Schulserver jederzeit erneut abgerufen werden kann.

Nach der ausführlichen Erklärung im Video, erhalten die Schüler/innen ein Merkblatt, dass die Unterscheidung und Verwendung der indefiniten Pronomen erneut knapp auf Deutsch zusammenfasst.

Merkzettel much und many
©Ernst Klett Sprachen GmbH Pons auf einen Blick 5.Klasse für alle Schularten
by Luca Merkel and Nicole Dermer

Die deutsche Instruktion dient der sprachlichen Entlastung, da die SuS bereits mit Fachbegriffen, wie „Singular“, sowie mit neuen Formulierungen konfrontiert sind. Die Fachbegriffe werden durch ein zugänglicheres Synonym ergänzt: „Singular (Einzahl)“, und mit englischen Beispielsätzen veranschaulicht. Nun wird die korrekte Verwendung der vermittelten indefiniten Pronomen in Einzelarbeit geübt. Die Schüler/innen erhalten ein Aufgabenblatt mit lückenhaften Beispielsätzen, die Mengenangaben bestimmter Lebensmittel beinhalten.

Arbeitsblatt hier herunterladen.

by Nicole Dermer

Die Schüler/innen müssen nun selbstständig die passenden indefiniten Pronomen zuordnen, jedoch können sie als sprachentlastende Hilfe auch jederzeit das Merkblatt zu den indefiniten Pronomen zu Rate ziehen. Die Bearbeitungszeit eignet sich, um einzelnen Schüler/innen individuelle Hilfestellung zu leisten und sich einen Überblick darüber zu schaffen, inwiefern die Klasse das eben erlernte bereits anwenden kann. Anschließend werden die Ergebnisse im Plenum verglichen, indem sich Schüler/innen freiwillig melden, um einen Satz vorzulesen und die Wahl des jeweiligen indefiniten Pronomen zu begründen. Bei einer eher zurückhaltenden Klasse, kann die Begründung auch separat behandelt und im Plenum gemeinsam besprochen werden. Nach Abschluss und der Klärung aufkommender Fragen, folgt die nächste Aufgabe. Die Schüler/innen sollen die Vokabeln und Diskursmittel nun in einer simulierten Situation praktisch anwenden, indem sie in Partnerarbeit Dialoge verfassen und in Form eines Rollenspiels einüben und mündlich vortragen. Die Partner werden mithilfe des Losverfahrens zugeordnet und zusammengesetzt. Dies hat den Vorteil, dass die Schüler/innen häufiger mit verschiedenen Klassenkamerad/innen in Kontakt treten. Mit einem Rollenspiel wird die Kommunikationsfähigkeit der Schüler/innen spielerisch gefördert. Zahlreiche Studien bestätigen die Verbesserung des Lernerfolgs bei dem Erwerb fremdsprachlichen Vokabulars im Vergleich zu Kontrollgruppen, die traditionelle Methoden verwendeten (vgl. Alabsi 2016 zit. n. Toumpaniari et al. 2015, Ernandez et al. 1992, Umbel 1992, and Allman 2005, Sadeghi & Sharifi 2013, Nair et al. 2014, S. 232).

Die Majorität der Schüler/innen empfindet diese Methode als angenehmer und abwechslungsreicher als traditionelle Lernmethoden (vgl. Alabsi 2016 zit. n. Piaget 1972, Vincent & Shepherd 1998, Sasaki 1998, Clemens 1998, Huang/ Shan 2008, Liu & Ding 2009, Aliakbari/Jamalvandi 2010, Altun 2015, Afdillah 2015, and Kuipers & Clemens 1998, S. 232).

Dies ist förderlich für die Motivation und Einstellung der Schüler/innen gegenüber dem Fremdspracherwerb und dem Unterrichtsgeschehen als Ganzes. Zur sprachlichen Unterstützung erhalten die Schüler/innen „Role Cards“, kleine Kärtchen, auf denen sie ihre Dialoge festhalten und während des Rollenspiels verwenden können. Dieser Sachverhalt wird den Schüler/innen zu Beginn der Phase erläutert. Um sicherzustellen, dass alle Schüler/innen die Bedeutung des Begriffes „Dialog“ und den damit zusammenhängenden Arbeitsauftrag eines Rollenspiels verstanden haben, ist es ratsam dies von den Schüler/innen auf Basis freiwilliger Meldung in eigenen Worten wiederzugeben und dies als Lehrperson gegebenenfalls zu ergänzen und zusammenzufassen. Dies wirkt nicht nur sprachentlastend, sondern auch sprachbildend, durch die alltagssprachliche Übersetzung des fachsprachlichen Terminus. Dies fordert eine aktive Auseinandersetzung mit der Unterscheidung zwischen fachsprachlichen Begriffen und ihren alltagssprachlichen Bedeutungen. Ziel ist es, das Prinzip des abwechselnden Sprechens zweier Personen, die auf die Rede des jeweils anderen eingehen, zu vermitteln. Durch das Erfragen im Plenum werden ebenfalls Disparitäten zwischen den Schüler/innen erneut verringert und sichergestellt, dass alle den Arbeitsauftrag verstanden haben. Weiterhin wird folgender Arbeitsauftrag mit den dazugehörigen Kriterien als formale Richtlinie für das Verfassen des Dialogs festgelegt und an der Tafel verschriftlicht:

Can you think of a typical situation at a supermarket? Write a dialoge for a roleplay about this situation.

  1. Entscheidet wer den Kassierer und wer den Kunden spielen soll.
  2. Der Dialogs sollte 10-20 Zeilen lang sein.
  3. Sprecht über mindestens 3 Lebensmittel.
  4. Verwendet Zahlen und die neuen Wörter „much“, „many“, „a lot of“ oder „lots of“, um zu sagen, wie viel ihr von einem Lebensmittel kaufen wollt.
  5. Verwendet die Sätze “useful phrases“ von eurem Arbeitsblatt „A Day at the Supermarket“.

Example:

Person A: Welcome! How can I help you?

Person B: Hello, I would like to buy some Apples.

Person A: No problem. How many would you like?

Person B: I would like 4 please.

Die Zeit der Erarbeitung und des Einprobens der Dialoge bietet sich an, um sich einen exemplarischen Überblick über den Fortschritt der Schüler/innen zu verschaffen und individuelle Hilfestellung zu leisten. Die anschließende Vorstellung im Plenum wird von zwei Gruppen erfolgen, die sich freiwillig melden. Für diesen Zweck bietet sich zwar ein Losverfahren an, damit sich alle Schüler/innen auf die Vorstellung vor der Klasse einstellen und ihren Dialog dementsprechend gut vorbereiten, jedoch eignet sich dies eher für höhere Klassenstufen, da Schüler/innen der 5. Klasse bereits mit den sprachlichen Anforderungen der Aufgabe ausgelastet sind. Die unfreiwillige Vorstellung des Rollenspiels wirkt sich hier eher negativ auf die Sprachbildung aus, da dies auf zurückhaltende Schüler/innen abschreckend wirkt und ihre Konzentrationsfähigkeit auf den Arbeitsauftrag dadurch gestört wird. Durch die freiwillige Meldung von Schüler/innen, die gerne im Plenum sprechen, lernen auch die zurückhaltenden Schüler/innen, da im Anschluss eine kriteriengeleitete Bewertung folgt, die ebenfalls auf den eigenen Dialog angewendet werden kann. Das Vortragen des Rollenspieles findet vorne im Stehen statt, um die Aufmerksamkeit der Schüler/innen wieder nach vorne zu richten und für alle gut sichtbar zu machen. Zwischen die beiden Schüler/innen wird ein Tisch gestellt, der als Tresen beziehungsweise Kasse dient. Durch das Mitbringen von Plastik Lebensmitteln, könnte das Rollenspiel besonders authentisch gestaltet werden und das Interesse durch die spielerischen Elemente steigern. Alternativ lassen sich dafür auch Gegenstände aus dem Klassenraum verwenden, beispielsweise eine Federmappe oder Ähnliches. Somit üben die Schüler/innen die Vortragssituation vor der Klasse und werden physisch aktiviert. Die Verbindung von neuem Vokabular und körperlicher Bewegung beziehungsweise Gesten wirkt sich insbesondere beim Fremdspracherwerb positiv aus. Das Ergebnis sind ein verbessertes Erinnerungsvermögen und eine schnellere Reaktionszeit, die einen größeren Lernzuwachs bedeuten. Weiterhin liegt eine solche Unterrichtsmethode im Interesse vieler Schüler/innen und wirkt somit motivierend (vgl. Toumpaniari et al. 2015, S. 452). Aufgrund dessen eignet sich die Methode des Rollenspiels besser zur Sicherung des neuen Vokabulars und der Diskursmittel als ein Vorlesen des Dialogs im Sitzen.

Vor der Inszenierung werden die Schüler/innen darauf hingewiesen, dass pro Vortrag zwei Schüler/innen ausgelost werden, um die anschließende Bewertung nach den Kriterien an der Tafel vorzunehmen. Dies stellt eine viel geringere Stresssituation dar, als für den Vortrag selbst ausgelost zu werden und aktiviert die Aufmerksamkeit der Schüler/innen in Bezug auf die korrekte Verwendung der indefiniten Pronomen, die Verwendung von Höflichkeitsformen und der Kohärenz des Gesprächs. Schließlich wird die Bewertung erneut durch die Lehrperson ergänzt und zusammengefasst. Zum Abschluss der Stunde soll die Fragen gestellt werden:

What do you have to think about when you want to buy food in the supermarket? What sentences or questions can help you?

Diese Frage beabsichtigt die Reflektion der Unterrichtseinheit hinsichtlich der zu beachtenden sprachlichen Mittel. Als Hausaufgabe folgt ein Arbeitsblatt mit einem Kreuzworträtsel, dass die Übersetzung von Lebensmittelbezeichnungen und die richtige Verwendung der indefiniten Pronomen wiederholt. Das Kreuzworträtsel wurde kostenfrei mithilfe von www.Schulrätsel.de erstellt, das durch die leichte Bedienung und drei möglichen Schwierigkeitseinstellungen optimal für das Erstellen themenspezifischer Fragen und Antworten geeignet ist. Dieses spielebasierte Lernen eignet sich für das Memorieren von Lerninhalten spielaffiner Zielgruppen, zu denen die meisten zehn- und elfjährigen gehören (vgl. Meier 2003, S. 16). Im Vergleich zu Lückentexten und Freitextaufgaben wirken Kreuzworträtsel deutlich motivierender auf die Schüler/innen, da diese weniger Zeit in Anspruch nehmen. Eine solche Aufgabe wird von Schüler/innen als weniger anstrengend empfunden, obwohl die wichtigsten Inhalte der Unterrichtseinheit erneut behandelt werden, weshalb sich diese Aufgabe bestens eignet (vgl. Grogorick et al. 2019, S. 289).

Kreuzworträtsel downloaden.
by Nicole Dermer

Stundenverlaufsplan

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„Schülerinnen und Schüler verfügen über sehr unterschiedliche sprachliche Fähigkeiten. Um dieser sprachlichen Heterogenität gerecht zu werden und alle Lernenden bestmöglich zu unterstützen, bietet die Digitalisierung große Chancen: Sie kann dabei helfen, den Lernprozess zu individualisieren und sprachsensible Unterrichtsansätze zu realisieren.” (Mercator Institut 2021)

Die medialen Hilfsmittel dienen als didaktische Methode um die Grundlagen digitaler Mediennutzung zu erlernen. Zusätzlich erlernen die SuS die „digitalisierungsbezogene sprachliche Kompetenzen“ (e.d.), welche sie im Laufe ihres Lebens anwenden können. Ein Beispiel hierfür wäre die Verfassung eines formalen Briefes am Laptop. Zur Unterstützung des Lernprozesses stellen wir den Schüler/-innen sprachliche Hilfen bereit. Die Merkzettel und die Vokabellisten sollen eine Grundlage bilden, auf welcher zusätzliche Informationen aufgebaut werden können

Methodische Überlegungen (analoger Unterrichtsentwurf)

Eine analoge Variante einer Mindmap an der Tafel kann einen ebenfalls visuell interaktiven Einstieg in das Thema erlauben, sofern das Lernsetting nicht über die notwendige technische Ausstattung verfügen sollte. Hierzu können die Schüler/innen bereits bekannte Lebensmittelbezeichnungen der Mindmap an der Tafel zuordnen. Diese Methode ist zeitaufwändiger, da nur eine kleine Anzahl von Schüler/innen gleichzeitig an der Tafel schreiben kann. Bei der digitalen Methode ist aufgrund der Anonymität eine regere Partizipation zu erwarten. Die Nutzung der digitalen Variante, entsprechend technischer Möglichkeiten, ist zu empfehlen. Eine von den Schüler/innen selbst erschaffene Visualisierung des Vorwissens in Form eines Tafelbildes kann selbstverständlich als motivierender Unterrichtseinstieg genutzt werden. Die angeschriebenen Begriffe lassen sich weiterhin durch die Nutzung verschiedenfarbiger Kreiden kategorisieren, beispielsweise nach Gemüse, Obst, Milchprodukte etc., um die Begriffe mental zu ordnen. Hier folgt die Besprechung und Übersetzung neuer Begriffe, die von sich meldenden Schüler/innen übernommen werden kann. Der Aspekt der körperlichen Aktivierung kann ebenfalls auf diese Methode angewendet werden (vgl. Toumpaniari et al. 2015, S. 452).

Das Erklärvideo zu den indefiniten Pronomen kann durch die analoge Methode einer mündlichen Erklärung mit einer visueller Darstellung an der Tafel durchgeführt werden. Die analoge Methode nimmt auch hier mehr Zeit in Anspruch. Weiterhin kann die Verwendung nur ein Mal während des Präsenzunterrichts ausführlich vermittelt werden, jedoch bietet der gelbe Kasten eine Wiederholungsmöglichkeit in knapper Form. Falls die Möglichkeit besteht, sollte das Erklärvideo trotz fehlender technischer Ausstattung im Klassenraum, als Möglichkeit zur Wiederholung auf dem Schulserver zur Verfügung gestellt werden. Die darauffolgende Bearbeitung des Übungsblattes zur korrekten Verwendung der indefiniten Pronomen in Beispielsätzen und die dazugehörige Besprechung der Ergebnisse an der Tafel kann ohne digitale Ausstattung ebenso ausgeführt werden. Das gleiche trifft auf das Rollenspiel und die anschließende Bewertung zu. Sollte es keine Möglichkeit geben ein individuelles Kreuzworträtsel digital zu erstellen, kann problemlos das von uns erstellte Kreuzworträtsel oder das eines anderen Anbieters ausgedruckt und verwendet werden.

Didaktik

Unterrichtsgegenstände und Materialien 

 FunktionUmsetzung
Tafelvisuell vermittelnde Inhalte, sammeln von Informationen, visuelle Erklärung von UnterrichtsinhaltenMind-Map
Erklärung von much und many
Textvermittelt Inhalte, informiert, erklärt, verdeutlichtMerkzettel Hausaufgabe (Kreuzworträtsel)Vokabelliste
/  
Schrifttypendifferenziert, hebt hervor, ordnet zeitlich ein Fett = wichtig 
Role Cardsvielfältig einsetzbar, Rollen Vorgabe, Leitlinie, Grundlage für kreative Arbeit Role Cards beschreiben den zu spielenden Charakter. Die SuS nehmen diese Rolle dann an.
Farbeverhilft zur Einprägsamkeit, verdeutlicht, hebt hervorMerkblatt
Rot = erregt Aufmerksamkeit
Gelb = hebt hervor
Analoge Unterrichtsgegenstände

Für die Unterrichtsstunden in der digitalen variante werden ein Laptop, sowie ein Smartboard benötigt. Diese Medien sind in der analogen Unterrichtsstunde nicht vorhanden. Die Tafel ersetzt diese Medien. Viele Aufgaben würden somit an der Tafel stattfinden, welches eine Monotonie der Unterrichtstunde zur Folge haben könnte. Jedoch ist dies nicht zwingende notwendig. “Aktivitäten werden mit dem Ziel in den Unterricht integriert, Übung- und Anwendungsmöglichkeiten für die Fremdsprache zu schaffen. […] ]Die[ Aktivitäten können sehr enggesteuert oder offen konzipiert sein” (Gehring 2010, S.110). Mit den digitalen Medien findet eine Abwendung von dem klassischen Schüler/-innen-Lehrer/-innen-Verhältnis statt. Jedoch ist dies auch in einer offen-konzipierten Unterrichtsstunde der Fall. Um ein optimales Lernergebnis zu schaffen muss eine aktive Lernatmosphäre geschaffen werden. Generell ermöglichen die digitalen Medien ein sehr freies und kommunikatives Lernen, weshalb wir uns für die digitale Variante dieser Unterrichtsstunde entschieden haben.

Das Kerncurriculum beinhaltet digitale Methoden der Unterrichtsvermittlung. Das Hör- und Sehverstehen wäre hier ein gelungenes Beispiel. Die kommunikativen Teilkompetenzen wie “am Gespräch teilnehmen” und “gezielt Informationen entnehmen” bleiben auch in einer analoge Unterrichtsstunde existent. Daraus lässt sich schließen, dass die digitalen und die analogen Medien die selben Lernziele verfolgen, jedoch andere Methoden der Vermittlung nutzen.

Lernziele

Das Grobziel “Die Schüler/-innen erhalten eine Einführung bzw. Vertiefung in den Themenblock Grocery Shopping. Sie erlernen die dazu benötigten sprachlichen Konventionen und Umgangsformen. Die Role Cards werden als neues Unterrichtsmedium eingeführt und verwendet” bleibt im Analogen Unterrichtsentwurf das selbe Medium. Für den analogen Unterricht haben ebenfalls viele Feinziele Bestand. Das Feinziel “Sollen mit Hilfe der Lehrkraft ein Basiswissen über die Nutzung von technischen Hilfsmitteln erhalten” entfällt jedoch.

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Literaturverzeichnis

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The Effectiveness of Role Play Strategy in Teaching Vocabulary | Alabsi | Theory and Practice in Language Studies (academypublication.com) (Zugriff: 17.01.2021)

Cambridge University Press (Hrsg.): Cambridge Dictionary. Much, many, a lot of, lots of: quantifiers. 2014.

https://dictionary.cambridge.org/de/grammatik/britisch-grammatik/much-many-a-lot-of-lots-of-quantifiers (17.01.2021)

Gehring, Wolfgang (2010): Englische Fachdidaktik. Theorien, Praxis, Forschendes Lernen-Grundlagen der Anglistik und Amerikanistik. Berlin: Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. Vol. 3. S.168.

Grogorick, Linda/ Finster, Rebecca/ Robra-Bissantz, Susanne (2019): Digitales Lernen fesselnd gestalten: Motivation beim Lösen verschiedener Aufgabentypen. In: Köhler, Thomas/ Schoop, Eric/ Kahnwald, Nina. (Hrsg.): Gemeinschaften in neuen Medien. Dresden: TUDpress. S. 282 – 291.

Qucosa – Technische Universität Dresden: Digitales Lernen fesselnd gestalten (Zugriff: 17.01.2021)

Heinrich, Bettina (2006): Auf einen Blick 5. Klasse für alle Schularten, Englisch. Stuttgart: Ernst Klett Sprachen GmbH.

Hoffmann, Bernhard (2008): Medien im Unterricht. Trier. S.2.

https://www.uni-trier.de/fileadmin/fb1/prof/PAD/BW2/Hoffmann/Medien_im_Unterricht.pdf (Zugriff 18.01.2021)

Leisen, Josef (2021): Sprachlehren und Sprachenlernen. Koblenz.

http://www.sprachsensiblerfachunterricht.de/sprachlehren-und-lernen (Zugriff 29.03.2021)

Meier, Christoph/ Seufert, Sabine (2003): Game-based Learning: Erfahrungen mit und Perspektiven für digitale Lernspiele in der betrieblichen Bildung. In: Hohenstein, Andreas & Wilbers, Karl (Hrsg.): Handbuch E-Learning. Fachverlag Deutscher Wirtschaftsdienst. S. 1 – 17.

tagungsband2019-slub1.pdf (qucosa.de) (Zugriff: 17.01.2021)

[Kurztitel: Meier/Seufert (2003)]

Mercator Institut (Hrsg.): Digitale Medien im sprachsensiblen Fachunterricht. Köln 2021.

https://www.mercator-institut-sprachfoerderung.de/de/studium-weiterbildung/ausgewaehlte-lehrprojekte/digitale-medien-im-sprachsensiblen-fachunterricht/ (Zugriff 17.01.2021)

Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.): Kerncurriculum für das Gymnasium. Schuljahrgänge 5-10. Englisch. Hannover 2015.

https://cuvo.nibis.de/cuvo.php?skey_lev0_0=Schulbereich&svalue_lev0_0=Sek+I&skey_lev0_1=Fach&svalue_lev0_1=Englisch&skey_lev0_2=Dokumentenart&svalue_lev0_2=Kerncurriculum&docid=1197&p=detail_view (Zugriff: 17.01.2021)

Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.): Materialien für kompetenzorientierten Unterricht im Sekundarbereich I. Englisch. Hannover 2008.

https://www.nibis.de/uploads/1gohrgs/files/englisch/Materialband_EN_SI/kompetenzorientierter-eu.pdf (Zugriff: 17.01.2021)

Toumpaniari, Konstantina/ Loyens, Sofie/ Mavilidi, Myrto-Foteini/ Paas, Fred (Hrsg.) (2015): Preschool Children’s Foreign Language Vocabulary Learning by Embodying Words Through Physical Activity and Gesturing. In: Educational Psychology Review. Vol. 27. S. 445 – 456.

Preschool Children’s Foreign Language Vocabulary Learning by Embodying Words Through Physical Activity and Gesturing | SpringerLink (Zugriff: 17.01.2021)

Zwingmann, Julius: much, many, a lot of – einfach erklärt | Einfach Englisch. Bottrop 2020. (Zugriff: 17.01.2021)

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