Die Digitalisierung in der Arbeitswelt beschränkt sich keinesfalls auf das Übertragen von analogen Praktiken ins Digitale. Wie zum Beispiel das Ausfüllen von Formularen, das nicht mehr mit dem Stift, sondern meist mit dem Cursor passiert. Die Digitalisierung in der Arbeitswelt ist da schon sehr viel weiter vorangeschritten, Schlagwörter wie Industrie 4.0 oder Industrial IoT sind in der Industrie allgegenwärtig und werden auf verschiedenste Weisen geplant oder schon umgesetzt. Ganze Produktionsstraßen werden digitalisiert, Sensoren generieren Daten, die wiederum von Maschinen ausgewertet und analysiert werden.
Die Aufgabe des Arbeitnehmers hat sich vom selbst hart Arbeitenden, zum Bedienenden gewandelt. Erst kürzlich hat Audi im gleichen Atemzug verkündet, 9500 Stellen in der Produktion streichen zu wollen, aber 2000 Stellen im Bereich Elektromobilität und Digitalisierung zu schaffen. Der einzelne Arbeitnehmer muss keineswegs direkt an der Digitalisierung beteiligt sein, wie er es als Informatiker oder als einer der 2000 neuen Arbeitnehmer bei Audi ist. Die Digitalisierung betrifft fast jeden Arbeitnehmer und beeinflusst direkt dessen Wohlbefinden am Arbeitsplatz.
Im Rahmen der Digitalisierung der Arbeitswelt beeinflusst insbesondere die unternehmensinterne Kommunikation das Wohlbefinden der Arbeitnehmer. Einer Vielzahl von Arbeitnehmern wird durch eine digitalisierte interne Unternehmenskommunikation ermöglicht außerhalb des Büros zu arbeiten. Eine Art dieser Angebote ist das Homeoffice, bei dem der Arbeitnehmer von Zuhause arbeitet und mittels digitaler Kommunikationswege in Verbindung mit dem Arbeitgeber bleibt. Vorteil hierbei ist, dass der Arbeitnehmer seine Arbeitszeit größtenteils frei einteilen und somit Unterbrechungen dieser zu eigens gewählten Zeiten für private Zwecke besser nutzen kann.
Die damit einhergehende Entgrenzung von Arbeit und Freizeit bringt aber auch eine Reihe von Gefahren mit sich. Offensichtlich ist, dass Arbeitnehmer durch die dauerhafte Erreichbarkeit außerhalb der eigentlichen Arbeitszeiten, erhöhten Stress ausgesetzt sein können. Auch kann der Arbeitnehmer selbst seine geleistete Arbeitszeit nicht mehr genau einschätzen und neigt dazu mehr zu arbeiten als er im Büro geleistet hätte.
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