Im Zeitalter digitaler Kommunikation und Unterhaltung gehören elektronische Geräte unterschiedlichster Art längst zum Inventar eines jeden Haushalts. Man lehnt sich nicht weit aus dem Fenster, wenn man sagt, das Smartphone hat den Fernseher und die Spielkonsolen als Nr. 1 in der Unterhaltungselektronik (weit) hinter sich gelassen. Längst verbringt man seine Freizeit nicht mehr gänzlich vor dem TV oder spielt ein paar Runden an der Spielkonsole. Man scrollt, überwiegend endlos, durch soziale Netzwerke oder lässt sich von Content-Kreatoren auf Video-Portalen unterhalten. Das Smartphone vereint die besten Eigenschaften dieser elektronischen Medien und bietet darüber hinaus weit mehr Möglichkeiten, um altersklassenübergreifend geschätzt zu werden.
Der IST-Zustand
Im Jahre 2019 besitzen in Deutschland 95 % der Kinder und Jugendlichen im Alter von 12-18 Jahren ein Smartphone. Bei den 10-11-jährigen 75 % und bei den unter 10-jährigen im Durchschnitt 19,5 %. Diese Zahlen zeigen die Dominanz elektronischer Geräte im Alltag junger Menschen. Weiterhin gehören Spielkonsolen (27,8 %) und Fernseher (24,5 %) zum festen Bestandteil vieler deutscher Haushalte. Ein Blick auf die prozentualen Anteile zeigt jedoch deutlich, dass das Smartphone längst allgegenwärtig ist.
Die folgende Statistik (Abbildung 1) aus dem Jahre 2019 zeigt, dass nicht nur Kinder und Jugendliche täglich Gebrauch von ihrem Smartphone machen, sondern sich die hohe Nutzungshäufigkeit über alle Altersgruppen erstreckt. Ein genauer Blick zeigt jedoch, dass das Nutzungsverhalten bei den Altersgruppen „bis 19 Jahre“ und „20-29 Jahre“ verstärkt in Richtung Onlinesucht geht. Es ist davon auszugehen, dass ein Teil der exzessiven Nutzer täglich mehr als vier Stunden online verbringen und somit der Gruppe der „problematischen Internetnutzer“ zuzuordnen sind.
Die gefährdete Gruppe
Pauschal lässt sich kaum verlauten, welche Altersgruppe die gefährdete ist, man kann jedoch davon sprechen, dass Kinder und Jugendliche ein exzessiveres Nutzungsverhalten aufweisen, als Erwachsene.
Dies kann unterschiedliche Gründe haben, jedoch muss in diesem Zusammenhang auch genannt werden, dass die unter 18-jährigen einen Alltag ohne dieser Technologien nicht kennen und somit sollte dieser Altersgruppe der präventive Umgang mit elektronischen Geräten vorgelebt werden. Sowohl Eltern als auch Lehrer stehen also in der Pflicht, die Auswirkungen des unkontrollierten Nutzens zu kommunizieren.
Da der Übergang zur suchtgetriebenen Nutzung meist schleichend und nur schwer erkennbar ist, sollte man für eine endgültige Diagnose professionelle Hilfe suchen.
Erste Anzeichen sind beispielsweise:
- Das Scheitern in Schule oder Beruf
- Die Vernachlässigung von Freunden und Familie
- Die Vernachlässigung realer Freizeitaktivitäten wie Sport etc.
- Vermehrte Konflikte aufgrund der Internetaktivität
Auch typische Symptome im Zusammenhang mit Suchterkrankungen können auftreten.
Dazu zählen z. B.
- Entzugserscheinungen
- Kontrollverlust
- Verdrängung negativer Folgen
Wo findet man Hilfe?
Für eine Selbsteinschätzung ist die Durchführung des Selbsttests der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ratsam:
Für genauere Diagnosen findet man beim Fachverband für Medienabhängigkeit regionale und bundesweite Anlaufstellen:
Quellen
[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1106/umfrage/handybesitz-bei-jugendlichen-nach-altersgruppen/
[2] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/168757/umfrage/besitz-im-haushalt—elektronische-geraete/
[3] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/594909/umfrage/umfrage-zur-dauer-der-mobilen-internetnutzung-pro-tag-nach-alter-in-deutschland/
[4] https://www.eukidsonline.de/wp-content/uploads/DAK-Studie-Social-Media-Abh%C3%A4ngigkeit.pdf
[5] https://www.news4teachers.de/2019/08/debatte-brauchen-wir-digitalkunde-als-neues-schulfach-die-these-nur-so-lassen-sich-kinder-auf-die-neue-medienwelt-vorbereiten/
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