Motivation
Der Wecker klingelt. Es ist 09:45 Uhr. Ein kurzer Blick auf das Smartphone verrät mir, dass ich gerade aus einer Tiefschlafphase erwacht bin. Dies erklärt vielleicht warum ich noch etwas niedergeschlagen bin. Es könnte aber auch an der Mahlzeit gestern Abend um 20:45 Uhr liegen, die mit 1500 Kalorien doch etwas deftig ausfiel. Den Kaffee, den ich um 11:00 Uhr im Büro trinken werde, wird mich sicher wieder beleben. Vorausgesetzt die Bahn kommt heute pünktlich um 10:15 Uhr und ich schaffe meine durchschnittliche Umstiegszeit von 3 Minuten und 12 Sekunden, sonst werde ich wohl keine Zeit mehr für ein Heißgetränk haben. Das Wetter scheint heute über den Tag gut zu sein, zwar ist es noch leicht bewölkt, aber um 16 Uhr soll es klaren Himmel geben. Dann kann ich vielleicht heute beim Joggen versuchen, die Bestzeit von Jan Löwenzahn beim fünf Kilometer Lauf zu schlagen.
Der moderne Alltag unserer Gesellschaft ist geprägt von Vermessungen und Klassifikationen. Dieser Trend hat zwar nicht im digitalen Zeitalter begonnen, die Gegenwart zeigt aber, dass der technologische Fortschritt neue Mittel bereitstellt um die Quantifizierung der Gesellschaft noch weiter voran zu treiben. Die Auswahl an unterschiedlichen Sensoriken und Methodiken zur Erfassung von personenbezogenen Informationen und Daten sind vielfältig geworden und finden im Privat- sowie Berufsleben stetigen Einsatz. Selbstquantifizierende Personen erheben bewusst Informationen über sich, die Umwelt und sogar schwer quantifizierbare Bereiche des Lebens wie beispielsweise den emotionalen Gemütszustand. Ziel dieser Quantifizierung ist nicht nur der Erkenntnisgewinn oder die Selbstdarstellung in sozialen Medien, sondern auch die Selbstoptimierung, die eine höhere Lebensqualität versprechen soll .
Im Zuge dessen wurde 2007 eine Gemeinschaft gegründet, die Stand November 2013 in 41 Ländern vertreten ist und über 40.000 Mitglieder zählt. Mit dem Namen “Quantified Self” wollten Gary Wolf und Kevin Kelly der Selbstquantifizierung eine Plattform geben um Interessenten, Forscher und Entwickler zu vernetzen. Ziel der Gemeinschaft ist es, das Wohlbefinden von Menschen durch Nutzung und Erfassung von personenbezogenen Daten mittels Self-Tracking Lösungen zu steigern.
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