Aussichten

Wenn man den aktuellen Stand der Entwicklung von Quantified Self betrachtet, steckt man hier noch in den Kinderschuhen. So lässt sich zwar Stand heute mit Smartwatches der aktuelle Puls oder die sportliche Aktivität messen, doch was kann man in Zukunft von Quantfied Self erwarten?

Apple plant mit der Apple Watch 6 eine Funktion mit welcher sich der aktuelle Blutzucker messen lässt. Dies wäre für Diabetiker eine deutliche Erleichterung im Alltag. Ein Patent wurde bereits August 2018 veröffentlicht. Aber das ist nur der Anfang dieser Technologien. Um die Brücke zwischen Informatik und Gesellschaft zu schlagen beschäftigen wir uns mit dem Ambient Assisted Living Projekt, kurz AAL. Das AAL kombiniert Smart Home und Self-Tracking Lösungen um Menschen mit Einschränkungen oder Senioren weiterhin ein selbstbestimmendes Leben zu ermöglichen. Hierbei werden alle elektronische Geräte, aber auch die Bewohner, von einem Dienstleister oder einer Software überwacht. So können diese eingreifen, sollte der Bewohner beispielsweise stürzen oder vergessen nach dem Kochen den Herd abzuschalten.

In Anbetracht des demografischen Wandels wird das Durchschnittsalter der Bevölkerung immer höher. Die Fortschritte in der Medizin sowie die etablierte Versorgungsstruktur sorgen schlussfolgernd dafür, das die Menschen immer länger leben können.
Mit dem Alter verlieren die Menschen aber auch oft ihre Selbstständigkeit und benötigen bei alltäglichen Aufgaben Hilfe. Mit dem AAL versucht man , das Menschen trotz Einschränkungen weiterhin eigenständig leben können und nicht zwingend in Pflegeeinrichtungen untergebracht werden müssen. Hierbei darf man nicht vergessen dass der Mangel an Plätzen in Pflegezentren und das Fehlen an Fachkräften ebenfalls ein großer Faktor ist, der für AAL spricht.

Erste Projekte im Bereich AAL befinden sich in Deutschland bereits in der Entwicklungsphase, beispielsweise im Rahmen eines Projektes des OffIS – Institut für Informatik in der Stadt Oldenburg. Der große negative Aspekt bezüglich des AAL ist der Datenschutz. Die Bewohner werden rund um die Uhr von Kameras bewacht. Selbstverständlich ist dies auch ein Stören der Privatsphäre des Einzelnen. Die Bewohner müssten vor dem Wohnantritt genauestens aufgeklärt werden und ihr Einverständnis geben.
Abschließend kann das AAL ein großer technischer Fortschritt sein und vielen Menschen helfen, ihr Leben weitestgehend alleine zu führen. Jedoch müsste man hier noch den Faktor des Datenschutzes genauestens klären.

Fazit

Durch das enorm hohe Potential in den Bereichen Gesundheits- und Krankenversorgung lässt sich sagen, dass die Quantified Self Bewegung zwar einige Risiken mit sich bringt, aber enorm hohes Potential besitzt. Das Thema Datenschutz und Datensicherheit, was wohl den größten potentiellen Nachteil an Self-Tracking und Selbstquantifizierung darstellt, obliegt dem Gesetzgeber. Nur dieser kann das Rahmenwerk für Verbraucher und die Marktwirtschaft so konstruieren, das sowohl die Souveränität des Einzelnen gewahrt bleibt aber auch die Marktwirtschaft von den pb-Daten profitieren kann und darf.

Im Bereich der gesellschaftlichen Entwicklung zeigen glücklicherweise Trends wie Instagram vs. Realität, dass der Wettkampf um Ansehen in Form von Likes oder Shares immer weniger an Bedeutung gewinnt. Ein weiteres positives Beispiel stellt das Ausblenden von Bewertungsfunktionen für Profilbesucher dar, um den Gesellschaftlichen Druck zu mindern.

Im medizinischer und gesundheitlicher Hinsicht bietet Quantified Self eine Menge an potentiellen Lösungen für zukünftige Probleme. Chronisch erkrankte Menschen oder anderweitig hilfsbedürftige Personen könnten durch Selbstmonitoring oder Smart-Home Lösungen wie AAL ein selbstbestimmteres Leben führen. Die Folgen des demographischen Wandels, wie das Fehlen von Pflegekräften, wären somit weniger gravierend. Ärzte könnten zukünftig Ferndiagnosen anbieten, die auf Daten von Self-Tracking Geräten beruhen. Bereits heute gibt es die Möglichkeit eine Smartwatch für einen überschaubaren Preis täglich am Arm zu tragen, welche nicht nur als nützlicher Helfer bei der Selbstvermessung dient, sondern darüber hinaus noch ein Mode Accessoire darstellt. Auch bietet der Trend der Selbstvermessung einen großen Vorteil für gesunde Menschen. Aufgrund der aktuellen pb-Daten, die ständig gesammelt werden, ist es nun auch Laien möglich ihren Körper besser kennen zu lernen und Rückschlüsse auf ihre Gesundheit zu ziehen.

Letztendlich ist zu sagen, dass die Quantified Self Bewegung einen großen Beitrag zu einer gesünderen Gesellschaft leistet und somit sehr positiv in die Zukunft geblickt werden darf.

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