Digitale Umsetzung von Lehrformaten

Vorlesungen

Aufgezeichnete Vorträge bereitstellen

Für Vorlesungen in der Online-Lehre gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Eine Online-Vorlesung in einem Live-Meeting (Videokonferenz) ist häufig nicht die ideale Form. Wenn der überwiegende Anteil einer Sitzung aus einem Vortrag besteht und keine Interaktion mit den Studierenden stattfindet, kann der Vortrag auch aufgezeichnet und zum Selbststudium zur Verfügung gestellt werden. Dies hat mehrere Vorteile:

  • Sie sind nicht auf die zeitgleich funktionierende Technik einer großen Zahl von Teilnehmenden angewiesen.
  • Die Studierenden können den Vortrag dann ansehen, wann es ihnen zeitlich am besten passt bzw. wenn sie die funktionierende Technik zur Verfügung haben.
  • Die Studierenden können den Vortrag stoppen, wenn sie eine Pause brauchen oder können ihn mehrmals ansehen.

Aufgezeichnete Vorträge werden als Videos gespeichert. Diese Videos können Sie mit interaktiven Elementen versehen. Beispielsweise kann das Video an einer bestimmten Stelle automatisch anhalten und die Studierenden beantworten eine Multiple-Choice-Frage zu dem zuvor gehörten Inhalt, bevor sie es weiter ansehen. Diese relativ einfache Nachbearbeitung und Bereitstellung ist in Stud.IP mit dem Plugin Lernmodule möglich sowie in den WordPress-Blogs im Dashboard unter dem Menüpunkt H5P-Inhalte.

Weitere Informationen: Materialien erstellen

Unterschiedliche Lernmaterialien anbieten

Nicht sämtliche Inhalte müssen als Vortrag zur Verfügung gestellt werden. Sie können den Studierenden zu jedem thematischen Abschnitt eine Kombination aus eigenem Vortrag, Skript, Literatur und ggf. weiteren Online-Materialien wie Videos oder Aufgaben zusammenstellen. Ein Mix aus Formaten und Medien ist auch für den Lernprozess der Studierenden sinnvoller als wenn sie z.B. nur lesen oder nur einen Vortrag anschauen.

Eine Kombination von Inhalten können Sie für Studierende in Stud.IP in Courseware zusammenstellen. Strukturiert in Kapitel, Unterkapitel und Abschnitte können Sie Texte, Bilder, Videos und Aufgabenblätter (aus Vips) zusammenfügen. Hier können Sie Ihre aufgezeichneten Vorträge als Videos einbetten und kapitelweise mit zusätzlichem Text, PDF-Dokumenten, kleinen Aufgaben oder Links zu weiterem Online-Material ergänzen. Auch das Forum aus Stud.IP für Fragen und Diskussionen kann in die Kapitel eingebettet werden. Die Nutzung von Courseware mit den unterschiedlichen Inhaltstypen hat den Vorteil, dass Ihre Studierenden alles an einem Ort finden und in Stud.IP nicht an verschiedene Stellen navigieren müssen, um z.B. ein Video zu schauen, einen Text oder ein Aufgabenblatt herunterzuladen und eine Frage im Forum zu stellen.

Auch in einem WordPress-Blog, das Sie über Stud.IP einrichten können, lassen sich Inhalte einbetten und übersichtlich strukturiert an einem Ort anbieten. Videos, Dokumente, Text, Bilder und andere Medien können zusammengefügt und der Inhalt als Website strukturiert werden. Auch die Studierenden können aktiv am Blog mitwirken,  indem sie entweder die Kommentarfunktion zu Ihren Beiträgen nutzen oder selbst Beiträge hinzufügen.

Weitere Informationen:

Austausch mit und ohne Live-Meetings (Videokonferenzen)

Materialien für das Selbststudium können mit Online-Präsenzphasen kombiniert werden. Sie können z.B. wöchentlich einen Termin von 20–45 Minuten als Videokonferenz anbieten, in der die Studierenden zu den Materialien Fragen stellen, Sie den Studierenden nochmals eine strukturierte Übersicht zu den wichtigsten Aspekten bieten oder Sie den Stoff vertiefen, indem Sie in der Live-Sitzung aktuelle Beispiele zeigen oder Anwendungsfälle darstellen. Wenn die Online-Sitzungen technisch gut funktionieren, können die Studierenden auch innerhalb der Videokonferenz in Gruppenarbeitsräumen zusammenkommen (z.B. Breakout-Räume in BigBlueButton-Meetings).

Auch ohne Präsenzphasen kann ein Austausch mit Studierenden gelingen: zum Beispiel im Forum oder Wiki der Stud.IP-Veranstaltung oder in einem dazugehörigen WordPress-Blog. In diesen Formaten können die Studierenden aktiv Inhalte beitragen, wenn Sie entsprechende Arbeitsaufträge erhalten. Auch wenn es Online-Sitzungen mit Fragen und Diskussionen gibt, sollten Sie oder die Studierenden dies im Forum, Wiki oder Blog dokumentieren und forlaufend ergänzen.

Weitere Informationen: Meetings (Videokonferenzen)

Seminare

Online-Sitzungen

Seminarsitzungen können durch Meetings, d.h. Videokonferenzen, die live stattfinden, gestaltet werden. Die Kommunikation wird dann als synchron bezeichnet, da alle Beteiligten gleichzeitig anwesend sind und auf Beiträge der anderen unmittelbar reagieren können. Die Konferenzräume Adobe Connect und BigBlueButton lassen sich beide über Meetings in Stud.IP einrichten. Die Videokonferenzen bieten folgende Möglichkeiten, die die Arbeit in einem Seminarraum abbilden:

  • Präsentationen und PDF-Dokumente können hochgeladen und den Teilnehmenden präsentiert werden.
  • Es gibt Gruppenarbeitsräume/Breakout-Räume, in denen für eine festgesetzte Zeit kleinere Gruppen der Teilnehmenden zusammenkommen. Anschließend kehren sie wieder ins „Plenum“ zurück.
  • Es gibt „Whiteboards“, auf die zeitgleich geschrieben oder gezeichnet werden kann.
  • Die Rollen können gewechselt werden, sodass auch Studierende Vorträge zeigen oder auf dem Whiteboard schreiben können.

Trotz dieser Möglichkeiten raten das Präsidium, die IT-Dienste und die E-Didaktik allen Lehrenden, den Schwerpunkt der Lehr- und Lernaktivitäten bei der Online-Lehre nicht auf synchrone Kommunikation auszurichten. Dafür gibt es mehrere Gründe: Es kann zu Überlastungen von Servern kommen und die Seminare laufen dann einfach nicht, Studierenden fehlt evtl. die Technik zur Beteiligung oder die Netzanbindung (auf dem Land) ist so schwach, dass die Teilnahme nicht möglich ist.

Planen Sie die Bereitstellung von Inhalten und die Kommunikation mit den Studierenden so, dass die Studierenden auch ohne Teilnahme an Live-Seminarsitzungen lernen und sich beteiligen können. Hierfür bieten textbasierte Kommunikation, Audioaufzeichnungen und Videoaufzeichnungen gute Möglichkeiten. Zur Materialbereitstellung und zur Kommunikation lassen sich Nachrichten (E-Mails), Dateien, Forum, Wiki, Courseware oder Blogs nutzen.

Weitere Informationen: Meetings (Videokonferenzen)

Beiträge von Studierenden

Wenn Studierende aktiv zur Seminargestaltung beitragen sollen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

Studierende können zum Beispiel kritische Zusammenfassungen einzelner Texte schreiben und diese zur Verfügung stellen: als Datei, im Forum oder im Wiki in Stud.IP oder als Beitrag in einem WordPress-Blog. Die anderen Studierenden lesen die Zusammenfassungen und stellen Fragen oder kommentieren sie im Forum, im Wiki oder im Blog.

Studierende können auch PowerPoint-Folien erstellen und mit Ton zu einem kurzen Vortrag aufzeichnen. Die Dateien können in Stud.IP unter Dateien hochgeladen werden oder in einen Blogbeitrag eingebettet werden. Im Blog können andere Studierende direkt Kommentare posten.

Das durch Studierende vorbereitete und von den anderen gelesene oder angesehene Material kann als Grundlage für Online-Treffen in Meetings von z.B. 30–45 Minuten genutzt werden. Bei diesen Szenarien ist das Timing relevant: Die Beiträge von Studierenden müssen mit einigem Vorlauf vor einem Online-Treffen zur Verfügung stehen, sodass die übrigen Studierenden sich noch auf das Online-Meeting vorbereiten können.

Weitere Informationen:

Dokumentation der gemeinsamen Arbeit oder Diskussionen

Diskussionen in Meetings können von Studierenden protokolliert, im Anschluss verschriftlicht und am gleichen Ort zur Verfügung gestellt werden wie die Beiträge zu den einzelnen Themen bzw. Sitzungen: in Dateien, im Forum, im Wiki oder in Blogs. Über den Verlauf des Semesters kann so an einem Ort eine für alle zugängliche Sammlung und Dokumentation der Inhalte entstehen. In Blogs können dabei auch Bilder, Videos, Audios oder Dokumente eingebettet werden.

Weitere Informationen:

Gemeinsame Arbeit an Texten, Präsentationen und Tabellen

Für die gemeinsame Bearbeitung von Texten – nacheinander oder zeitgleich – ist OnlyOffice in der Cloud der Uni zu empfehlen. Hier gibt es die aus Microsoft Word gewohnten Möglichkeiten des Überarbeitungsmodus (Zusammenarbeit: Änderungen nachverfolgen) und der Kommentare im Dokument. Zusätzlich gibt es ein Chatfenster zur Unterstützung der synchronen Zusammenarbeit.

Weitere Informationen: Zusammenarbeit an Dokumenten

Tutorien und Übungen

Übungsblätter und Aufgaben können Sie für Studierende als Dateien im Dateibereich von Stud.IP zur Verfügung stellen. Weitere Möglichkeiten in Stud.IP sind Vips und Clocked. In Vips können Sie „Aufgabenblätter“ anlegen, die dann als Selbsttests und zu Übungszwecken auch in Courseware eingebunden werden können.

Weitere Informationen: