Wie Aaron Swartz SOPA und PIPA verhindert hat

Aaron Swartz hat sich außerdem gegen die Gesetzesentwürfe SOPA und PIPA eingesetzt. Diese hätten bei Eintritt die Meinungsfreiheit im Internet gefährdet.

Nach Eintreten wären DNS-Sperren und der Ausschluss aus Suchmaschinen für Webseiten möglich, welche in die Verbreitung von illegalen Inhalten involviert sind. Dies hätte vor allem Webseiten betroffen, die Benutzerinhalte zur Verfügung stellen, also Soziale Netzwerke.

Auf diesen werden im Internet jedoch viele eigene Meinungen ausgetauscht und diskutiert.

Wenn die Betreiber von sozialen Netzwerken durch die Gesetze für die Inhalte ihrer Nutzer verantwortlich gemacht werden können, wäre eine ungeprüfte Veröffentlichung dieser Inhalte nicht mehr möglich. Bei so einer Überprüfung können jedoch nicht nur urheberrechtlich geschützte Inhalte gefiltert werden, sondern auch Meinungen, die nicht mit den Interessen des Betreibers übereinstimmen. Auch die Veröffentlichung eigener Meinungen auf der eigenen Webseite können zensiert werden, da DNS- Anbieter dazu aufgefordert werden können, die eigene Webseite zu blockieren. Der einfache unproblematische Austausch eigener Meinungen wäre so nicht mehr möglich.

Aaron Swartz hat durch eine Online-Petition erstmals auf die Probleme der Gesetzesentwürfe aufmerksam gemacht. Viele Proteste haben schlussendlich dazu geführt, dass die Arbeit an den Gesetzesentwürfen gestoppt wird.

Aaron Swartz

Der Programmierer und Aktivist Aaron Swartz wurde am 8. November 1986 in Chicago, USA, geboren und hat sich für die freie Veröffentlichung von Wissen und für die Meinungsfreiheit in seinem Heimatland eingesetzt.

Außerdem ist er Mitbegründer von Reddit und des RSS-Standards. 

In seinem Blog schrieb er über Politik, Informatik, Medien und anderen Gedanken. In einem Eintrag hat er offen über seine Depressionen geschrieben. Diese sind wahrscheinlich für seinem Suizid mit 26 Jahren am 11. Januar 2013 mitverantwortlich.

Im Alter von 21 Jahren hat Aaron Swartz das „Guerilla Open Access Manifesto“ verfasst. In diesem beschreibt er die Relevanz von Informationen und freier Verfügbarkeit dieser. Dazu fordert er jedem mit der Möglichkeit kostenlos auf kostenpflichtige Informationen zuzugreifen, diese mit der Welt zu teilen.

Dies tat auch Aaron Swartz, indem er 4,8 Millionen wissenschaftliche Artikel aus dem Online-Archiv JSTOR heruntergeladen hat. Bevor die Artikel veröffentlicht wurden, wurde Swartz von JSTOR angeklagt.

Nachdem diese Anklage nach Aushändigung der Dateien zurückgezogen wurde, wurde Aaron Swartz von der Staatsanwaltschaft angeklagt. Der Grund war der Verstoß gegen das „Computer Fraud and Abuse Act“. Dieses amerikanische Gesetz wird stark kritisiert, da dieses offen für Interpretationen ist und nahezu jeder amerikanische Bürger schon einmal gegen dieses verstoßen hat.

Nachdem Swartz eine bis zu 35-jährige Haftstrafe gedroht hatte, hat er Suizid begangen.