Insekten werden in fast 30 Ordnungen gegliedert: Angefangen von den urtümlichen Springschwänzen, die mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen sind, über Wanzen, Käfer, Läuse und Ohrwürmer hin zu auffälligen Libellen, Schmetterlingen und Schrecken. Über 80% der Insektenarten teilen sich auf die Ordnungen der Käfer, Hautflügler, Schmetterlinge und Zweiflügler auf.
Schaue nochmal in deinem Forscherheft nach, welche Insekten du auf deinem Forscherausflug gefunden hast. Konntest du sie einer Großgruppe zuordnen? Du findest hier weitere Informationen darüber.
Danach geht es mit dem Thema Nahrungsnetz weiter.
Schmetterlinge
In Deutschland kommen etwa 3 700 Schmetterlingsarten vor. Zu ihnen gehören nicht nur die bekannten Tagfalter, sondern auch die Nachtfalter, die wir häufig als Motten bezeichnen. Schmetterlinge haben vier Flügel (ein Paar Vorder- und ein Paar Hinterflügel), die mit Schuppen bedeckt sind, zwei Fühler und ein langes Saugrohr, mit dem sie flüssige Nahrung (z.B. Nektar) aufsaugen können.
Abb.: Aurorafalter in einem oldenburger Wald. (Foto: C. Dick)
Abb.: Langhornmotte in einem oldenburger Wald. (Foto: C. Dick)
Zweiflügler
In Deutschland kommen etwa 1 000 Zweiflüglerarten vor. Zu ihnen gehören zum Beispiel Fliegen, Mücken und Schwebfliegen. Sie haben, wie der Name schon sagt, nur zwei Flügel (ein Paar Vorderflügel), da die Hinterflügel zurückgebildet sind. Die Fühler sind meist sehr kurz. Die Mundwerkzeuge können verschieden ausgebildet sein: Entweder stechend-saugend (z.B. bei Stechmücken), oder leckend-saugend (z.B. bei Stubenfliegen).
Abb.: Schwebfliege an Minzblüten in Bremen. (Foto: C. Dick)
Hautflügler
In Deutschland kommen ca. 10 000 Hautflüglerarten vor. Dazu gehören zum Beispiel Bienen (darunter auch die Hummelarten) Wespen und Ameisen. Sie besitzen meist vier Flügel, auch wenn wir beim Beobachten einer Hummel schnell vermuten, dass es sich nur um zwei Flügel handelt, wenn die Flügel eng an den Körper angelegt sind. Hautflüglger haben entweder leckende oder saugende Mundwerkzeuge, mit denen sie z.B. Nektar und Pollen fressen.
Abb.: Feldwespe auf Holz in Bremen. (Foto: C. Dick)
Abb.: Ameisen an einem toten Regenwurm. Regenwürmer sind keine Insekten, sondern gehören zu den Gürtelwürmern. (Foto: C. Dick)
Käfer
In Deutschland kommen ca. 7 000 Käferarten vor. Sie haben vier Flügel. Eine Besonderheit ist, dass das vordere Flügelpaar stark verhärtet ist und im zusammengelegten Zustand das weiche, hintere, dem Fliegen dienende Flügelpaar schützt. Die Ernährungsweise von Käfern ist sehr verschieden. Während einige Arten darauf spezialisier sind, Pflanzensäfte zu saugen, ernähren sich andere vom Kot anderer Tiere.
Abb.: Laufkäfer in einem oldenburger Wald. (Foto: C. Dick)
Abb.: Aaskäfer auf Tierkot in einem oldenburger Wald. (Foto: C. Dick)
Heuschrecken
In Deutchland kommen etwa 90 Heuschreckenarten vor. Sie gliedern sich in Kurzfühlerschrecken und Langfühlerschrecken. Ihre Hinterbeine sind zu kräftigen Sprungbeinen ausgebildet.
Abb.: Feldheuschrecke (gehört zu den Kurzfühlerschrecken) in Niedersachsen. (Foto: C. Dick)
Libellen
In Deutschland kommen etwa 80 Libellenarten vor. Zwar vermutet man Libellen eher am Wasser als im Wald, jedoch kann es durchaus passieren, dass man sie nach ihrem Schlupf aus der Puppe auf ihrem ersten Flug, dem so genannten Jungfernflug, im Wald antrifft.
Abb.: Becherjungfer in einem niedersächsischen Moor. (Foto: C. Dick)
Netzflügler
In Deutschland kommen etwa 100 Netzflüglerarten vor. Die wohl bekannteste Familie der Netzflügler sind die Florfliegen, die man im Sommer manchmal an Hauswänden oder abends in der Nähe von Lichtquellen entdecken kann.
Abb.: Florfliege an einer Hauswand in Oldenburg. (Foto: C. Dick)
Ohrwürmer
In Deutschland kommen ca. 10 Ohrwurmarten vor. Die länglichen Tiere haben an ihrem Hinterleib auffällige Zangen, weshalb der Gemeine Ohrwurm umgangssprachlich auch Ohrenkneifer genannt wird.
Abb.: Ohrwurm in einem niedersächsischen Naturschutzgebiet. (Foto: C. Dick)
Schnabelfliegen
In Deutschland gibt es etwa 10 Schnabelfliegenarten. Auf Grund ihrer geringen Größe sind sie zwar auf den ersten Blick nicht sonderlich auffällig, auf den zweiten Blick jedoch ausgesprochen interessant. Denn die Mundwerkzeuge sind schnabelförmig verlängert.
Abb.: Skorpionsfliege in einem Wald in Niedersachsen. (Foto: C. Dick)
Wanzen
Wanzen kommen in Deutschland mit etwa 1 000 Arten vor. Die meisten Wanzen ernähren sich saugend von Pflanzensäften. Es gibt aber auch Wanzen, die räuberisch leben, also andere Tiere fressen, oder Blut saugen.
Abb.: Amerikanische Kiefernwanze auf einem Balkon in Oldenburg. (Foto: C. Dick)
Zikaden
In Deutschland kommen ca. 600 Zikadenarten vor. Sie ernähren sich saugend von Pflanzensäften und sind manchmal auf ganz spezifische Pflanzengruppen spezialisiert. Das heißt, dass sie mit ihren Mundwerkzeugen die Leitungsgefäße von einer bestimmten Pflanzen anzapfen und quasi wie mit einem Strohhalm daran saugen.
Abb.: Blutzikade in Niedersachsen. (Foto: C. Dick)
Abb.: Juvenile (also junge, noch nicht ausgewachsene) Zikade in Niedersachsen. (Foto: C. Dick)
Blattläuse
In Deutschland kommen ca. 750 Blattlausarten vor. Sie ernähren sich von Pflanzensäften. Immer wieder hört man Gartenbesitzer über Blattläuse klagen, weil sie ihren Pflanzen schaden. In diesem Fall ist es von Vorteil, Florfliegenlarven und Marienkäfer im Garten zu haben, denn sie ernähren sich unter anderem von Blattläusen.
Abb.: Blattläuse an einer Blattunterseite in Oldenburg. (Foto: C. Dick)
Abb.: Blattläuse an Grünkohl in Oldenburg. (Foto: C. Dick)