Wie Aaron Swartz SOPA und PIPA verhindert hat

Aaron Swartz hat sich außerdem gegen die Gesetzesentwürfe SOPA und PIPA eingesetzt. Diese hätten bei Eintritt die Meinungsfreiheit im Internet gefährdet.

Nach Eintreten wären DNS-Sperren und der Ausschluss aus Suchmaschinen für Webseiten möglich, welche in die Verbreitung von illegalen Inhalten involviert sind. Dies hätte vor allem Webseiten betroffen, die Benutzerinhalte zur Verfügung stellen, also Soziale Netzwerke.

Auf diesen werden im Internet jedoch viele eigene Meinungen ausgetauscht und diskutiert.

Wenn die Betreiber von sozialen Netzwerken durch die Gesetze für die Inhalte ihrer Nutzer verantwortlich gemacht werden können, wäre eine ungeprüfte Veröffentlichung dieser Inhalte nicht mehr möglich. Bei so einer Überprüfung können jedoch nicht nur urheberrechtlich geschützte Inhalte gefiltert werden, sondern auch Meinungen, die nicht mit den Interessen des Betreibers übereinstimmen. Auch die Veröffentlichung eigener Meinungen auf der eigenen Webseite können zensiert werden, da DNS- Anbieter dazu aufgefordert werden können, die eigene Webseite zu blockieren. Der einfache unproblematische Austausch eigener Meinungen wäre so nicht mehr möglich.

Aaron Swartz hat durch eine Online-Petition erstmals auf die Probleme der Gesetzesentwürfe aufmerksam gemacht. Viele Proteste haben schlussendlich dazu geführt, dass die Arbeit an den Gesetzesentwürfen gestoppt wird.

Aaron Swartz

Der Programmierer und Aktivist Aaron Swartz wurde am 8. November 1986 in Chicago, USA, geboren und hat sich für die freie Veröffentlichung von Wissen und für die Meinungsfreiheit in seinem Heimatland eingesetzt.

Außerdem ist er Mitbegründer von Reddit und des RSS-Standards. 

In seinem Blog schrieb er über Politik, Informatik, Medien und anderen Gedanken. In einem Eintrag hat er offen über seine Depressionen geschrieben. Diese sind wahrscheinlich für seinem Suizid mit 26 Jahren am 11. Januar 2013 mitverantwortlich.

Im Alter von 21 Jahren hat Aaron Swartz das „Guerilla Open Access Manifesto“ verfasst. In diesem beschreibt er die Relevanz von Informationen und freier Verfügbarkeit dieser. Dazu fordert er jedem mit der Möglichkeit kostenlos auf kostenpflichtige Informationen zuzugreifen, diese mit der Welt zu teilen.

Dies tat auch Aaron Swartz, indem er 4,8 Millionen wissenschaftliche Artikel aus dem Online-Archiv JSTOR heruntergeladen hat. Bevor die Artikel veröffentlicht wurden, wurde Swartz von JSTOR angeklagt.

Nachdem diese Anklage nach Aushändigung der Dateien zurückgezogen wurde, wurde Aaron Swartz von der Staatsanwaltschaft angeklagt. Der Grund war der Verstoß gegen das „Computer Fraud and Abuse Act“. Dieses amerikanische Gesetz wird stark kritisiert, da dieses offen für Interpretationen ist und nahezu jeder amerikanische Bürger schon einmal gegen dieses verstoßen hat.

Nachdem Swartz eine bis zu 35-jährige Haftstrafe gedroht hatte, hat er Suizid begangen.  

Social Scoring – Wie viel bist du Wert?

Ernährst du dich gesund oder eher nicht? Kaufst du nur chinesische Produkte oder doch lieber Import Waren? Spendest du Blut? Fährst du über rote Ampeln?
Das alles und zusätzlich noch tausende weiterer Faktoren entscheiden in China über deinen sogenannten Social Score. Und dieser kann starke Auswirkungen auf dein Leben als chinesischer Bürger haben.

Aber was genau ist Social Scoring eigentlich und wie funktioniert es?

Social Scoring ist ein System in dem mit Informationen die eine Regierung/Firma/etc. über Personen hat ein Bewertungssystem erstellt wird in welchem diese auf verschiedene Aspekte hin beurteilt werden. Systeme wie dieses werden nicht nur China verwendet, sondern auch Deutschland hat zum Beispiel die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) welche die Kreditwürdigkeit von privat Personen bewertet. In China ist das Social Scoring allerdings deutlich extremer und deshalb werde ich vor allem darauf eingehen. Also wie funktioniert das Social Scoring in China? Bis 2020 will, China ein Social Scoring System einführen, dass jede Handlung jeder einzel Person erkennt, der entsprechenden Person zugeordnet wird und dann bewertet wird. Dazu werden alle Daten gesammelt, die irgendwie möglich sind. Angefangen beim Internet wo in China ja schon länger Klarnamen Pflicht ist. Hier kann man schon mal das gesamte Internetverhalten einer Person verwerten. Wichtig für den Algorithmus sind Sachen wie Einkäufe oder welche Internetseiten denn benutzt werden. Aber in China soll das ganze noch viel größer aufgezogen werden. Denn es soll jeder Schritt verfolgbar sein. In Peking decken Kameras jetzt schon die ganze Stadt ab, aber geplant sind die derzeitige Anzahl der Überwachungskameras in ganz China von 176 Millionen auf über 626 Millionen zu erhöhen. Durch Gesichts- Sprach und Gangerkennung soll dann alles aufgenommene zu den Einzel Personen zuweisbar sein. Kombiniert man also die Überwachung des Internets und die Verfolgung jedes Schrittes durch Kameras hat man nun eine vollständige Überwachung die dazu genutzt werden kann Daten zu sammeln um durch einen Algorithmus jede einzelne Person bewerten.

Was für Auswirkungen hat der Social Score in China?

Dieses Bewertungssystem bringt sowohl positive als auch negative Auswirkungen mit sich. Wenn du eine hohe Punktzahl hast bekommst du einfacher einen neuen Job bzw. einen gut bezahlten Job, dir wird erlaubt frei zu reisen und du bekommst Vorteile beim kaufen von Wert wie Immobilien. Für viele ist es allerdings auch einfach wichtig eine gute Punktzahl zu haben, denn Personen mit einer hohen Punktzahl werden öffentlich gewürdigt. Sie werden als positives Mitglied der Gesellschaft gesehen was einen gewissen Status mit sich bringt. Das ganze Punkte verdienen wird als Spiel verharmlost, in welchem man taktisch Entscheidungen so trifft, dass man viele Punkte kriegt.
Wenn man allerdings eine niedrige Punktzahl hat sind die Auswirkungen deutlich extremer. Es fängt an mit leichteren Strafen wie die Einschränkung der Nutzungserlaubnis von Autobahnen und Hochgeschwindigkeitszügen, beim Kauf von Immobilien oder der Schulauswahl der eigenen Kinder. Wenn der Punktestand niedriger wird darf man nicht mehr ausreisen und kriegt größere Probleme einen Job zu finden. Irgendwann ist der Punktestand dann so gering dass es zu sicherem Jobverlust führt und zu sozialer Isolation, denn wer mit Personen Kontakt hat die so einen geringen Social Score haben der verliert auch selber Punkte.

Fazit

Ein Social Scoring System mag geringe Vorteile haben in dem es Bürger erzieht sich richtig zu verhalten wenn es korrekt genutzt wird, doch genau das ist eines und wahrscheinlich das größte Problem. Denn wer auch immer die Macht hat zu sagen, was Punkte bringt und wodurch man Punkte verliert, hat die komplette Kontrolle über das Leben jeder privat Person. Und das kann man sehr einfach zu eigenen Zwecken missbrauchen. Politische Gegner werden ausgeschaltet oder homosexuelle verfolgt. Außerdem beraubt es jedem Bürger seiner Privatsphäre und dem Recht auf eigene Entscheidung und Meinungsfreiheit. Denn von Freiheit kann man wirklich nicht mehr reden wenn alles was man tut bewertet wird.

Quellen

https://digitalcourage.de/blog/2018/social-scoring-china-das-sozial-kredit-system
https://www.welt.de/wirtschaft/article192029849/Social-Scoring-So-absurd-ausgefeilt-ist-Chinas-Ueberwachungssystem.html
https://taz.de/Social-Scoring-in-China/!5480926/

Ursprünglich von Lukas


China – Das Land der gefilterten Meinungen

Die Volksrepublik China verfügt über einen Überwachungsapparat, dessen Ausmaß sich ein Außenstehender nicht vorzustellen vermag. Regierungsinstitutionen haben mithilfe eines Medienzensurapparats den Zugriff auf jede Information, die medial übertragen wurde oder wird. Die Volksrepublik China kontrolliert sämtliche Massenmedien und verfügt zudem über die weltweit modernste Zensurtechnik um Online-Inhalte zu manipulieren und kontrollieren.

30 000 Polizisten arbeiten jeden Tag am System zur Internetüberwachung

Chinas Zensurapparat ist allgemein auch als “Great Firewall of China” bekannt. Über 18000 Webseiten sind Landesintern gesperrt und die Zahl wächst ständig. Zu den bekanntesten gesperrten Websites zählen Youtube, Facebook und Twitter. Außerdem sind sämtliche Google-Dienste nicht verfügbar. Konzerne wie Apple müssen bestimmte Apps auf ihren Geräten sperren, damit sie ihre Produkte in China vermarkten und verkaufen dürfen. Internationale Unternehmen müssen sich Chinas Zensurpolitik beugen, da sie ansonsten einen riesigen Absatzmarkt verlieren.

Seit 2019 sind chinesische Telekommunikationsanbieter dazu aufgefordert, virtuelle private Netzwerke zu blockieren. Auch ausländische VPN-Anbieter sind nun dazu gezwungen, sich in China registrieren und dadurch auch kontrollieren zu lassen. Dieses Verbot macht es für den durchschnittlich technikversierten Staatsbürger in der Volksrepublik unmöglich, an ungefilterte Informationen zu gelangen. Das Internet als gigantisches transnationales Netzwerk ist die derzeit größte Informationsquelle der Welt. Darf ein Staat die Kontrolle über ein derartiges Konstrukt haben? Oder besitzt nicht jeder Mensch das gleiche moralische Recht auf ungefilterte Informationen?

Quellen:

The Golden Shield Project

Das Projekt Goldener Schild, manchmal auch als die Große Firewall von China in Anlehnung an die chinesische Mauer bezeichnet, ist ein Projekt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) zur Überwachung und Zensur des Internetverkehrs in China.

Die oppositionelle Demokratische Partei Chinas(CDP) konzentrierte sich als erste Partei auf die Nutzung technischer Kommunikationsmittel wie Internet, E-Mail und Pager-Systeme, um eine höher Reichweite zur Akquise von Wählern zu gewinnen. Die CDP wurde daraufhin verboten und das Golden Shield Project wurde ins Leben gerufen. Die Entwicklung wurde 1998 vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) gestartet. Die Kosten beliefen sich allein bis 2002 auf ca. 505 Millionen Euro.

In Wirklichkeit ist das “Golden Shield Project” ein Instrument zur Überwachung und Zensur des internen und externen Internetverkehrs Chinas. Das Routing tausender IP-Adressen wird verhindert und damit der Zugang blockiert. Des Weiteren wird durch selektives DNS-Poisoning der Zugriff auf ausgewählte Webseiten verhindert. Allerdings ist es für die Regierung rein technisch gesehen unmöglich, alle im Internet zur Verfügung stehenden Informationen systematisch zu analysieren. Aus diesem Grund setzt die Regierung zum größten Teil auf URL-Sitchwortfilter und TCP-Paketfilter. Die URL wird automatisch blockiert, falls Wörter aus einer Art “Blacklist” enthalten sind. Bei TCP-Verbindung wird die Verbindung terminiert, falls kontroverse Stichwörter verwendet werden. Falls es zu einer Beendigung der TCP-Verbindung kommt, werden 30 Minuten lang sämtliche Verbindungsversuche zwischen den beiden Hosts blockiert. Ein typisches Anwendungsbeispiel ist die Prüfung und Kontrolle von Anfragen an Suchmaschinen. Die Erkennung von verdächtigen Verbindungen erfolgt, indem zunächst die gesendeten und empfangen Pakete per Stichwortfilter analysiert werden. Falls ein Verdacht festgestellt wird, verbindet sich die “Great Firewall of China” mit dem Server, von dem aus verdächtige Pakte versendet oder empfangen werden. Falls sich dieser Server beispielsweise als ausländisch erweist, wird die Verbindung sofort getrennt und blockiert.

Quellen:

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Projekt_Goldener_Schild
  • http://www.linkfang.de/wiki/Projekt_Goldener_Schild
  • http://foreignclever.com/projekt-goldener-schild/

Vom Giganten gefressen

Sei es im Job, Studium, Schule oder in der Freizeit:
Wenn man ein Programm oder eine Platform nutzen möchte,
muss man den AGBs zustimmen. Doch was, wenn sich die AGBs
stark ändern?

Adpocalypse

Schon seit 2016 spürten die ersten Youtuber die Auswirkungen;
Youtube spielt keine zufälligen Werbungen mehr vor jedem Video
ab, sondern selektiert. Das hat zur Folge, dass nicht jedes Video
Werbung erhält, weshalb viele Youtuber inzwischen nicht mehr genug
Geld verdienen, um ihren Channel am Leben zu erhalten. Die Frage
ist: Wieso wird selektiert?

Grund ist, dass Unternehmen nicht wollen, dass ihre Werbung
nicht vor einem Video abgespielt wird, dass nicht mit ihren
Werten übereinstimmt. So wollen Unternehmen nicht, dass
z.B. ihre Werbung über Babywindeln vor einem Video eines
Actionfilm-Trailers zu sehen ist, weil sie nicht wollen,
dass potenzielle Kunden ihr Produkt mit diesem Actionfilm
in Verbindung setzen.
So erhalten Youtube-Channels, die nicht “Werbefreundliche”
Inhalte zeigen, kaum noch oder kein Geld; einige haben dadurch
bereits ihren Job bei Youtube verloren.

Youtube’s Seite:

Youtube ist ein Unternehmen, dass sich auch finazieren muss.
Wenn Youtube also sagen würde, dass sie die Meinung der
Unternehmen nicht unterstützen würde, würde Youtube weniger
Einnahmen haben und könnte Bankrott gehen.

Diese Selektierung hat auch zur Folge, dass Youtuber nicht
mehr fähig sind zu zeigen was sie wollen, weil sie sich
an die Regeln der Unternehmen halten müssen, wenn sie
ihren Job auf Youtube behalten wollen, ihre Meinungsfreiheit
ist eingeschränkt. Das schadet dem kreativem Geist der
Website.

Monopole durch Suchmaschinen

Nicht nur bei Youtube gibt es Einschränkungen, sondern auch bei
Suchmaschinen. Wer will, dass die Website seines Unternehmens
oder sein Produkt immer ganz oben bei den Suchergebnissen zu
sehen ist, kann sich diese Plätze erkaufen; sei es bei Google,
Yahoo, Bing, Ebay, etc.

An sich kostet so ein Platz nicht viel und ist eine gute
Möglichkeit für ein junges Unternehmen auf sich aufmerksam zu
machen. Doch wenn es mehrere Interessenten gibt, kann so ein
Platz schnell teuer werden; besonders wenn größere Unternehmen
ein Auge auf diesen Platz geworfen haben. So ist es also leicht
für größere Unternehmen sich einen Platz zu sichern, was zur
Folge hat, dass kleinere Unternehmen nicht mithalten können,
weil sie noch nicht genug verdienen, um gegen ein großes
Unternehmen bieten zu können.

So erfahren junge Firmen oder Start-Up’s eine Einschränkung
ihrer Möglichkeiten und Youtuber eine Einschränkung ihrer
Meinungsfreiheit durch größere Unternehmen. Das Internet ist
für sie zu Killswitch geworden.

Quellen

https://www.polygon.com/2018/5/10/17268102/youtube-demonetization-pewdiepie-logan-paul-casey-neistat-philip-defranco

https://www.seo-woman.de/platz-1-in-google-kaufen/

http://www.marke-x.de/deutsch/webmarketing/archiv/bezahlte_suchergebnisse.htm

Was ist Geheimdiensten in DE/EU erlaubt?

In Filmen sieht man häufig wie ein Mitglied eines Geheimdienstes eine Warnung auf seinem Monitor erhält, eine Nachricht liest und merkt, dass jemand plant, einen terroristischen Akt zu verüben. Kurz darauf sieht man, wie das FBI die Wohnung der Person stürmt und in gewahrsam nimmt. Doch wie würde sowas in Deutschland oder auch in der EU aussehen?

Geheimdienste Deutschlands

In Deutschland gibt es 19 offizielle Nachrichtendienste: Der erste ist der Bundesnachrichtendienst (BND), der sich in Berlin befindet. Dieser ist der Auslandsnachrichtendienst. Der zweite ist der zivile Inlandsnachrichtendienst, das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), dass sich in Köln befndet. Der dritte Dienst ist der militärische Abschirmdienst (MAD) der Bundeswehr, der sich ebenfalls in Köln befindet. Bei den verbliebenen 16 Diensten handelt es sich um Landesbehörden für Verfassungsschutz, wobei es je eine Behörde pro Bundesland gibt. Diese 16 Behörden fungieren als Inlandsnachrichtendienste.

Rechte

In Deutschland gilt das Grundrecht der informtionellen Selbstbestimmung, was heißt, dass jeder Bürger das Recht hat über die Verwendung seiner Daten selbst bestimmen zu können. Weil es den Nachrichtendiensten gestattet ist, auf diese Daten zuzugreifen, gibt es, um das Grundrecht nicht zu verletzen, extra Regelungen und Rechte, die für diese Dienste gelten: Es besteht das BND-Gesetz, das MAD-Gesetz und das Bundesverfassungsschutzgesetz. Diese Gesetze geben Diensten das Recht im Rahmen des Inlands- und Auslandsschutzes und im Geschäftsbereich des Bundeskanzleramtes in das Grundrecht auch informationelle Selbstbestimmung eingreifen zu dürfen. Das gibt ihnen das Recht Daten zu sammeln und auszuwerten.

Mit diesen Rechten ist es Geheimdiensten aber nicht gestattet als exekutive Gewalt zu agieren; sie dürfen also nicht die Aufgeben der Polizei übernehmen und somit Menschen auf verdacht in Gewahrsam nehmen oder einsperren. Der größte ‘Kontakt’ mit Verdachtspersonen ist nur dem MAD erlaubt, welcher Mittel zur heimlichen Informationsbeschaffung verwenden darf. Das bedeutet kein Kontakt mit der Verdachtsperson; sie dürfen nur Mittel nutzen, die weder den Alltag der Verdachtsperson, noch den der Polizei stören. Zusätzlich dürfen Nachrichtendienste nicht immer andere Ämter ersuchen, um exekutive Maßnahmen einzuleiten, zu denen sie selbst nicht befugt sind. Das heißt, dass es Ausnahmen gibt, die er gestatten. Diese Ausnahmen sind im Art. 35 des Grundgesetzes geschildert und besagen, dass: “Zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung kann ein Land in Fällen von besonderer Bedeutung Kräfte und Einrichtungen des Bundesgrenzschutzes zur Unterstützung seiner Polizei anfordern, wenn die Polizei ohne diese Unterstützung eine Aufgabe nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten erfüllen könnte. […]”. Die Ausnahmen sind hier nicht konkret beschrieben, weshalb es also scheint, dass Behörden und Dienste von Fall zu Fall entscheiden müssen, ob ein Eingriff erforderlich ist.

Geheimdienste der EU

In der EU gibt es einen EU weiten Sitz in Brüssel. Diese Behörde dient als Sammelpunkt für Informationen. Dabei muss jedes Mitgliedsstaat der EU für sich entscheiden, ob sie ihre Informationen dem EU Sitz bereitstellen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es in Deutschland viele Versuche gibt die Beschaffung von Informationen zu kontrollieren und regulieren. Dennoch sieht man in Art. 35 nicht konkret definiert ist, was die “Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit” beinhaltet. Auch ist nicht konkret definiert, was die “erheblichen Schwierigkeiten” für die Polizei bedeutet.

Quellen

https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_35.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Nachrichtendienst#Europ%C3%A4ische_Union

https://de.wikipedia.org/wiki/Milit%C3%A4rischer_Abschirmdienst

https://de.wikipedia.org/wiki/MAD-Gesetz

Der enorme Wert von Daten

Viele der reichsten Unternehmen sind Technologieunternehmen. Der Grund: Daten sind in der heutigen Zeit mehr Wert als Öl oder sonstige Ressourcen. Im Jahr werden 1 Billion US-$ Umsatz alleine durch digitale Daten generiert.
Warum sind Daten so viel Wert und woher kommen diese?

Woher die Daten kommen

Von jeder Kreditkartentransaktion bis zu jedem Like auf Facebook werden Daten gesammelt, analysiert und gespeichert. Diese werden zusätzlich mit anderen persönlichen Daten und Daten anderer Personen verknüft. Daraus können wiederum Rückschlüsse auf andere Personen gezogen werden.
Dadurch hat es das britische Unternehmen “Cambridge Analytica” geschafft über 500 Datenpunkte zu jedem amerikanischen Wähler zu sammeln. Viele dieser Daten kommen von Facebook. Über Schnittstellen war es möglich, bei der Teilnahme eines Nutzers an eine Umfrage, Daten aller Freunde dieses Nutzers zu sammeln. Obwohl Facebook von dieser Schnittstelle gewusst hat, wurde diese erst nach öffentlichen Druck geschlossen.

Was mit dem Daten gemacht wurde

Die von “Cambridge Analytica” gesammelten Daten und Analysen wurden an Teams für Wahlkampfkampagnen verkauft. Sowohl Wahlkampfteams für die Abstimmung des EU-Austritts Großbritanniens, als auch für die US-Wahl 2016 waren Kunden.
Bei letzterer wurden vom Wahlkampfteam der Republikanischen Partei bis zu 1 Million US-$ pro Tag für Werbeanzeigen auf Facebook investiert. Diese Anzeigen wurden bestimmten Wählergruppen geschaltet, damit diese die Republikanische Partei wählen.
Die Werbung war dabei speziell auf die Interessen dieser Gruppen angepasst. Dies nennt sich Targeting.

Fazit

Auch wenn man nicht sagen kann, ob die Wahlen für den EU-Austritt oder des US-Präsidenten wegen Targeting so ausgegangen sind, sind diese Datenmengen in den Händen von Konzernen gefährlich. Vor allem, weil der Nutzer seine von sich gesammelten Daten, im Fall Cambridge Analytica, nicht einsehen konnte.
Zudem, wenn alleine nur die Gefahr besteht, dass politische, demokratische Wahlen durch Konzerne manipuliert werden können, sollten die Konzerne meiner Meinung nach im Sammeln und Auswerten solcher persönlichen Daten eingeschränkt werden.
Es wäre interessant zu erfahren, ob die 2018 eingeführte Datenschutz-Grundverordnung etwas an dieser Tatsache ändert.


Quelle

  • The Great Hack, Netflix 2019

Warum einem digital gekaufte Inhalte nicht gehören

Bücher, Musik, Filme, Software und Videospiele können heutzutage digital erworben werden. Das ist oft einfacher und geht schneller als der Erwerb eines physikalischen Mediums.

Die Probleme mit Digitaler Rechteverwaltung (DRM)

Um die gekauften Inhalte vor illegaler Verteilung zu schützen, nutzen viele Anbieter eine digitale Rechteverwaltung (DRM). Dabei können Kunden gekaufte Inhalte nur mit geeigneter Software oder nach Kommunikation mit dem Anbieter wiedergeben. Dies ist prinzipiell sinnvoll um geistiges Eigentum zu schützen. Die DRM kann jedoch zu Schwierigkeiten bei den Kunden führen.

Das erste Problem ist die Abhängigkeit an einen Anbieter: Wenn der Kunde zum Beispiel einen Film bei Anbieter A gekauft hat, kann dieser den Film auch nur über Anbieter A wiedergeben. Möchte der Kunde seinen gekauften Film bei einen anderen Anbieter sehen, geht dies nicht. Daraus resultiert eine Abhängigkeit an einen Anbieter bzw. an ein Unternehmen. Anschließend wird der Kunde weitere Filme ebenfalls bei Anbieter A kaufen, da dieser sonst für verschiedene Filme den Anbieter (bzw. die Webseite) wechseln müsste, was unpraktisch ist.

Der Kunde kann durch die DRM und der damit verbundenen Abhängigkeit eine weitere Problematik bekommen: Die Software zur Wiedergabe der Inhalte oder die Kommunikation mit dem Anbieter funktioniert nicht mehr. Dies kann mehrere Gründe haben. Das Unternehmen, bei welchem der Inhalt gekauft wurde, kann Insolvent gegangen sein oder beschließt die Server zur Prüfung der Rechte abzuschalten. Auch wenn der erste Fall bei den großen Anbietern Apple, Amazon, Google, Microsoft und Co. unwahrscheinlich ist, können alle jemals gekauften Inhalte bei einer Pleite nie wieder aufrufbar sein. Auch eine Rückerstattung der Kosten ist auszuschließen. Bei Abschaltung der Server zur Prüfung der Rechte ist eine Rückerstattung hingegen wahrscheinlich. Ein Beispiel dafür sind die Ebooks im Microsoft Store. In diesem werden seit dem 2. April 2019 keine Ebooks mehr vertrieben. Die Server zur Prüfung der DRM wurden im Juli 2019 abgeschaltet. Anschließend konnten gekaufte Bücher nicht mehr gelesen werden. Zwar hat Microsoft die Kosten der Bücher zurückerstattet, die selbst erstellten Notizen sind aber verloren gegangen. Dies sorgte für viel Frust bei den Nutzern.

Ein weiteres Problem sind die Rechte in verschiedenen Regionen. Es kann beispielsweise sein, dass ein Nutzer sich einen Film in Deutschland gekauft hat und anschließend in ein anderes Land umzieht. Wenn der Anbieter die Rechte an den Film auch in dem neuen Land hat gibt es keine Probleme. Es kann jedoch vorkommen, dass die Rechte für das neue Land nicht vorhanden sind. Dann ist der Film bestenfalls auf einem Abspielgerät gespeichert und kann weiterhin wiedergegeben werden. Andererseits kann der Film nicht mehr von den Servern heruntergeladen werden und in dem neuen Land nicht abgespielt werden. Der Film ist, zumindest in der neuen Region, weg.

Auch wenn ein Anbieter digitale Inhalte ohne DRM vertreiben wollen würde, ist dieses oft unmöglich. Viele Produzenten verbieten den Vertrieb ihrer Inhalte ohne ausreichenden Kopierschutz.

Fazit

Auf dem ersten Blick erscheint es als sehr praktisch Bücher, Filme, Musik, Software und Videospiele digital zu erwerben. Digitale Inhalte können, wie DVDs, keine physischen Schäden bekommen. Viele Probleme digital erworbener Inhalte entstehen jedoch durch die digitale Rechteverwaltung. Durch diese ist der Kunde von einem Anbieter abhängig und kann unter Umständen sogar erworbene Ware verlieren. Die Inhalte gehören dem Kunden also nicht wirklich.


Quellen

Gilt das “Computer Fraud and Abuse Act” auch bei uns?

Das “Computer Fraud and Abuse Act” (kurz: CFAA) ist ein ursprünglich in 1986 eingeführtes Gesetz gegen Cyberkriminalität in den USA. Bis einschließlich 2008 wurde dieses immer wiede angepasst. Der eigentliche Zweck dieses Gesetzes ist das Verbot von unautorisierten Zugriff auf andere Computer insbesondere bei Regierungsbehörden und Banken. Da der Gesetzestext sehr undeutlich formuliert wurde, wird das Gesetz missbraucht. Eine Deutung des Gesetzes ist, dass Computer und Software nicht zweckentfremdet werden dürfen. Somit müssen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen eingehalten werden. Andererseits verstößt der Verbraucher gegen das CFAA und kann angeklagt werden. Dies passiert aber so gut wie nie. Problematisch ist die Verwendung, wenn ein Grund für illegales Verhalten bzw. einer Strafe gesucht wird.

Die Situation in Deutschland bzw. in der Europäischen Union

Amerikanische Gesetze wie das CFAA gelten für Bürger und Bürgerinnen der EU auch für ausländische Unternehmen nicht. Hier gelten jedoch andere Gesetze gegen Cyberkriminalität. 2013 wurden im Zuge dessen zum Beispiel Botnetze, also Netzwerke mehrerer ferngesteuerter, infizierter Computer für umfangreiche Attacken, gesetzlich verboten. Dieses Gesetz ist im Gegensatz zu der Amerikanischen Alternative jedoch deutlicher formuliert.
Auch die AGBs sind in Deutschland verbraucherfreundlicher. In den AGBs dürfen zum Beispiel keine überraschenden Klauseln stehen. Dies gilt auch für ausländische Unternehmen.
Insgesamt ist die gesetzliche Situation in der EU und Deutschland also benutzerfreundlicher.


Quellen

  • https://en.wikipedia.org/wiki/Computer_Fraud_and_Abuse_Act
  • https://www.huntonprivacyblog.com/2013/07/05/european-parliament-adopts-new-legislation-to-fight-cyber-crime/
  • https://www.pcwelt.de/ratgeber/Keine-Angst-vor-AGB-im-Internet-9829149.html
  • https://www.wired.com/2014/11/hacker-lexicon-computer-fraud-abuse-act/