Inwiefern nutzt die Studienfachberatung der Gesellschaft?

Die Anzahl der möglichen Studiengänge wächst immer weiter.
In den letzten fünf Jahren sind ganze 17 Prozent neuer Studiengänge hinzugekommen zwischen denen der Studienanfänger sich entscheiden kann. Diese schier unüberblickbare Vielfalt an Studiengängen macht es dem Studienanfänger selbst immer schwerer passende Studiengänge zu finden, Stichwort Qual der Wahl.
Zudem ist der Anteil der Studenten, welche Ihr Studium abbrechen seit Jahren bei circa 28 Prozent, was auf eine hohe Diskrepanz zwischen Vorstellung und Realität des Studienalltags und/oder des Studienfachs hindeutet.
Diese Fakten sorgen dafür, dass es durchaus eine Existenzberechtigung für die vielen Studienfachberatungen gibt. Die Tests können helfen durch die Bildung eines Interessenprofils und dem Vorschlagen möglichen Studienfächern oder Berufsausbildungen.
Durch diese Vorschläge kann der Beratungssuchende eine grobe Richtung vorgeschlagen bekommen, mit dieser er sich dann noch einmal intensiv auseinandersetzt und in der er vielleicht auch einmal eine Probestudium oder ein Praktikum machen kann. Zusammenfassend kann man also sagen das die Nutzung von Studienfachberatung als Orientierungshilfe grundsätzlich durchaus positiv zu sehen ist.


Inwiefern schadet die Studienfachberatung unserer Gesellschaft?

Wie bei allen “Black-Box” Tests, also Tests in denen man nur die Eingabe und das Ergebnis sieht und nicht weiß was genau passiert um dieses Ergebnis zu bekommen, muss man als Nutzer die Ergebnisse mit einer gewissen Vorsicht behandeln.
Im Falle der Studienfachberatungstests könnte es beispielsweise sein, dass der Test selbst von einer Baufirma gesponsert wird und entsprechend unnatürlich oft eine Ausbildung im Baugewerbe vorgeschlagen wird, obwohl dies nicht mit den Nutzereingaben nicht übereinstimmt. Als Nutzer kann man so eine Risiko weitestgehend umgehen, indem man nur bekannte Tests von renommierten Anbietern, wie beispielsweise von der Agentur für Arbeit benutzt, ein Restrisiko bleibt aber natürlich immer.
Wenn der Nutzer die Studienfachberatung nicht nur als eine Ergänzung zu seiner eigenen Recherche sieht, oder der Nutzer basierend auf dem Ergebnis der Studienfachberatung seine eigenen, bisherigen Studieninteressen verwirft, so kann die Nutzung eine starke negative Auswirkung haben.
Denn ein Studiengang welcher sich im späteren Verlauf des Studiums als die falsche Wahl herausstellt, hat unvorhersehbare Effekte auf die berufliche und persönliche Zukunft des Studierenden.

Quellen: https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/hoersaal/angebot-an-studiengaengen-ist-gross-16426893.html | https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/hoersaal/angebot-an-studiengaengen-ist-gross-16426893.html

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