
Die Tagung Kolportage-Literatur zielt auf eine Neubestimmung einer im 19. Jahrhundert verbreiteten Form populärer Literatur, deren Name sich einem konkreten Vertriebsweg verdankt, zunehmend aber auch zum Synonym für ‚triviale‘ Unterhaltungsliteratur schlechthin wird: der Kolportage. Ausgangspunkt ist eine einzigartige Sammlung populärer ‚Groschenheftchen‘ des 19. Jahrhunderts, die sich in den Beständen der Landesbibliothek Oldenburg befindet und bisher – obgleich katalogisch erschlossen – von der Forschung kaum beachtet wurde. Während die Heftchen vereinzelt zum Gegenstand sozialhistorischer und volkskundlicher Untersuchungen wurden, fehlen literatur- und medienwissenschaftliche Analysen, die das für Kolportageliteratur typische Zusammenspiel von Textverfahren, Medienformaten und Distributionsmechanismen in den Blick nehmen. Ziel der Tagung ist es, dafür geeignete Zugriffsweisen zu entwickeln und so der Medienliteraturgeschichte des 19. Jahrhunderts neue Impulse zu geben, unter Einbezug der bisher weniger beachteten Zeit des Vor- und unmittelbaren Nachmärz.
Organisation: Katharina Grabbe (Münster), Christian Schmitt (Oldenburg).
Gäste: Elke Dubbels (Bonn), Christine Haug (München), Irmtraud Hnilica (Hagen), Eberhard Nehlsen (Oldenburg), Madleen Podewski (Berlin), Hedwig Pompe (Bonn), Gudrun Weiland (Berlin).
Tagungsprogramm: Das komplette Tagungsprogramm finden Sie hier als Download.
Ablauf: Die Tagung am 25.06. findet als Online-Veranstaltung statt. Um Voranmeldung bis zum 20.06.2021 wird gebeten unter: kolportage (at) uol.de
Angemeldete Teilnehmer:innen erhalten einen Tag vor der Veranstaltung einen Zugangscode zum virtuellen Tagungsraum.
Der Abendvortrag am 24.06. (19:00) findet öffentlich statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Zum virtuellen Vortragsraum gelangen Sie, wenn Sie diesem Link folgen: https://meeting.uol.de/b/chr-fqj-hch-q8o
Der Vortragsraum ist ab 18:45 geöffnet. Nach dem ca. 60-minütigen Vortrag besteht Gelegenheit zur Diskussion.
Die Tagung wird von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert und findet in Kooperation mit dem Forum Vormärz Forschung e.V., der Landesbibliothek Oldenburg und der Oldenburgischen Bibliotheksgesellschaft statt.